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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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nicht! „Mein Prinz, ich wäre froh, Euch darauf nicht antworten zu müssen.“
    Der zischende Unterton in Prinz Raidens Stimme signalisierte seinen Unmut: „Ich würde nicht fragen, wenn ich es nicht wissen wollte.“
    Eryn holte tief Luft. Wie sage ich das jetzt?
    „Bedingt durch seine Verwandtschaft mit Euch, würde Ravenor gerne mehr in Eurer Nähe sein. So eine Art Kindheitstrauma.“
    „Pah, was ist das nur für Blödsinn? Wenn er der Mann ist, der er sein möchte, dann wird er seinen Weg machen, mit oder ohne seine verwandtschaftlichen Beziehungen. Ich bin mit neun von zu Hause weggeschickt worden und nicht zum Schlechteren.“ Der Prinz lachte. „Wahrscheinlich hätte ich sonst im kindlichen Übermut ganz Arvon in Schutt und Asche gelegt. Unmagische Eltern sind mit magischen Kindern ziemlich überfordert. Ich hatte damals schon die erste Stufe gemeistert, aber bei weitem noch nicht das Verantwortungsbewusstsein für die Magie. Sie schickten mich zu Meister Kailin, der weitläufig mit mir verwandt war und trotzdem griff er eisern durch. Damals war die Magierausbildung noch etwas anderes als heute. Zumindest bei den Magiern, die aus der Zeit vor dem Großen Krieg kamen. Jetzt sind alle so sanft und nett geworden und die wenigen Talente, die man findet, werden mit Samthandschuhen angefasst. Du denkst vielleicht, die paar leichten Luftzauber, die dich heute getroffen haben, waren ungerechtfertigte Härte. Da hättest du Meister Kailin mal erleben sollen.“ Der Prinz hatte sich in Rage geredet. „Ein anderes Beispiel, Meister Savyen, der Herr des Blauen Turmes. Sein Meister Tiundor hat ihn und zwei andere bei einem Sturm von dem Turm ins Meer hinuntergeworfen und nicht mehr an Land kommen lassen. Als Wassermagier sollten sie lernen, auf dem Wasser zu überleben. Von den dreien hat es nur Meister Savyen wieder zurückgeschafft. Meister Savyen muss früher ein ziemlich harter Hund gewesen sein. Traut man ihm gar nicht zu, wenn man ihn jetzt sieht – so in die Jahre gekommen. Und sein Lehrer, Meister Tiundor, war wirklich kein angenehmer Zeitgenosse. Manche behaupten, er wäre wahnsinnig gewesen. Wenn du mal über etwas aus seiner Quelle stößt, dann Vorsicht.“
    „Was ist mit Meister Kailin passiert, mein Prinz? Lebt er noch?“
    „Nein, hat schon vor langer Zeit das Zeitliche gesegnet. Als ich die nötige Kraft hatte und es mir zu viel wurde.“
    „Ihr meint, Ihr habt ihn...?“
    „Umgebracht. Manchmal ist das die einzige Lösung. Dir kann ich so etwas leichthin erzählen, denn Dank des Seelenbannes wirst du für mich niemals eine Gefahr darstellen.“
    Eryn achtete darauf, dass der Becher des Prinzen nicht leer wurde und da der Prinz gerade recht redselig war, fragte Eryn munter drauflos: „Warum seid Ihr nicht Herr von Ardeen, bei all Eurer Macht, mein Prinz?“
    „So was kann nur ein Nurin aus den Bergen fragen. Weißt du, wie nervtötend es ist, Regent eines Landes zu sein? Endlose Zeremonien, jeder versucht, dich zu manipulieren und für sich einzunehmen, Bittgesuche und Verwaltungskram bis zum Erbrechen. Dafür hat sich zum Glück mein Bruder Danian geopfert.“
    „Und Ihr beugt das Knie vor ihm.“
    „Mitnichten! Ich bin der Herr von Naganor, Hochmagier und Herr des Schwarzen Turmes, vor keinem weltlichen Herrscher verbeuge ich mich auch nur einen Zoll tief. Und nun möchte ich endlich essen, du fragst mir ja Löcher in den Bauch. Die Ordonnanz des Prinzen hat schweigend am Tisch zu stehen.“
     
    Nachdem der Schwarze Prinz sein Mahl beendet hatte, blieb Eryn eine kurze Pause, in der er sich – ausgehungert wie er war – über Brot und Schinken hermachte.
    Dann stand die nächste Aufgabe an: „Mach Feuer!“
    „Mein Prinz, wir haben bereits ein Feuer, das auch gut brennt“, bemerkte Eryn recht verwundert und der Prinz seufzte resigniert.
    „Die lange Version für Nurins: Übe MAGISCH Holz zu sammeln, dann entzünde ein Feuer und lösche es anschließend wieder! Wir tun ab jetzt alles magisch, damit du es endlich lernst.“
    Es folgte die kurze Ich-zeige-es-genau-ein-Mal-Einweisung und Eryn durfte sich die nächsten Stunden damit beschäftigen, derweil der Prinz im Schneidersitz dasaß und meditierte.
    Es war schon lange dunkel, als der Prinz Eryn endlich erlaubte, aufzuhören.
    „Ich habe die erste Wache, nehme ich mal an, mein Prinz?“
    Doch der Prinz bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick.
    „Glaubst du allen Ernstes, dass ich mich auf deine Unachtsamkeit und

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