Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)
Konzentrationsschwäche, die ich den ganzen Tag über erleben durfte, verlassen möchte? Scanne die Gegend und dir wird auffallen, dass für alles schon gesorgt ist.“
Bevor dem Schwarzen Prinzen noch etwas anderes einfiel, entgegnete Eryn schnell: „Mein Prinz, ich wünsche eine angenehme Nachtruhe.“
Der nächste Tag begann mit einem Weckzauber, noch bevor die Sonne richtig aufgegangen war. Der Prinz verlangte dies und das und hielt Eryn pausenlos auf Trab. Während Eryn die Pferde fertig machte, bediente er sich gleich aus den Vorräten. Der Prinz denkt sicherlich nicht über die Banalität nach, dass auch ich etwas zu essen brauche .
Diese Annahme bewahrheitete sich wenig später, denn kurz darauf wurde aufgesessen und sie setzten ihre Reise fort. Der Blockzauber vom Vortag wurde wiederholt und Eryns Erfolgsquote stieg beträchtlich. Urplötzlich änderte sich das Muster und Eryn scannte einen anderen Kreis. Er riss seinen Schild hoch, doch die Magie drang hindurch und versetzte ihm einen kleinen Stich.
„Mein Prinz, das war Feuermagie.“
Der Prinz lachte: „Richtig erkannt, und was noch?“
„Der Luftschild hilft dagegen nicht.“
„Du überraschst mich heute Morgen ja richtig. Nun lernen wir dasselbe in Rot – sprich Kreis Feuer – mit der kleinen Änderung: Abwehren durch Negation und Absorption. Kleine Lehrvorführung.“
Dann wurde geübt. Im Scannen wurde Eryn zusehends sicherer, aber die Negation bereitete ihm große Schwierigkeiten und die Zauber trafen viel öfter als die Luftzauber am Vortag. Kleine boshafte Stiche, die Eryn mit dem Namen Wespenfeuer benannte.
An diesem Tage querten sie die Straße und stießen nach kurzer Zeit auf einen breiten Fluss. Das Wasser floss schnell und die Stelle lud nicht dazu ein, eine Überquerung zu wagen. Brut tänzelte nervös und schien auch keine große Freude beim Anblick des Wassers zu haben. Der Prinz hatte Eryns Ausbildung unterbrochen und blickte auf das schäumende Nass.
„Kleine Zusatzaufgabe für Anfänger. Wir wollen über den Fluss, was tun wir?“
Wir reiten den Fluss entlang und suchen eine Furt, aber das meint er sicherlich nicht.
Blitzmerker!, kommentierte Meister Raiden Eryns Gedanken.
„Mein Prinz, Ihr baut eine Brücke aus Holz, so wie gestern das Lager.“
„Ich muss aber die Grundlagen der Magie nicht mehr erlernen, Nurin.“
„Also, ähm, ich versuche eine Brücke zu bauen.“ Aber ich habe keine Ahnung wie.
Der Prinz half nach: „In der Magie ist alles möglich. Löse dich von den Vorstellungen der unmagischen Leute.“
Eryn fand eine Antwort, von der er hoffte, dass sie den Prinzen zufriedenstellen würde: „Mit Eis! Das Wasser zu Eis gefrieren lassen, mein Prinz.“
„Na also, geht doch, und wie stellst du das nun an?“
Eryns Euphorie knickte gleich wieder nach unten. „Äh...“
„Kommt da noch was, oder hat es dir jetzt die Sprache verschlagen? Ein kleiner Tipp, wann wird Wasser zu Eis?“
Wenn es kalt wird. Das Gegenteil von Wärme. „Negation des Kreises Orange, mein Prinz.“
„Na dann, ans Werk, dasselbe in Orange.“
Die Negation lag Eryn nicht besonders und er murkste herum, in der Zwischenzeit zauberte Prinz Raiden ein paar Fische aus dem Wasser, um sie in einer Tasche des Packtieres verschwinden zu lassen. Natürlich ohne auch nur einen Finger krumm zu machen.
Eryn mühte sich vergeblich ab. Eine anfängliche Durchfrostung bis zum Grund hatte wie ein Damm gewirkt und das Wasser strömte nach Sekunden als Sturzbach darüber, was das Ganze mehr zu einer Falle als zu einer Brücke gemacht hatte. Nun trieben auf dem Fluss immer wieder kleine Eisschollen hinunter, denn Eryn brachte es nicht zuwege, die Schollen zusammenzuhängen.
Der Prinz wurde bereits ungeduldig, bis er Eryn wegscheuchte und ihm dabei einen Luftzauber auf den Hinterkopf klatschte.
„Geh beiseite, Nurin, und lass den richtigen Magier ran!“
Das Wasser strömte leicht nach oben und gefror in einem sanften, drei Meter breiten Bogen mit einer Mauer links und rechts, die sogar in gleichbleibenden Abständen kleine Türmchen hatte. Die Sonnenstrahlen verwandelten das ganze Gebilde in ein wunderschön glitzerndes Kunstwerk.
„Da bleibt einem nichts anderes übrig, als die neidvolle Anerkennung meines Genies“, bemerkte Prinz Raiden selbstgefällig.
Die Brücke war wirklich schön, aber Eryn fand es nicht besonders aufbauend, andauernd vorgeführt zu werden.
Ironisch bemerkte er: „Wie mein Prinz befehlen.“
Der Herr
Weitere Kostenlose Bücher