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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Artefakte gefunden, die im Unhaer Wirkung zeigten. Der Herr von Naganor hatte sich die Mühe gemacht, seinem Kommandanten die magischen Zusammenhänge zu erklären. Die Magie funktioniert im Unhaer nur, wenn man abgeschlossene Blasen erzeugt, in denen sich gesammelte Magie befindet, die dann ihre Wirkung entfalten kann... oder so ähnlich. Aber es interessiert mich nicht ‚warum es funktioniert‘, sondern ‚was man damit machen kann .‘
    Der Herr von Naganor hatte nicht viele geeignete magische Schätze gefunden. Da waren drei Ringe mit den üblichen Schutzschildzaubern, von denen Lord Boron einen selbst trug und die anderen beiden an Meister Eriwen und Sir Oswold abgegeben hatte. Dann ein paar Zaubersteine, die in schöne Halsketten eingearbeitet waren. Mit ihnen konnte man über weite Entfernungen hinweg Kontakt aufnehmen. Und zu guter Letzt waren da noch zwei Ringe. Der eine machte seinen Träger unsichtbar und der andere verriet einem, ob sich Wyvern in der Nähe befanden.
    Nachdem sie in scharfem Tempo nach Falgars Tal geritten waren, hatte er dort erst mal das Lager aufschlagen lassen. Zuerst hatte Lord Boron keinen Plan gehabt, wie er die Sache angehen sollte. Information war das Schlüsselwort und da in Falgars Tal die Magie noch funktionierte, schickte er seine Magier los, um sich umzuhören. Wenn man Fragen stellt, fällt man auf und die, die man sucht, werden meist noch vorsichtiger. Ein Magier hingegen geht unerkannt durch das Volk und liest die Gedanken der Passanten, bis er etwas herausfindet, was für ihn von Interesse ist, wobei die Leute gar nicht merken, dass sie ausgehorcht werden . Ein subtiles und recht effektives Verfahren. Natürlich muss die Person auch an etwas Dementsprechendes denken und ich möchte nicht wissen, wie oft ein Magier die banalsten Dinge in Erfahrung bringt, haha: „Mir knurrt der Magen – grummel, grummel!“ – „Scheißwetter heute!“ – „Ich muss mal pinkeln und kacken“. Diese Vorstellung amüsierte den Grauen Wolf. Und damit meine armen Magier sich nicht solch banales Zeug anhören müssen, habe ich die Soldaten durch die Stadt patrouillieren lassen. Strenge Hüter des Gesetzes rufen alleine durch ihr Erscheinungsbild doch gleich ein schlechtes Gewissen bei den Verbrechern hervor und die denken dann über ihre Missetaten nach. Dadurch sind meine Magier mit vielen interessanten Informationen zurückgekommen.
    Sie hatten alles Mögliche herausgefunden, wobei die Ansichten der Bevölkerung oftmals auch sehr widersprüchlich waren. Manche sympathisierten mit den Fenn, andere sahen sie als Verbrecher. Die Verbrecherbande bekam Namen und Gesichter. Da war der charismatische Anführer, Vrat der Rabe. Er wurde beschrieben als Mann mittleren Alters, mit einem hageren Gesicht und schwarzen Haaren. Er war in seinen Ansichten fanatisch und begeisterte die Rebellen in seinen Reden. Die übertriebenen und märchenhaften Darstellungen filterte Lord Boron gleich am Anfang heraus. Da gab es Beschreibungen von einem drei  Meter großen Dämon, der sich in einen Raben verwandeln konnte und darum nie erwischt worden wäre und ähnlicher Unsinn. Das Fennland ist unhaer und Magie und Zauberei so gut wie nicht möglich. Somit wird der Rabe sich wahrscheinlich sehr unmagisch verhalten und sich bestimmt nicht verwandeln.
    Andere Namen fielen, wie Corbe der Pfeil, ein meisterlicher Bogenschütze; Grom Felsbrock, ein riesiger Kerl, mit einer Keule bewaffnet; Aileen Nachtschatten, eine Speerfrau – eine Frau in so einer Truppe erregte immer Aufmerksamkeit – und Eryn Bluthand, der Sohn eines getöteten Clanhäuptlings.
    Lord Boron war ein Taktiker und darum war er auch im Kriegshandwerk alt geworden. Er war kein Feigling, beileibe nicht, doch er überdachte und analysierte die Situation. Das hatte ihn oft vor Schaden bewahrt und ihm zahllose Erfolge beschert. So war er im Schatten des Prinzen von Ardeen von einem unbedeutenden Edelmann zum Lord von Griscont und dem Kommandanten der Schwarzen Garde aufgestiegen.
    Während Lord Boron vor Falgars Tal wartete, seine Informationen sammelte und Kundschafter anwarb, kam ihm die Idee mit dem Wyvernring. Ein Gespräch mit Meister Eriwen bestätigte ihm die technische Durchführbarkeit seines Planes. Eine Verbrecherbande braucht Kontakte zu Händlern und Mittelsmännern. Die Fenndörfer werden zu stark kontrolliert, um dort unentdeckt zu bleiben. Aspentor ist nach dem ersten Debakel inzwischen eine äußerst gut bewachte Feste, die den

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