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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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es nicht ganz so öde wird wie sonst.“
    „König Danian?“, wiederholte Eryn ungläubig.
    Der Prinz warf ihm einen Blick zu, der so viel wie ‚Dummkopf‘ bedeutete: „Sagte ich es nicht gerade? Der König. Aber nachdem ich nicht den Titel ‚Der Prinz mit den zwei Narren‘ bekommen möchte, werdet ihr Meister Lovin gut zuhören und alles tun, was er von euch verlangt.“
    Eine lautstarke Bestätigung war angebracht, dann erlaubte sich Ravenor eine weitere Bemerkung: „Mein Prinz, das ist wirklich eine große Ehre und es ist nicht so, dass wir die höfischen Tänze nicht lernen wollen. Aber könnten uns nicht zwei Damen dabei assistieren?“
    Der Taktstock schlug mit einem Ping auf den Tisch: „Nein. Das fehlte noch. Ich besorge euch keine zwei Damen, die euch dann bei der Hand nehmen. Ihr sollt euch hier nicht amüsieren, sondern nur tanzen lernen.“
    „Mein Prinz...“ Ravenors Stimme nahm einen flehenden Unterton an, aber Prinz Raiden schnitt ihm das Wort ab: „Sir Ravenor, jetzt hört endlich auf mit dem Gezeter. Erinnert mich schon fast an eine Diva. Und wenn man bedenkt, dass Ihr in Kampfübungen anderen Männern auch sehr nahe kommt... was soll das also?“
    Noch Ravenor war nicht überzeugt und die Ohrfeigen hatte er wohl auch schon wieder vergessen: „Das mag sein, aber dann befindet sich eine scharfe Klinge zwischen mir und dem Gegner, mein Prinz.“
    Ein lauter Seufzer entrang sich Prinz Raidens Brust: „Ein letzter Appell an die Vernunft eines sturen, aufsässigen Kindes. Niemand verlangt von dir, dass du dir ein Kleidchen anziehst und dir eine rote Schleife ins Haar bindest und Eryn wird dir sicherlich auch keine Absichten unterstellen. Der ist als Magier eh weitestgehend immun gegen tiefere Gefühle.“
    Schön, wieder mal daran erinnert zu werden. Ravenor braucht das über Magier nicht zu wissen.
    Aber der Prinz war noch nicht am Ende seiner Ausführungen angelangt:
    „Entweder, du fügst dich jetzt ganz brav, Zickendiva, oder ich werde dich zwingen dabei auch noch ein Kleid zu tragen und dir Blumen ins Haar zu flechten. Und dann lade ich den ganzen Kommandostab der Garnison ein, damit sie sich das ansehen können. Wäre sicherlich sehr amüsant für alle… außer für dich natürlich. Das, liebes Bübchen, ist die Alternative.“
    Der junge Offizier schluckte und wurde bleich: „Mein Prinz, das wird nicht nötig sein.“
    „Gut, nachdem das nun geklärt wäre, werde ich den stummen Zeugen hier im Hintergrund das Gedächtnis löschen, damit Meister Lovin weiterhin bereit ist, sein umfangreiches Wissen zu vermitteln. Eryn pass gut auf...“
    Dann erinnerte sich Meister Raiden an den Magieblocker. „Ach, geht ja gerade nicht. Und steht nicht so steif da. Wenn ich sie erwecke, sollte es nicht ungewöhnlich aussehen. Das irritiert sie sonst noch mehr.“
    Etwas verwundert schauten die Musikanten und der Etikettemeister schon in die Gegend, doch Prinz Raiden gab zumindest Meister Lovin eine Erklärung für seine Gedächtnislücke.
    „Meister Lovin, geht es Euch wieder besser? Ihr wart fast weggetreten und zum Glück kam ich gerade herein und konnte Euch magisch wieder in Schwung bringen.“
    Meister Lovin erschrak: „Eure Hoheit, ist es was Ernstes?“
    „Nein, kein Grund zur Sorge. Wahrscheinlich habt Ihr Euch mit den beiden hier in den letzten Tagen zu sehr verausgabt. Aber nun lasst uns weitermachen. Eryn und Ravenor brennen darauf, die höfischen Tänze zu erlernen. Musikanten!“
    Die Musik erklang und Meister Lovin war wieder mit Eifer dabei. „Also von vorne. Aufstellung bitte.“ Sehnsüchtig sah der Etikettemeister zu seinem Taktstock, der sich nun in Prinz Raidens Händen befand und an seiner Spitze einen roten Feuerstrahl hinter sich herzog.
    Das schreckte Meister Lovin offensichtlich erfolgreich ab, den Prinzen darum zu bitten, sein Eigentum wieder zurückzugeben. Unmagische fürchten oft das Magische, weil sie es nicht verstehen.
    „2-3-4... und nun die Hand an die Hüfte. Ausfallschritt und die Dame beugt sich nach hinten.“ Ravenor mimte die Dame und kam sehr steif der Aufforderung nach, da schoss ein Feuerstrahl quer durch den Raum und schlug in der gegenüberliegenden Wand ein. Alle Anwesenden erstarrten vor Schreck, wohingegen Meister Raiden eine Unschuldsmiene zur Schau stellte.
    „Pardon, ein unerwartetes Missgeschick. Entschuldigung, meine Herren. Mit dem Stab hier ziele ich fast so schlecht wie mein Schüler Eryn.“
    Es war wirklich ein Missgeschick gewesen,

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