Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
Vom Netzwerk:
arbeitete sich stetig die Befehlskette bis nach unten durch. Lord Boron gab die Wünsche des Prinzen an Sir Draken weiter, der ließ sich informieren, in welcher Unterabteilung noch Platz war und teilte dementsprechend zu. Es traf Sir Galden, ein Vorbild von einem Soldaten.
    Er hat es zwar am wenigsten verdient, sich wieder mit einem Neuen abgeben zu müssen – noch dazu mit einem schwierigen Fall. Andererseits ist er aber auch am besten dafür geeignet.
    Als Sir Draken die Problematik darlegte, verzog Sir Galden nicht ein einziges Mal das Gesicht.
    Hab ich doch gesagt... am besten dafür geeignet, dachte sich Sir Draken, als Galden schon unterwegs war, um sich um alles zu kümmern.
    Kaum war Eryn von seinem Spaziergang mit Meister Lionas in die Zitadelle zurückgekehrt, da meldete sich der Prinz und erteilte ihm ausdrückliche Anweisungen. Der Prinz hatte sich nicht die Mühe gemacht, selbst herzukommen. Plötzlich erklang seine Stimme im Raum. Oder war es nur in Eryns Kopf gewesen? Das konnte er nicht sagen. Es hatte ihn nur maßlos erschreckt und ihn erneut an den Rand des Wahnsinns getrieben.
    Du wirst Dienst in der Garde tun. Verletze dich nicht selbst. Gehorche und lerne. Versuch nicht wegzulaufen. Und denke immer daran: Ich werde dich im Auge behalten.
    Seit der Seelenbann auf Eryn lag, waren diese Worte so gut wie ein starker Bann.
    Eryn zitterte immer noch am ganzen Körper, als ein Soldat kam und ihn aufforderte, ihm zu folgen. Nachdem sie die Zitadelle hinter sich gelassen hatten, nahmen sie nicht die Straße nach Norden, sondern folgten dem Weg geradeaus nach Osten. Sie kamen durch ein kleines Dorf, das hauptsächlich aus Handwerksbetrieben bestand. Bäcker, Schneider, Schmiede, Lederverarbeitung, Sattlerei, Metzgerei und ein paar Geschäfte mehr. Dahinter konnte man schon den Palisadenwall der Garnison erkennen. Mit dem Gleichmut eines Esels trottete Eryn hinter dem Soldaten her. Es ist mir egal, was mich erwartet, solange ich nur weit genug von Prinz Raiden wegkomme. Die Gedanken an Flucht, Kampf oder Heldentod hatte sein Peiniger ihm in den letzten Tagen gründlich ausgetrieben und mit dem Bann zusätzlich verhindert. Sein Selbstbewusstsein war äußerst angeschlagen und selbst der verständnisvolle Meister Lionas schaffte es nur bedingt, ihm wieder etwas davon zurückzugeben.
    Am Palisadentor standen Wachen, die salutierten, als sie hindurchgingen. Offensichtlich ist mein Führer höhergestellt als die anderen Soldaten .
    Dahinter gab es verschiedenste Gebäude. Manche aus Stein, die meisten aber waren aus Holz und standen in Blöcken in gleichbleibenden Abständen. Sie bogen in eine der Reihen ab und betraten eines der Holzhäuser. Ein Vorraum tat sich auf, an dessen einer Seite Schilde und Speere fein säuberlich aufgereiht waren. Schränke und Regale standen an den Wänden und in der Mitte ein paar Tische mit Stühlen. Gegenüber führte ein Gang tiefer ins Gebäude hinein. Rechts und links gab es jeweils zwei Türen und am Ende des Ganges noch eine.
    Die erste Tür links war ihr Ziel. Der Soldat stieß sie auf und trat ein. Im Raum befanden sich zwei Männer, die nur einen Teil ihrer Rüstung trugen und an einem Tisch Karten spielten. Sie sprangen auf und nahmen Haltung an. Eryns Führer grüßte kurz zurück und erklärte dann:
    „Rekruten! Hier habe ich einen Neuen. Er wird bei Ihnen einquartiert. Rekrut Deren, Sie kümmern sich um ihn. Einkleiden, einweisen und vermitteln Sie ihm die primitivsten Grundlagen. Dafür sind Sie von anderen Diensten für diesen Tag freigestellt.“
    „Jawohl, Sir Galden!“, antwortete der Angesprochene.
    Er war muskulös gebaut, mit breiten Schultern bei mittlerer Größe. Die Haare waren zu Stoppeln kurzgeschoren und hatten wohl einen Braunton. Obwohl er nicht alt war, zeigte er schon deutliche Geheimratsecken. Ein kurzer Bart an den Seiten, der kunstvoll endete und große braune Augen gaben ihm ein schelmisches Aussehen. Der andere war schlanker und größer, mit langen, welligen dunklen Haaren.
    Sir Galden wandte sich zu Eryn: „Das ist Ihre Unterkunft. Die anderen werden Ihnen alles Weitere zeigen. Haben Sie mich verstanden?“
    „Ja, Herr“, antwortete Eryn.
    Sir Galden rümpfte leicht die Nase, drehte sich dann aber doch um und ging. Die zwei Männer im Raum entspannten sich.
    „Hallo, komm rein. Ich bin Deren und das ist Farat.“
    Deren streckte Eryn die Hand hin, doch als er den Armstumpf entdeckte, zog er die Hand schnell wieder zurück.
    „Oh.

Weitere Kostenlose Bücher