Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
wichtige Anfragen... große Probleme... die Unterlagen auf Eurem Tisch... König Danian... Meister Elderon...‘ Zu alldem sage ich jetzt einfach einmal ‚Nein‘. Wenn ich nicht erreichbar bin, dann kann mich auch keines dieser lästigen Probleme stören und das Zähmen und Zureiten der Dämonenpferde ist auch eine Aufgabe, die mir abgesehen davon Freude bereitet.
Vom Drachen hörten sie die ganze Zeit über nichts und darüber war keiner wirklich traurig. Prinz Raiden hätte auch selbst im Palast vorsprechen können, doch er schob dieses Treffen hinaus. Da war immerhin die leise Furcht, der Drache könnte ihnen vorschreiben, die Tiere laufen zu lassen und das wollte Prinz Raiden absolut nicht hören. Ihn faszinierten die Dämonenpferde genau so wie es bei Eryn und Ravenor der Fall war.
Sie hatten den Tieren inzwischen Namen gegeben. Den einzigen Hengst in der kleinen Herde beanspruchte Prinz Raiden umgehend für sich. Es war das Tier mit der Luftmagie und sie nannten ihn Dorian Windtänzer. Ravenors entzückende Freundin tauften sie Fieris Eisfee und die zwei Feuermagiestuten bekamen die Namen Scaela Feuerherz und Vala Rotglanz. Es war üblich, dass Dämonenpferde zwei Namen hatten. Normalerweise einen, der auf die Abstammung verwies und dann den eigentlichen Namen. Doch da diese Tiere keinen bekannten Stammbaum hatten, erfanden sie kurzerhand beide Namen, wobei Meister Raiden sich Vorschläge machen ließ und dann letztendlich die Entscheidung traf.
In dieser Zeit erweiterten sie auch die Hütte grundlegend und grenzten eine große Koppel ab, die fast bis zum Waldrand reichte. Ein Jagdausflug in den Wald bescherte ihnen Fleisch und Leder, aus dem dann leicht Sättel zu zaubern waren.
In der Magie konnte man Grundmaterialien durch Ausdünnung oder Erschaffung bekommen. Ausdünnung war einfach, nur fehlte dann irgendwo in der Umgebung etwas von dem Stoff und nahm man zu viel, dann konnte im Falle von Leder das ‚beraubte‘ Stück leichter zerreißen. Erschaffen setzte große Kenntnisse des Stoffes voraus und war ein schwieriger und langer Prozess, darum wurde diese Methode von den faulen Zauberern meist gemieden. Um vieles einfacher war es aber, aus dem vorhandenen Grundstoff etwas mit Magie herzustellen. Womit klar war warum das Leder durch die Jagd besorgt wurde.
Da er landwirtschaftliche Kenntnisse besaß – und zu Übungszwecken für seine Prüfung – musste Eryn mit Hilfe des braunen und grünen Kreises ein Feld bepflanzen. Schließlich wünschte Seine Hoheit, abwechslungsreiche Mahlzeiten vorgesetzt zu bekommen.
Den Rest der Zeit verbrachten sie mit den Pferden. Und je weiter die Magie der Halfter zurückgenommen wurde, umso mehr wurden ihre Reitkünste gefragt, denn die zuvor lahmen und betäubten Tiere verwandelten sich zurück in die temperamentvollen Dämonenpferde, die sie waren.
Selbst ohne Magie konnten sie sich ausgesprochen gut zur Wehr setzen. Treten, beißen, buckeln lehrte die drei Reiter auf der Hut zu sein, nur Ravenors Freundin Fieris zeigte von Anfang an Vertrauen. Was dazu führte, dass Dorian Windtänzer umso eifersüchtiger und bedrohlicher wurde, wenn er sah, wie seine Stuten fremdgingen. Windtänzer war der Schwierigste in der Gruppe und verlangte Prinz Raiden alles ab. Hätte sich der Herr von Naganor nicht mit Magie schützen können, so hätte es mehr als einmal ein böses Ende genommen.
Wie der Herr, so sein Gescherr. Zwei, die sich gegenseitig verdient haben, dachte Eryn gerade und der Kommentar entging dem Prinzen, der sich gerade den Tritten von Windtänzers Vorderhufen erwehrte. Der Hengst stieg gerade und schlug mit den Vorderhufen respektlos nach Meister Raiden.
Erst nach Tagen waren sie vorsichtig dazu übergegangen, den Pferden die Magieblocker abzunehmen. Immer nur einem einzelnen Tier und unter strenger Aufsicht. Denn da zeigte es sich, was die Biester wirklich draufhatten. Dorian Windtänzer beherrschte eine ganze Palette. Er konnte riesige Sprünge vollführen, Staub aufwirbeln lassen, Luftmagie bündeln und noch ein paar Kleinigkeiten mehr.
Fieris Eisfee machte ihrem Namen alle Ehre, denn sie konnte mit ihrem Eisatem alles erfrieren und die anderen zwei Stuten, Scaela und Vala, verbrannten mit Feuerstößen die Erde. Es kostete sie unendlich viele magische Leckerlis, um sich die Dämonenpferde langsam gewogen zu machen. Diese kleinen Bällchen gebündelter Magie in der Handfläche hatte auch Braevens Brut damals sehr zu schätzen gewusst.
Die drei
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