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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Intensivkurs in den nächsten Wochen lernen. Du wirst dafür von allen anderen Pflichten freigestellt.“
    Wie schön.
    Grrr...
    Entschuldigung, mein Prinz. Gerne lerne ich dazu.
    „Wenn du dann über die nötigen Kenntnisse verfügst, reist du mit zwei Soldaten nach Goldfähr. Sobald sie an der Mine vorbeikommen, liefern sie dich dort ab.
    Am Eingang sind auch einige Magier unter den Wachen, die die Neuen kontrollieren. Also müssen wir deine Kreise verdecken. Das werde ich tun. Wir belegen deine Ketten mit einem entsprechenden Zauber.“
    Ketten?
    „Ja, Ketten. So werden Gefangene üblicherweise überführt. Du darfst im Beisein der Magier auf keinen Fall Magie wirken, das würde dich sofort enttarnen.“ Dann fügte Prinz Raiden im leichten Plauderton an: „...also musst du auch das Brandmarken unmagisch ertragen. Die Narben kann man problemlos nachher wieder entfernen. Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen.“
    Eryn steckte inzwischen ein Kloß im Hals. Tolle Idee.
    „Mein Prinz, gibt es da keinen anderen Weg? Man könnte das Brandzeichen doch schon vorneweg anbringen, mit etwas Magie...“
    Ein tadelnder Blick: „Du kennst dich mal wieder so rein gar nicht mit den Gesetzen von Ardeen aus. Verurteilte Verbrecher werden an dem Ort gebrandmarkt, an dem sie ihre Strafe absitzen. Man kann vorneweg nichts drehen. Überlass das Denken und Planen mir! Und sicherlich sind das nicht die schlimmsten Schmerzen, die du je erduldet hast“, fügte Prinz Raiden mit einem Augenzwinkern hinzu, dann sagte er: „Melde dich bei Meister Calwas, eines seiner Spezialgebiete ist die Spionagemagie. Er wird mir mitteilen, wenn du so weit bist. Wegtreten!“ Und verschone mich jetzt bitte mit deinen Gedanken. Die waren heute schon mehrfach ziemlich daneben .
    „Mein Prinz.“ Eryn salutierte und machte sich auf den Weg.
     
    Kaum dem Blickfeld Raidens entkommen, ließ er seinen Gedanken freien Lauf. Tausend Schimpfworte und Flüche fielen ihm sogleich ein. Sein Tag war gründlich versaut. Nein, seine zwei Tage! Von all den vielen Aufgaben, die es so zu erledigen gibt, bekomme ich den allerletzten Auftrag. Kann ich nicht so was machen wie: ‚Reite nach Arvon und überbringe die Grüße des Prinzen der holden Dame mit dem schönen Lächeln‘? Oder: ‚Gehe auf die Jagd nach ein paar Wyvern‘?
     
    Die nächsten Tage waren erfüllt mit dem Erlernen der magischen Spionage: unentdeckt bleiben, magische Spuren verwischen, Gedanken lesen und die eigenen verbergen; Scannen der höheren Stufe; Augen und Ohren erschaffen und bewegen.
    Immer wieder stellte Meister Calwas ihn auf die Probe, bis er endlich mit den Resultaten zufrieden war und ihn erneut zu Prinz Raiden schickte.
    Der Schwarze Prinz war in seine Arbeiten vertieft und schien Eryn gar nicht zu bemerken.
    Nach einer kleinen Pause ergriff der das Wort: „Mein Prinz, wenn ich ungelegen komme, dann möchte ich nicht weiter stören.“
    Ruckartig fuhr Prinz Raidens Kopf in die Höhe und die stahlblauen Augen fixierten Eryn.
    „Nein, ich habe dich schon erwartet. Es ist alles vorbereitet. In der Kammer nebenan liegt deine Verkleidung. Zieh dich um und bring die Schellen auch gleich mit! Ich mach das hier solange fertig.“ Dann sah Prinz Raiden wieder auf seine Aufzeichnungen.
    Eryn hatte nicht damit gerechnet, dass es gleich losgehen würde. Aber was blieb ihm anderes übrig? Es dauerte nicht lange und er stand umgezogen wieder im Raum. Die einfache Kleidung eines Bauern aus grobem Stoff. Die Stiefel, bereits abgelaufen, hatten schon die ersten Löcher.
    Wo sie die wohl aufgetrieben haben?
    Die vier schweren, eisernen Schellen legte Eryn mit Unbehagen auf den Tisch. Er trug nun schon so lange Uniform, dass er sich in der zivilen Kleidung seltsam fühlte. Der Prinz bedachte Eryn mit einem langen Blick.
    „Perfekt. Nur die Haltung ist noch zu... soldatisch. Du bist jetzt ein Bauer. Ein einfältiger Tölpel, der im Suff beim Würfeln einen Streit vom Zaun gebrochen hat und dabei wurde ein anderer Mann getötet. Das Ganze ist in Griscont passiert. Auch deine Begleiter sind Wachen aus Griscont. Zumindest tragen sie entsprechende Rüstungen, aber in Wirklichkeit sind es Männer der Garde. Ich schicke dir Sir Ravenor mit und diesen Deren, der früher bei der Stadtwache war. Der kennt sich mit der Art der einfachen Wachleute aus. Die sind anders als meine Jungs von der Garde.“
    Wortlos hörte Eryn zu. Was sollte er auch dazu sagen? Und am besten auch nichts dazu denken. Ein

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