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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Gedankenlesen“, klärte Eryn seinen Freund auf. „Du warst also vorhin schon sicher, als Meister Raiden um die Wegbiegung verschwand.“
    Aber Ravenor tat das ab: „Sicher ist sicher. Der Alte geht mir heute so auf den Sack, das kann ich dir gar nicht sagen. Der sucht förmlich nach Gründen um auf mir rumzuhacken. Das kotzt mich echt an.“
    Obwohl die Einschätzung der Lage durchaus stimmte, versuchte Eryn Ravenor zu besänftigen: „Jetzt komm schon. Es bringt doch eh nichts. Du weißt, wie er ist.“
    Der Prinzenbastard war weit davon entfernt sich zu beruhigen: „Ha, die ganze Zeit schon muss ich mich in Worten und Gedanken beherrschen. Und das nur, weil sich die respektlosen Berge erdreisten, den Willen des hochwohlgeborenen Prinzen zu ignorieren. Sie verneigen sich nicht gebührlich und rollen keine goldene Straße vor seinen Füßen aus. Nein, im Gegenteil – sie führen ihn boshaft in die Irre. Und was macht er? Den richtigen Weg suchen? Sich mit wichtigen Magierdingen beschäftigen? Nein, er liest meine Gedanken und beobachtet jeden meiner Schritte, um mir aus der geringsten Verfehlung einen Strick zu drehen.“
    „Ravenor, du weißt doch wie er ist“, wiederholte sich Eryn: „Wenn wir morgen den Ort der Macht erreichen, ist er wieder guter Dinge und alles vergessen. Lass ihn einfach ausspinnen.“
    „Du hast gut reden – Meister Eryn – auf dir hackt er ja nicht so rum wie auf mir.“ Und dann spottete er gekonnt seinen Vater nach: „Sir Ravenor, Ihr atmet ja. Habe ich Euch das erlaubt? Aber mein Prinz, wenn ich nicht atme, dann sterbe ich doch. Erdreistet Ihr Euch schon wieder zu frechen Entgegnungen. Ihr habt um Erlaubnis zu fragen. Von nun an atmet Ihr nur, wenn ich es Euch befehle. Und ich weise Euch ausdrücklich darauf hin, dass es Euch ohne mich überhaupt nicht gäbe. Übrigens war das sowieso nur ein mäßiges Vergnügen und wenn ich gewusst hätte, dass Ihr dabei herauskommt, dann hätte ich es mir wahrscheinlich verkniffen. Frech, faul und einfältig – Eure Haupteigenschaften. Eure Beförderung – ein Versehen. Der Titel ‚Adjutant des Prinzen‘ – na ja, man kann wohl kaum ‚unmagischer Esel des Prinzen‘ dazu sagen. Das würde nach außen hin einen schlechten Eindruck machen...“
    „Jetzt hör schon auf und krieg dich wieder ein. Oder willst du, dass er dich vielleicht noch zufällig auf seinem Rückweg hört, kurz bevor er dann um die Wegbiegung kommt?“
    Nachdem Ravenor nun Dampf abgelassen hatte, ging es ihm tatsächlich etwas besser. „Schon gut, ich hab mich wieder unter Kontrolle. Aber meinen Lagerplatz schlage ich hier im Unhaer auf. Nur damit ich meine Ruhe habe. Und das Feuer machen wir auch gleich hier am Rand. Ich sitze draußen im sicheren Gebiet und ihr könnt euch auf der anderen Seite aufhalten.“ Gesagt, getan. Sie sammelten trockene Zweige und schichteten Steine drumherum.
    Als Meister Raiden zurückkam, da brannte das Feuer bereits an zuvor ausgesuchter Stelle und Eryn war gerade dabei, einige größere Steine in Sitzgelegenheiten und zwei Wasserbecken zu verwandeln.
    Ein prüfender Blick und der Herr von Naganor dirigierte sofort alles um.
    „Eryn, schieb das Feuer mehr in Richtung Weg. Was soll das überhaupt, so nahe am Unhaer? Du könntest ja auch mitdenken.“
    Der Tadel prallte an Eryn ab und er machte sich an die Feuerverschiebung.
    „...Und Sir Ravenor. Habt Ihr das Gelände nach hinten schon überprüft. Ob dort vielleicht wieder eines unser freundlichen Monster lauert?“
    „Kümmere mich sofort darum, mein Prinz.“ Und Ravenor eilte davon. Das Plateau erstreckte sich schlauchförmig ein Stück weiter. Von ihrem Lagerplatz aus konnte man nicht bis zum hinteren Ende sehen, aber der Bereich war an einer Seite durch steile Felswände umschlossen und fiel auf der anderen senkrecht in die Tiefe. Ein Platz, der ohne Magie kaum von außen zugänglich war.
    Inzwischen sah Meister Raiden gedankenverloren zu, wie Eryn arbeitete.
    Die zwei überlegen manchmal einfach nicht, bevor sie etwas tun. Wie kann man den Lagerplatz so blöde wählen. Gut, Ravenor kann das Unhaer nicht erkennen, aber Eryn hätte ich mehr Verstand zugetraut. Na ja, manchmal habe ich das Gefühl, als ob die Berge in Eryn komische Verhaltensweisen auslösen. Das Ambiente spricht wohl seine barbarischen Urinstinkte an und dann denkt er überhaupt nicht mehr nach.
     

     
    Die schlanke Frau war stehen geblieben und band sich die Haare neu zusammen. Dabei hatte sie ihr magisches

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