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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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abgeschnitten. Ich muss an den beiden vorbei. Aber sie sind immer noch zu zweit und ungesehen komme ich nicht an ihnen vorbei.
    Dann fingen die Männer an zu reden.
    Während sie lauschte, spähte sie vorsichtig um den Felsen herum. Beide hatten nun die Helme abgenommen und man konnte deutlich die Gesichter erkennen.
    Fast könnte man meinen, das sind Menschen. Lange her, seit ich welche gesehen habe. Ich dachte, dem Drachen dienen nur die langschwänzigen schuppigen Ratten.
    Der Größere mit den langen schwarzen Haaren begann sich lautstark über den Anführer zu beklagen und der Blonde versuchte ihn zu beschwichtigen.
    Meister Eryn – noch ein Magier also und dieser Ravnor – oder wie der gleich noch hieß – der Sohn des Anführers. Scheint insgesamt nicht besonders zufrieden zu sein... Zu dumm, dass ich sie nicht scannen kann. Wenn sie schwach sind, dann könnte ich versuchen, durchzubrechen und sie einfach umbringen. Aber bei starken magischen Kreaturen ist das ‚einfach umbringen‘ eben gar nicht so einfach.
    Dann zwang sie sich zur Ruhe und ermahnte sich selbst. Essyia, nichts überstürzen. Du hast nicht so lange überlebt, weil du unbesonnen warst. Wenn die Dunkelheit kommt, dann schleiche ich mich an ihnen vorbei und niemand stirbt... auch nicht ich selbst. Drei bis vier Stunden halte ich im Unhaer schon aus.
     
    Dann kam der Prinz zurück und scheuchte seine Leute auf. Als er den Schwarzhaarigen in Essyias Richtung schickte, da flüchtete sie noch weiter den Felsvorsprung entlang und kletterte seitlich in die steil abfallende Felswand. Ihr Herz klopfte und der Schweiß, durch Angst und Anstrengung verursacht, machte ihre Finger glitschig.
    Scheiß Unhaer. Wenn er hier ganz an den Rand kommt, dann sieht er mich.
    Aber das tat Ravenor zunächst nicht. Zwar hatte er sich zunächst beeilt, war dann aber außer Sichtweite des Prinzen sehr, sehr gemütlich geworden und hing seinen Gedanken nach.
    Wie schön es hier draußen im Unhaer ist. So ruhig und friedlich – ohne Zauberei. Und das wahre Monster befindet sich weit hinter mir am wärmenden Feuer.
    Er ging gemächlich eine kleine Runde bis nach hinten. Trat dann nahe an den Abgrund und sah in die Ferne. So von Weitem betrachtet, eigentlich ein schönes Land. Nur wenn man mittendrin steht, ist alles ziemlich eklig, urteilte er über die herrlichen Berge und begann eine Melodie zu pfeifen.
    Essyia fluchte. Ihre verschwitzten Finger drohten abzugleiten und sie griff mehrfach nach. Unter ihr gähnte die tödliche Tiefe und keine drei Schritte neben ihr stand der Vasall des Drachen.
    Wenn er hier herübersieht, dann entdeckt er mich. Sie drückte sich noch enger an die Felswand und begann bereits vor Anstrengung zu zittern.
    Aber dann drehte sich der Mann zum Glück um und schlenderte zurück ins Lager.
     

     
    Im Gegensatz zu Ravenor hatte der Herr von Naganor urplötzlich keine schlechte Laune mehr. Und voller Überzeugung behauptete er: „Morgen finden wir den Ort sicherlich, wenn Eryn uns dann endlich auf den rechten Weg führt.“
    Eryn war gerade mit Kochen beschäftigt, was er größtenteils unmagisch tat. Eine Angewohnheit, die er nicht so richtig ablegen wollte. Zu Meister Raidens Äußerung brummte er nur seine Zustimmung und achtete gar nicht weiter darauf. Auch der Prinz wechselte zu einem neuen Thema:
    „Sir Ravenor, holt Eure Sachen hier näher an das Feuer. Ich weiß, Ihr könnt das nicht sehen, aber Ihr habt Euer Lager im Unhaer aufgeschlagen. Im Grunde genommen kommt uns das Unhaer sogar zugute. Ich ziehe ein paar mächtige Schutzzauber um uns herum und alle, die uns aus dem Unhaer heraus besuchen wollen und dabei nicht auf ihre Magie zurückgreifen können, werden kaum unbeschadet an meinen Sicherheitszaubern vorbeikommen. Noch bevor sie in der Lage sind, auch nur einen Funken ihrer Magie zu gebrauchen, sind sie auch schon gegrillt. Monster geflammt in kleinen Scheiben. Und darum solltet Ihr besser hierher kommen, Sir Ravenor, und den Bereich dann auch nicht mehr verlassen.“
    Das gefiel Ravenor nicht besonders, aber er hatte keine Wahl. „Jawohl, mein Prinz.“ Während er seine Sachen zusammenpackte, fluchte er noch einen letzten hässlichen Fluch in seinen freien Gedanken.
    Essyia aber fluchte noch viel mehr. Sie hatte sich vorsichtig wieder näher herangewagt und lauerte nun versteckt hinter einem großen Stein. Wenn er die Schutzzauber gewirkt hat, dann komme ich hier die ganze Nacht über nicht mehr weg. So viele Stunden im

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