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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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auf Versuchsfeld 1 und Naganor beschränkt waren, denn Muster von anderen Toren kannte er nicht.
    Schwache Zauberer lernten alle Muster auswendig um reisen zu können, starke Magier konnten den Schlüssel auch während der Reise herausfinden, was aber Eryns gegenwärtigen Wissensstand wieder einmal bei Weitem überstieg.
    Während die erwachsenen Magier sich mit den Torzaubern beschäftigten, führte Rhyenna ihre eigenen Forschungen durch. Sie war um einiges gewachsen und begann, sich für Jungs zu interessieren. Zumindest fand sie es ungemein lustig, diese mit Liebeszaubern zu belegen, um sie anschließend mit ihren Freundinnen zu beobachten, wie die armen Opfer sich vollkommen lächerlich machten.
    Zuerst traf es die Gleichaltrigen im Dorf, was noch niemanden besonders störte, doch dann begann die kleine Hexe ihr Unwesen auch in der Garnison zu treiben und da gab es die erste Verwarnung von Meister Lionas. Diese Ermahnung zeigte jedoch keine allzu große Wirkung, da Meister Lionas nicht wirklich böse sein konnte und schon gar nicht auf die süße, kleine Rhyenna. Lediglich änderte Rhyenna nun ihre Taktik und ging dazu über, die Opfer nachher wieder zu entzaubern, wodurch der Spaßfaktor erhalten blieb, jedoch kein anderer von ihren Untaten Kenntnis erhielt.
    Das klappte eine Weile, bis sie dann doch erwischt wurde, und zwar von Meister Eriwen. Der war bei Weitem nicht so nett wie Meister Lionas und sperrte sie für ihren Unfug einen Tag lang ein, wobei auch Prinz Raiden über die Vorkommnisse informiert wurde. Im Grunde genommen erwähnte Meister Eriwen die Geschichte nur beiläufig, während sie die Versuche mit dem Torstein durchführten. Eher eine kleine Anekdote am Rande, denn so wichtig waren die Streiche der kleinen Göre auch nicht, als dass man dies extra hätte melden müssen.
     
    Ein paar Tage war dann tatsächlich Ruhe mit der Zauberei. Dann kam der unglückliche Tag, an dem Regen einsetzte und sich überall auf der Straße große Pfützen bildeten.
    Rhyenna war auf dem Weg vom Dorf zur Zitadelle, als einer der Offiziere vorbeigaloppierte und nicht einmal zu bemerken schien, dass Rhyenna eine ganze Ladung dreckigen Pfützenwassers abbekam, welches durch die Hufe des Pferdes aufgespritzt worden war. Rhyenna kreischte wütend auf, überlegte keinen Moment und schleuderte dem Reiter einen Bann hinterher. Ihre Gedanken kreisten um die hässlichen Flecken, die nun überall auf ihrem Kleid zu sehen waren. Es war ihr Lieblingskleid von den dreien, die sie ihr Eigen nannte. Ärgerlich lief sie nach Hause. Dabei dachte sie nur mehr daran, wie sie ihr Kleid retten könnte, aber nicht, welche Konsequenzen der Bann haben würde, den sie dem Reiter hinterhergezaubert hatte.
     
    Im Kellerraum der Zitadelle waren neben Prinz Raiden und seinem Schüler Eryn die Magier Lionas, Eriwen und Harkon versammelt. Sie versuchten einen schwierigen Zauber in den Torstein mit einzuflechten. Eigentlich war der Torstein schon fast fertig und dies sollte nun der krönende Abschluss werden. Doch anstelle des glorreichen Abschlusses kam es zum großen Debakel. Etwas lief schief und der Zauber entwickelte ein Eigenleben, begann sich unkontrolliert aufzubauen und der Prinz konnte gerade noch einen Warnruf ausstoßen. Sie rissen allesamt ihre Schilde hoch und – krawumm! – explodierte der Torstein und erschütterte den Turm in seinen Grundmauern, wobei kleinere Gesteinssplitter und auch größere Steine wie Geschosse durch den Raum flogen. Zum Glück standen die Männer ziemlich nahe beieinander und so hatte Meister Raidens Schild allen Schaden abwenden können, denn die schwächeren Magier und besonders Eryn hätten diese Explosion sonst nicht überlebt. Staub hing in der Luft und bildete hinter dem Schild einen dichten Nebel.
    Eryn dröhnten von dem Knall noch die Ohren und der Schreck saß ihm in den Gliedern. Ein Zauber senkte den Staub ab und der Blick war nun frei auf die völlig verrußten Wände. Vom Tisch und allem was darauf gelegen hatte war nichts mehr übrig. Der Herr von Naganor stand entgeistert da. Wochenlange Arbeit in einer Sekunde zerstört. Buchstäblich zu Staub zerfallen.
    „Vielleicht sollten wir doch einen Grauen hinzuziehen, die haben schließlich früher die Tore gebaut“, bemerkte Meister Eriwen, woraufhin Meister Raiden dann explodierte:
    „Wir brauchen keinen Grauen hier! Keiner von denen, die jetzt durch Ragnitor kriechen, hat je ein Tor gebaut!“, brüllte er durch den Raum, sodass die Anwesenden

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