Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)
Lebens.“
„Das ist alles?!“ Unglaube und Enttäuschung schwangen da in seiner Stimme mit. Doch als Meister Raiden sah, dass Eryn selbst über diesen Umstand nicht glücklich war, lenkte er ein.
„Es ist schließlich nicht deine Schuld, dass dieser Grünzeugmagier dir nichts beigebracht hat. Ich nehme an, du hast dich fast zu Tode gelangweilt?“
„Das trifft es ziemlich genau. Ein paar Dinge habe ich schmerzlich vermisst.“
Die überaus gute Stimmung des Herrn von Naganor bewog ihn dazu nach den belanglosen Wünschen seines Schülers zu fragen: „Und das wäre?“
„Waffenübungen, Bücher voller neuer, interessanter Zauber und... einen knusprigen Braten zum Essen.“
Prinz Raiden lachte herzlich.
„Natürlich, die Grünen essen ja kein Fleisch. Die fleischlose Kost ist dir nicht wirklich gut bekommen. Du siehst schwächlich aus, aber das kriegen wir schon wieder hin. Ich gebe dir zwei Stunden Zeit für eine anständige Mahlzeit. Sie sollen die Feuer in der Küche schüren und dir etwas Ordentliches zubereiten. Dann erwarte ich dich zurück zum Dienst.“
Eryn lief das Wasser im Munde zusammen, als er an die bevorstehende Mahlzeit dachte. Seit zwei Monaten darbte und hungerte er bei der grünen Kost.
„Danke, mein Prinz.“ Und schon war er zur Tür hinaus.
„Zurück im Dienst“ war das Zauberwort für Ravenor: „Mein Prinz, ich erwarte Eure neuen Befehle… jetzt, da Eryn seinen Dienst wieder antritt“, ...bin ich hier wohl überflüssig.
Der Herr von Naganor musterte ihn von oben bis unten.
„Das denke ich mir, dass Ihr gerne wieder Euren Pflichten in der Garnison nachkommen wollt. Ihr wart eh kein besonders guter Ersatz für Eryn. Nachdem aufgeräumt ist, sollte es nämlich besser aussehen als davor.“
„Jawohl, mein Prinz.“ Ravenor schluckte den Tadel emotionslos. Solange er nur hier wegkam, war ihm alles recht. Wieder normalen Dienst drüben in der Garnison schieben, mit dem dazugehörigen Freigang und dem Burschen, der mein Zimmer aufräumt – mehr wünsche ich mir doch gar nicht.
„Meldet Euch bei Sir Draken.“
„Jawohl, mein Prinz. Eine Sache noch, mein Prinz. Ich nehme mal an, dass Ihr nun keine weitere Zeit mehr für den Unterricht in Strategie und Taktik aufbringen könnt, jetzt, da Euer Magierschüler wieder Eure ganze Zeit in Anspruch nimmt?“
Ein netter Versuch, Freundchen. Das könnte dir so passen: „Mmm, eigentlich wäre das auch für Eryn eine gute Lektion. Das lockert die trockene Materie der Zauberei etwas auf. Ich denke, wir sollten den Unterricht durchaus weiterführen. Zumal Euer Wissensstand in meinen Augen ebenfalls noch nicht besonders befriedigend ist und außerdem finde ich langsam Gefallen daran, Schüler zu unterrichten. Vielleicht gründe ich hier mal eine Akademie, so wie in Aleroth. Ja, darüber muss ich ernsthaft nachdenken.“
Währenddessen ging er zum Regal und zog ein Buch heraus. „Hier, Sir Ravenor. Die Schlacht um Belagor . Bis morgen bitte durcharbeiten und zur gewohnten Stunde treffen wir uns wieder hier. Wegtreten!“
„Jawohl, mein Prinz.“ Ravenor sah nicht sehr glücklich aus und Prinz Raiden konnte sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen, bis der andere zur Tür hinaus war.
Ravenor ging nicht gleich zur Garnison, sondern erst einmal in die Küche. Schließlich wollte er Eryn richtig begrüßen und brannte darauf, mit seinem Freund alle Neuigkeiten auszutauschen. Sie umarmten sich und klopften sich auf die Schultern.
„Schön, dass du wieder da bist, Eryn. Ich hatte eine Scheißzeit. Und die Sache mit der Fee... Ich habe davon wirklich nichts mitbekommen“, entschuldigte er sich.
„Ich glaub dir das mit der Fee mal, denn sonst müsste ich dir eine langen, dafür, dass du mich reingeritten hast. Gahaeris war verglichen mit hier... noch mehr Scheiße, würde ich sagen.“
Ravenors Blick war ziemlich ungläubig, und dann begann er sich zu beklagen: „Ich musste deinen Job machen, und den kannst du getrost wiederhaben. Wenn Seiner Launenhaftigkeit etwas über die Leber gelaufen ist, dann kann’s ihm keiner recht machen, und er staucht dich grundlos zusammen und bewirft dich mit allen möglichen Zaubern.“
„Ach, wirklich?“, bemerkte Eryn in falsch mitleidigem Tonfall.
Aber Ravenor war noch nicht am Ende: „Und dann wurde ihm langweilig, so ganz ohne Schüler und er hatte die glorreiche Idee, mich in Kampftaktik zu unterrichten. Er knallt mir ein Buch hin und bis zum nächsten Tag sollte ich dann gut
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