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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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erwischt. Ich habe keinen blassen Schimmer. Das stand sicherlich in dem unnützen Einführungsteil. So was hat er noch nie wissen wollen...
    „Kommt da noch eine Antwort, oder soll ich direkt in Euren wirren Gedanken danach suchen, Sir Ravenor?“
    Ravenor streckte die Waffen: „Mein Prinz, ich muss passen. Ich habe mich hauptsächlich mit der Schlacht selbst beschäftigt.“
    „Sagt Ihr mir gerade, dass Ihr Euch nachlässig vorbereitet habt?“ Der erste Zauber traf Ravenor, der es stoisch über sich ergehen ließ.
    „Magierschüler Eryn, habt Ihr eine Idee dazu?“ Im Beisein Ravenors wurde auch Eryn ausnahmsweise mit einer förmlich-höflichen Anrede bedacht. Der hielt in seiner Arbeit inne und warf einen Blick auf die Karte.
    „Es gibt mehrere Gründe, weshalb eine Schlacht kriegsentscheidend sein kann: Eroberung eines strategisch wichtigen Punktes für Truppenbewegungen und Nachschub, Vernichtung der Hauptstreitmacht des Gegners oder es können wichtige Personen gefallen sein wie der gegnerische Anführer oder wichtige Verbündete und Magier. Auch können sich Verbündete und Neutrale nach Ausgang der Schlacht dem Sieger zuwenden; ebenso wäre die Schlacht als Ablenkung denkbar – in der Art und Weise, dass man die Truppen des Gegners von einem anderen Ort weglockt, der dann das eigentliche Ziel darstellt, mein Prinz.“
    Der Prinz nickte wohlwollend. „Habt Ihr zugehört, Sir Ravenor?“
    Was soll ich denn sonst tun, wenn ich hier herumsitze?
    „...In diesem Fall waren es die Verbündeten, die sich entschieden, spontan die Seiten zu wechseln, nachdem ihr Favorit zu verlieren drohte. Tja, Verbündete sind eine zweifelhafte Sache und es ist immer Vorsicht geboten. Aber nun zu den Details. Sir Ravenor, beschreibt die Truppenaufstellung und Eryn, Ihr erstellt eine entsprechende Illusion auf der Karte.“
    Ravenor stand auf und ging zur Kartenillusion. Er deutete mit dem Finger auf einen Bergrücken und stieß ihn dann zwei Zentimeter durch die Illusion.
    Es ist schon faszinierend, dass dieses scharfe Abbild des Geländes nichts weiter als eine Sinnestäuschung darstellt: „Hier stehen 500 Mann Reiterei.“

Eryn fügte der Illusion eine Truppe berittener Soldaten mit wehenden Fahnen und Mänteln hinzu, die auf galoppierenden Pferden saßen, nur dass der Trupp sich nicht von der Stelle bewegte.
    Es kamen weitere Einheiten an Reiterei, Bogenschützen und Fußtruppen für beide Heere hinzu.

    Der Schwarze Prinz sah währenddessen in das Buch und ließ Ravenor gewähren, der etwas von seiner ansonsten üppigen Selbstsicherheit zurückgewann.
    Eryn schickte derweil ein Auge aus, um ebenfalls in das Buch zu spähen. Als die Karte sich mit den bunten Einheiten, der Übersicht halber rot und blau eingefärbt, gefüllt hatte und Ravenor nichts mehr weiter sagte, meldete sich der Prinz.
    „Seid Ihr fertig mit Eurer Arbeit, oder wollt Ihr noch etwas ändern?“
    Ravenor wurde hektisch: „Ja – nein.“
    Und der Herr von Naganor tat alles, um die Unsicherheit noch zu verstärken. Das kannte Eryn zur Genüge.
    „Was nun? Eine klare Aussage bitte.“
    „Mein Prinz, ich möchte die Aufstellung nochmals kurz prüfen, ob ich nicht doch etwas vergessen habe.“
    In diesem Ich-habe-keine-Zeit-Tonfall sagte Prinz Raiden: „Dann tut das bitte schnell.“
    Ravenor sah gequält aus. Er vermutete, dass er nicht alles richtig hatte, war sich aber nicht sicher.
    Es sind 1000 Mann bei den roten Fußtruppen, gab Eryn seinem Freund den entscheidenden Hinweis, worauf sein Zauberauge zerplatzte und Meister Raiden ihm einen strengen Blick zuwarf.
    „Unterlasst das, Magierschüler, wenn Ihr Euch nicht meinen Unwillen zuziehen wollt“
    Mit einem „Ja, mein Prinz“ richtete Eryn seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf die Schlachtkarte und beschloss zu seinem eigenen Wohl auf weitere Interventionen zu verzichten.
    Ravenor, das ist nun ganz deine Nummer, viel Spaß noch.
    Als Nächstes sollte Ravenor die Schlacht nachstellen und dazu jede Menge Fragen des Prinzen beantworten, warum dies taktisch klug oder unklug gewesen wäre und, und, und...
    Es dauerte keine Viertelstunde und Ravenor war psychisch fertig, kaum mehr in der Lage, sinnvolle Sätze von sich zu geben, was den Prinzen noch mehr auf die Palme brachte. Eryn bediente nur die Kartenillusion, auf der er die Truppen hin- und herschob. In der augenblicklichen Gemütsverfassung des Prinzen war es besser, unauffällig im Hintergrund zu bleiben, auch wenn ihm Ravenor inzwischen

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