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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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ihr einziger Rüstungsschutz. Die Pfeile und den Bogen hatte sie zusammengebunden, sodass sie beim Laufen kein Geräusch verursachten. Der Mantel war halb in den Gürtel gesteckt, damit er sich nicht im Gebüsch verfing.
    Bald werden die Soldaten Dreital erreichen und die Gelegenheit nutzen, um die Pferde zu tränken und zu rasten. Nachdem wir Dreital das erste Mal zerstört haben, ist es von den Besatzern wieder aufgebaut worden und inzwischen eine ziemlich gut bewachte Station. Besser befestigt und mit viel mehr Soldaten besetzt. Dazu haben sie alle Bäume im Umfeld gerodet, sodass nur noch freies Feld vor Dreital liegt. Macht es schwer, sich ungesehen zu nähern.
    Um nun Dreital nicht in einem großen Bogen umgehen zu müssen, wechselte sie in einem günstigen Augenblick die Straßenseite.
     
    „Der Mann ist ein guter Läufer, dass er so locker mit uns Schritt hält“, bemerkte Lord Boron zu Meister Eriwen, doch der schien ihn gar nicht zu hören.
    Besorgt fragte der Kommandant nach: „Meister Eriwen, alles in Ordnung mit Euch?“
    Doch nun reagierte der Magier: „Ja, Lord Boron, ich bin nur konzentriert. Unser Mann hat gerade die Straßenseite gewechselt und ist etwas zurückgefallen.“
    Der Graue Wolf hob die Hand und die Kolonne verfiel in Schritttempo. „Schickt die Kundschafter zu mir!“, befahl er dem nächstbesten Soldaten. Der wendete sein Pferd und galoppierte die Kolonne zurück.
    Kurz darauf schlossen die Kundschafter nach vorne auf. Ihre Pferde kamen in einem gemächlichen Trott näher. Scheiß Zivilisten! Keine Disziplin, dachte Lord Boron, es ist schon fast unverschämt, wie viel Zeit sie sich lassen.
    Die Begrüßung war kaum angetan, seine Einschätzung der Männer zu verbessern: „Kommandant, Sie wollen mit uns reden?“, bemerkte Branden Hold, als ob er zu seinesgleichen spräche. Branden war ein zwielichtiger Geselle, dem der Kommandant schon früher begegnet war und den er eigentlich absolut nicht leiden konnte. Prinz Raiden vertraute diesem Halunken und Branden hat seine Qualitäten als Kundschafter. Womit er sich das Vertrauen des Prinzen erschlichen hat, ist mir bis heute noch ein Rätsel? Ich hoffe, ich bereue es nicht ihn angeheuert zu haben, aber wenn Prinz Raiden ihm vertraut...
    Der andere, Willen mit Namen, soll die Berge kennen wie kein anderer . Eine verkommene Gestalt – und er soll doch tatsächlich der Entdecker des Tores sein. Eine feine Truppe.
    Raegnir Halbhorn scheint noch der Beste unter ihnen zu sein.
    Lord Boron ignorierte Branden erst einmal und wandte sich an Raegnir. „Wie weit ist es noch bis Dreital?“
    „Bei dem Tempo schätzungsweise eine halbe Stunde. Wir werden weit vor Sonnenuntergang dort sein. Schließlich waren wir bis jetzt ziemlich gut unterwegs“, antwortete der Gefragte.
    Keine Anrede, nicht einmal ein Sir. Soll ich den Hampel jetzt deswegen anpfeifen? Der hat wahrscheinlich gar nicht bemerkt, wie respektlos er ist... Der Graue Wolf schluckte seinen Ärger hinunter. Ungehobelte Waldläufer, da darf man keine Disziplin erwarten. Mit einer äußerst herablassenden Handbewegung schickte er sie weg. „Sie können jetzt wieder gehen.“
    Die drei Männer wendeten gemächlich ihre Pferde und trollten sich wieder nach hinten.
     
    Kurz darauf erreichten sie die Station. Ihr Schatten klebte immer noch an ihnen. Lord Boron ließ absitzen und die Pferde tränken. Mit dem ranghöchsten Offizier in Dreital wechselte er ein paar Worte, als Meister Eriwen auftauchte und signalisierte, dass er mit ihm reden wolle. Sie gingen etwas abseits und der Magier, der inzwischen ziemlich schlecht aussah, berichtete: „Also der Schatten ist jetzt vor uns. Er hat die Straßenseite erneut gewechselt. Ich denke, wir kommen unserem Ziel langsam näher und sollten vorbereitet sein. Es könnte sein, wir müssen bald schnell handeln.“
    Lord Boron nickte zustimmend: „Vermutlich verlässt uns der Schatten nun demnächst und es wird Zeit, dass unser Schatten selbst einen Schatten bekommt. Nun muss ich wohl oder übel einem der Kundschafter mein Vertrauen geben. Welcher wäre denn Eure Wahl?“
    „Ich will Euch da nicht vorgreifen, mein Kommandant. Sicherlich trefft Ihr die richtige Entscheidung“, entgegnete Meister Eriwen diplomatisch.
    Danke, mein Freund, für keinen Ratschlag. Von den Dreien ist einer so schlecht wie der andere und ich muss einem dieser Halunken den Ring, der unsichtbar macht, anvertrauen. Am liebsten würde ich das Artefakt einem meiner Männer

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