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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Hand vom Nordtor. Unterkünfte für die Truppen und Bediensteten lagen um den Exerzierplatz verteilt, Latrinen gab es an mehreren Stellen und die Stallungen reihten sich an der Ostseite des Lagers auf. Dort gab es auch ein weiteres Tor und einen Wachturm, der die Große Wache genannt wurde. Lager für Verschiedenes gab es im Süden.
    Die Magierausbildung fand in zwei großen Häusern in der Nähe der Magierunterkünfte statt. So viele Informationen prasselten auf Eryn ein, dass er bereits die Hälfte wieder vergessen hatte, als sie die Stube erneut erreichten.
    Dort ging es dann weiter, was wohin kam und wie es verstaut wurde. Tausend Sachen, bis Eryn schließlich resigniert fragte: „Wie habt ihr euch das alles merken können?“
    „Wir zwei, Farat und ich, kommen von der Stadtwache, wir sind praktisch damit groß geworden. Außerdem sind wir schon seit drei Monaten hier und mit der Zeit bekommst du die Feinheiten auch auf die Reihe. Unser Stubenkamerad Ravenor tut sich da schon schwerer, der war nämlich Schmiedegeselle.“
    Wie auf ein Stichwort flog die Tür unsanft auf und ein junger Mann in voller Montur kam herein. Den Helm hatte er unter den Arm geklemmt. Die schwarzen langen Haare waren nach hinten gebunden und er hatte ein ovales Gesicht mit einer langen schmalen Nase und blauen Augen. Dazu ein breiter Mund mit vollen Lippen, wobei die Mundwinkel im Augenblick missgelaunt nach unten verzogen waren.
    „Wer ist der da?“ Und der Neuankömmling deutete auf Eryn.
    „Neuzugang. Ist jetzt bei uns auf der Stube“, antwortete Deren für Eryn. Dann stellte er die beiden anderen vor: „Eryn, das ist Ravenor. Er hat nicht immer so schlechte Laune. Nur wenn er gerade von einer Fleißaufgabe zurückkommt.“
    Farat und Deren sind wirklich in Ordnung und es tut gut, wieder unter Gleichaltrigen und vor allem Gleichgestellten zu sein. Das ist wieder so etwas wie Normalität in meinem Leben. Aber dieser Kotzbrocken von Ravenor passt da gerade gar nicht rein. An irgendjemanden erinnert mich seine Art und das Aussehen, nur kam Eryn nicht gleich darauf.
    Ravenor ging zunächst an Eryn vorbei, ohne diesen weiter zu beachten, und warf nun seinen Helm auf das Bett.
    „So, ein Neuer? Dann kann er mir gleich mal helfen, meine Sachen zu reinigen.“
    „Warum sollte ich das tun, sind doch deine Sachen!“, entgegnete Eryn, der sich über die überhebliche und unfreundliche Art des anderen ärgerte.
    Ravenor drehte sich um und funkelte Eryn böse an: „Weil du der Neue bist, und weil es sonst eine aufs Maul gibt.“ Da erst bemerkte Ravenor Eryns Armstumpf: „Oh, ein Krüppel! Was soll das denn? Nimmt die Garde jetzt schon jeden?“
    Eryn holte gerade Luft, um etwas zu erwidern, aber Deren war schneller: „Tja, so ist das halt. In dieser Kompanie sammelt sich alles an, Gemeine und Bastarde, warum nicht auch ein Krüppel.“
    „Ach, halt die Klappe, Deren!“, giftete Ravenor zurück.
    Diesmal stichelte Farat: „Unsere Lordschaft sind aber heute empfindlich.“
    Er sieht aus wie der Schwarze Prinz, schoss es Eryn nun durch den Kopf. Ist Ravenor etwa mit dem Prinzen verwandt? Das macht ihn mir gleich noch unsympathischer.
    „Gleich gibt es eine Abreibung“, drohte Ravenor, doch Deren lachte darüber.
    „Drei gegen einen. Das sieht schlecht aus für dich.“
    „Ihr könnt mich alle mal“, gab Ravenor zurück und machte sich daran, sich aus seiner Ausrüstung zu schälen.
    Ein wenig verloren stand Eryn im Raum und darum fragte er:
    „Und was jetzt?“
    Deren wandte sich ihm wieder zu: „Nun erzähl ich dir von den Leuten mit Rang und Namen.“
    Im Hintergrund bemerkte Farat: „Den Wichtigsten hier – Ravenor – kennst du ja schon.“
    Keiner reagierte auf den Kommentar und Deren fuhr unbeirrt fort. „Der Oberkommandant der Garde ist Lord Boron, auch der Graue Wolf genannt. Er und der Prinz kennen sich schon seit ihrer Jugendzeit.“
    Zu Lord Boron tauchte ein Gesicht in Eryns Erinnerung auf. Er ist es gewesen, der die Truppen in die Berge führte und auf den ich mit dem Stein werfen wollte. Aus meiner jetzigen Lage heraus betrachtet, bin ich froh, dass ich das nicht getan habe – oder besser gesagt, nicht tun konnte.
    „Aber mit Lord Boron hast du vorerst eh nichts zu tun. Der kümmert sich um unseresgleichen nicht. Es gibt fünf Kompanien mit einer Stärke von jeweils hundert Mann. Die Offiziere sind Sir Oswold, Befehlshaber der I. Kompanie. Das sind die Veteranen, kampferprobt und altgedient. Sir Wylden

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