Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)
der Schlacht die feindlichen Magier getötet hat? Er hat Tapferkeit und Voraussicht bewiesen. Meister Eriwen hätte große Probleme bekommen, wenn der Magier nicht gefallen wäre. Dieses beherzte Eingreifen hat den Ausgang der Schlacht mitbestimmt.“
Seine Offiziere schienen nicht so überzeugt von der Idee.
Sir Draken bemerkte fast entsetzt: „Mein Prinz, der Mann hat eigenmächtig gehandelt, ohne Befehl. Riskant und draufgängerisch. Ihr wollt so einen zum Zugführer machen? Hier hat er nur sein eigenes Leben riskiert. Wenn er Leute befehligt, dann sind solche Aktionen – nun ja – unangemessen.“
Sir Draken mag nicht ganz unrecht haben, doch ich will jetzt endlich eine Entscheidung und finde meine Idee gut. „Meine Herren, Fakt ist, der Mann hat mit seiner Tat den Kampf entscheidend beeinflusst. Die Männer brauchen Helden und das würde sicherlich in der Garde gut aufgenommen werden. Manche Männer ändern sich auch, wenn sie Verantwortung übertragen bekommen. Da wird der Draufgänger zum Umsichtigen. Außerdem denke ich, dass wir die nächste Zeit über sowieso im tiefsten Frieden leben werden. Spätestens dann, wenn sich mein kleiner Trick mit dem Vernichtungszauber überall herumgesprochen hat.“ Abschließend fügte er hinzu: „Ich halte das für eine gute Wahl und damit wir hier zu einem Ende kommen, lege ich das hiermit fest.“
Sir Draken sah nicht besonders glücklich aus und er erlaubte sich vorsichtig zu äußern: „Mein Prinz, Ihr wollt Ravenor wirklich zum Zugführer machen?“
Uhhh, hätten sie mir das nicht früher sagen können? Wenn ich jetzt zurückziehe, sieht es schlecht aus . Der Prinz merkte sehr wohl, wie ihn alle prüfend beobachteten, doch er ließ sich nichts anmerken.
„Ich habe meine Entscheidung unvoreingenommen getroffen. Warum nicht?“
Ergeben stimmte Sir Draken zu: „Jawohl, mein Prinz. Eine letzte Frage noch. Rekrut Eryn behauptet steif und fest, Ihr hättet ihn zum Regulären befördert, fünf Tage Ausgang gewährt und ihm zusätzlich hundert Goldstücke Belohnung versprochen. Ich kann das kaum glauben, schließlich hat er nicht einmal an den Kämpfen teilgenommen. Und auf die Fragen der Vorgesetzten, für welche große Tat er sich das verdient habe, schweigt er sich aus und sagt nur, wir sollten Euch fragen. Ich vermute, sein Geist hat sich verwirrt.“
Jetzt glauben sie bald, mein Geist hat sich verwirrt.
Leichthin zuckte Prinz Raiden mit den Schultern: „Nein, nein, das hat alles seine Richtigkeit. Für seine Verdienste beim... Kochen habe ich mir erlaubt, ihn zu belohnen.“
Der Prinz brauchte sich nicht die Mühe zu machen, die Gedanken der anderen zu lesen. Die Gesichter sprachen Bände. Schnell entließ er seine Offiziere, bevor weitere Themen zur Sprache kommen konnten.
Es reicht für heute. Ich rede noch mit Danian und dann ruhe ich mich einfach nur aus.
Er führte noch ein sehr langes Gespräch mit dem König, in dem er dem Bruder alles erzählte, was er in Erfahrung gebracht hatte.
Danian wird das Richtige tun. Meine Lösung der Dinge ist zu emotional. Ich würde ganz Gelderon zu Asche verbrennen.
Dieses Nest giftiger Nattern hält mich nur von meinen eigenen Plänen ab.
Was bedeuten ein paar Krumen Land oder die Herrschaft über ein paar Tölpel? Nichts weiter als endlose Verpflichtungen. Ich möchte frei sein. Niemandes Herr und niemandes Knecht. Und dazu muss es mir eines Tages gelingen, den Seelenbann zu brechen, um meine Freiheit wiederzuerlangen.
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