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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Informationen sind wichtig, um die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Das kann alles entscheiden. Also begann sie sich alle Details einzuprägen was Anzahl, Bewaffnung, Art der Truppen, Vorräte und dergleichen betraf.
    Da entdeckte Aileen ein paar Waldläufer an einem Nachbarfeuer. Vorsichtig schlich sie näher. Sie kannte viele Clanleute von früher und war neugierig, ob sie ein bekanntes Gesicht unter den Männern entdeckte. Mit der Hand bog sie die Gräser leicht zur Seite, um freie Sicht zu haben und fast hätte sie vor Überraschung durch die Zähne gepfiffen.
    Willen, dieser elende Verräter. Ihm haben wir alles zu verdanken. Die Entdeckung des verfluchten Tores und den Tod von Eryns Eltern. Und da dachten wir immer, der räudige Hund wäre damals in Aspentor ums Leben gekommen. Zwar hatte man seine Leiche nie gefunden, aber ganz Aspentor war bis auf die Grundmauern niedergebrannt und die Flammen hatten viele Leichen bis zur Unkenntlichkeit verkohlt.
    Willen muss irgendwie entkommen sein und wie Unrat in einem Gewässer, hat es Willen an das Ufer zurückgespült, von dem er gekommen ist . Neben Willen stand noch ein weiterer alter Bekannter, Raegnir Halbhorn. Auch er war früher als Jäger oft in Brons Dorf gekommen.
    Wie arglos und vertrauensselig wir diesen Verrätern unsere Gastfreundschaft erwiesen haben! Den dritten Mann kannte sie nicht. Ein schwarzer, gepflegter Vollbart rahmte sein Gesicht ein. Er war kräftiger und etwas größer als Willen, wobei er nicht bullig wirkte. Sie konnte die Männer laut über etwas lachen hören, jedoch um einzelne Worte zu verstehen, war sie zu weit weg.
    Sollte ich mich noch näher heranwagen?, überlegte Aileen noch, als sie etwas in den Hals stach. Mit der Hand schlug sie danach und tadelte sich sofort für die unüberlegte Bewegung und das klatschende Geräusch, welches sie verraten könnte. Nervös sah sie zum Lager, doch niemand schien etwas bemerkt zu haben. Aileen fasste sich erneut an den Hals und befühlte vorsichtig den Stich. Eine kleine Beule hatte sich gebildet.
    Verdammte Insekten! Je näher man dem Boden ist, desto aufdringlicher sind diese Plagegeister. Scheiß Viecher, das war eins von der größeren Sorte. Ich werde mich später darum kümmern und Kräuter auflegen, die die Schwellung und das Jucken lindern. Besser wäre es natürlich, gleich einen Kräutersud aufzubringen, aber dafür ist das hier weder die richtige Zeit noch der rechte Ort. Andererseits bin ich hier fertig. Ich habe genug gesehen . Langsam trat sie den Rückzug an.
     
    Lord Boron saß in seinem Feldstuhl hinter einem kleinen Tisch in seinem Zelt. Daneben stand Sir Oswold, sein Unterkommandant.
    Ihm gegenüber hatten sich die offiziellen Vertreter der Stadt Falgars Tal versammelt. Da waren Sir Joren, Befehlshaber der gewöhnlichen Stadtwache, Sir Ulwen, der seine Aufgabe bisher nicht erfolgreich hatte lösen können, Klaas Berden, der Stadtverwalter und Bran Merett, der für die Händlergilde sprach. Und gerade meldete sich dieser zu Wort:
    „Seit zwei Wochen lagern Sie nun schon hier, Lord Boron. Ich will ja nicht unhöflich sein, aber was gedenken Sie zu unternehmen?“
    Lord Boron wusste, dass Bran ein Sohn Ulf Meretts war und musste an Prinz Raiden und Ulf Merett denken: Jeder hat so seinen Merett. Langsam kann ich nachvollziehen, was den Prinzen an den Meretts so nervt. Provozierend gelassen entgegnete er: „Heute? Nichts mehr.“
    Dem Gegenüber klappte fast die Kinnlade herunter. Klaas Berden, der Stadtverwalter, fühlte sich nun dazu berufen, das Wort zu ergreifen:
    „Und wann wollen Sie etwas unternehmen? Sir Ulwen hat sich sichtlich bemüht, der Verbrecher Herr zu werden.“
    Das klang fast so, als wolle man Lord Boron Untätigkeit vorwerfen und Sir Ulwen meinte nun auch noch seine – leider erfolglosen – Bemühungen schönreden zu müssen:
    „Jawohl, ich habe alles in meiner Macht Stehende getan. Ich habe pausenlos die Gegend durchkämmt und sicherlich hätte ich diese Bande schon längst gestellt, wenn sie sich nicht verstecken würden wie die Hasen. Ich bin aus dem Hause Agarat…“
    Das Gewäsch aufgeblasener Idioten interessiert mich kein bisschen. Mit harter Befehlsstimme unterbrach Lord Boron den Redeschwall: „Ersparen Sie mir Ihre Familiengeschichte, Sir Ulwen. Tatsache ist, dass Sie diese Bande bisher nicht ausgemerzt haben und darum bin ich hier. Wenn Ihnen, meine Herren, meine Methoden nicht gefallen, dann beschweren Sie sich bitte beim Prinzen von

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