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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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hatte, im Grünen Turm eingesperrt zu sein. Wen n ic h ihm gesagt hätte ‚Du hast den Wald nicht zu betreten!‘, dann hätte er e s nicht gewagt . Und wen n ic h ihn in die Torzauber einführe, dann stehe ich daneben und überwache genau, was er tut. Da frage ich mich, was fahrlässiger und gefährlicher für das Lebe n meine s Schüler s ist?“
    „Meister Raiden, Ihr gebt es also zu, dass Ihr den Jungen gegen seinen Willen unterdrückt und zwingt, schlagt Ihr ihn womöglich auch?“
    Prinz Raiden ging darauf natürlich nicht ein: „Meister Tellenor, seid Ihr wirklich so erpicht darauf, Euch mit einem weiteren Schüler zu belasten – meinem Schüler wohlgemerkt – oder braucht Ihr jemanden mit der Ader Gold? Ich habe Euch alles Mögliche geboten für Eure Hilfe, die Ihr – nur nebenbei bemerkt – auch so hättet gewähren können, schließlich ging es darum, ein Menschenleben zu retten. Und ich erinnere mich an Eure Worte: ‚Ihn mit den zwölf Kreisen‘. Also bezaubert Eure Gegenstände und gebt mir meinen Schüler wieder zurück! Mein Wort habe ich für ein halbes Jahr gegeben und dazu stehe ich nach wie vor. Ich bitte Euch aber, im Interesse des Jungen, gebt ihn mir gleich zurück, denn ich glaube, er leidet sehr in Gahaeris. Dafür würde ich Euch seine Dienste auch später zur Verfügung stellen, wenn Ihr kurzfristig Bedarf an jemandem mit der Ader Gold haben solltet. Ihr wisst, wie schwer mir diese Worte über die Lippen kommen, aber ich bitte Euch inständig darum .“
    Selbst Meister Elderon war von Raidens Rede beeindruckt. Wohingegen Meister Tellenor kaum mehr aus der Ecke herauskam, in die er getrieben worden war.
    „Das ist absurd! Der Junge leidet nicht in Gahaeris. Eine haltlose Behauptung.“
    Und dann spielte Meister Raiden seinen letzten Trumpf:
    „Dann fragt ihn doch selbst. Soll er doch die Entscheidung treffen.“ Aber als diese Karte auf dem Tisch lag, kamen Meister Raiden Zweifel, ob er das Richtige getan beziehungsweise gesagt hatte.
    Was, wenn Eryn sich gegen mich entscheidet? Wenn er sich an die Anfänge zurückerinnert? Wenn er mir die Lehrmethoden nachträgt? Und wenn er doch Gefallen daran gefunden hat, im Grünen Turm zu bleiben? Ich könnte ihn mit dem Seelenbann zwingen, das Richtige zu tun, aber das würde Meister Elderon merken und dem steht dasselbe Mittel zur Verfügung.
    Keine Regung verriet Raidens Bedenken und da traf Meister Elderon bereits die Entscheidung.
    „Ja, warum eigentlich nicht? Es ist seine Zukunft, soll er langsam beginnen sein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Lasst ihn herbringen, Meister Tellenor!“
    Der Herr des Grünen Turms nickte zustimmend. Auch er rechnete sich ein in seinem Sinne positives Ergebnis von der Befragung des Jungen aus.
    „Meister Belos wird ihn in Kürze durch das Tor bringen.“
     
    Eryn freute sich wie ein Schneekönig, als Belos ihn holen kam. Ich komme hier raus, jawohl! Endlich!
    Die Verletzungen bereiteten ihm immer noch Schwierigkeiten, doch er ignorierte das Ziehen im Muskel und war bestrebt, so schnell wie möglich Belos zum Tor zu folgen. Kaum waren sie hindurch meldete sich Meister Elderon, um ihm den Weg zu weisen.
    Meister Elderon musste auch mit Meister Belos gesprochen haben, denn der Grüne Magier ließ Eryn alleine und trat sofort wieder durch das Tor.
    Es dauerte nicht lange und Eryn betrat den Raum, in dem die hohen Magier ihn erwarteten.
    „Meister Elderon, Meister Tellenor, Meister Raiden“, grüßte Eryn die Anwesenden ehrerbietig mit einer leichten Verbeugung.
    Es war der oberste Magier, der das Wort ergriff: „Nun, Magierschüler Eryn, wir haben uns über deinen weiteren Werdegang beraten und sind zu dem Entschluss gekommen, dir letztendlich die Entscheidung zu überlassen, wohin du gehen möchtest.“
    Oh, das ist mal was ganz Neues... Noch bevor Eryn weiteres denken konnte, bemerkte er, wie alle drei Meister seine Gedanken beobachteten. Ist es vermessen zu fragen, ob ich die Entscheidung unbeobachtet durchdenken kann?
    Eryn schien es fast, als ob es den Herren der Türme unangenehm war, ertappt worden zu sein.
    Meister Elderon warf Meister Raiden einen Blick zu: „Es soll seine freie Entscheidung sein. Meister Raiden, auch nicht über den Bann.“
    „Natürlich“, stimmte Prinz Raiden beflissen zu.
    Eryn war sich sicher, dass Meister Raiden ihn liebend gerne manipuliert hätte, aber nun war das vom Tisch und er hatte wirklich eine Wahl.
    „Ich kann mich dafür entscheiden, überall

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