Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
weiter gestiegen und die Magie floss schnell und stark. Es wir bald so weit sein. Wahrscheinlich heute noch.
Beim Frühstück sprach Eryn mit den anderen darüber und Essyia machte sich wieder einmal über Ravenors Unfähigkeit in magischen Dingen lustig. Ein kurzer Schlagabtausch und dann folgte der Rückzug in die entgegengesetzten Ecken des Plateaus.
Eryn hingegen blieb mehr in der Mitte, dort, wo der Ort der Macht lag und beobachtete besagte Stelle erneut.
Sehr schön. Das ist gut, Eryn. Bald ist es so weit. Die Kraft durchflutet mich bereits. Kannst du mich schon hören? Nein, ich weiß, er kann es noch nicht. Nur ein klein wenig länger muss ich warten. Oh wie satt ich es inzwischen bin zu warten.
Und dann war es endlich so weit. Adors dunkle, volltönende Stimme erklang plötzlich in Eryns Gedanken . „ERYN, erschrick nicht, sondern höre mir zu.“ In meinem Eifer wirke ich zu laut und drohend. Ich muss mich mäßigen . Der junge Magier erschrak trotzdem, hatte sich aber gleich wieder unter Kontrolle .
„Spreche ich mit Meister Ador Coronos?“
Er ist neugierig und der Schwarzmagier hat ihn misstrauisch gemacht. „Ich dachte, die Erinnerung an meinen Namen wäre auf der Welt schon verblasst, darum habe ich mich bisher bedeckt gehalten, aber ja: Ich bin Ador Coronos. Doch hör mir nun zu. Es ist wichtig und die Zeit, in der wir reden können, ist begrenzt. Du alleine besitzt die Macht, den frevelhaften Zauber des Drachen rückgängig zu machen und ich werde dich leiten.“ Ich offenbare ihm einen Teil der Wahrheit, damit er mir vertraut.
Doch Eryn wollte nicht nur zuhören. Tausend Fragen auf einmal brannten ihm auf den Lippen. Er war aufgeregt, denn Meister Ador hatte Antworten und er wollte alles wissen – am besten alles auf einmal. „Wo seid Ihr?“
„An einem Ort dazwischen. Keiner kann mich erreichen und du bist der Einzige, mit dem ich reden kann“, ...reden will, „Ich habe dir viel zu sagen. Du musst einen bestimmten Ort aufsuchen und...“
Plötzlich brach die Stimme abrupt ab und die ganze Magie aus dem Ort der Macht war mit einem Schlag verschwunden. Das irritierte Eryn, doch dann hörte er wie Ravenor laut rief: „Wow, das ist ja irre.“ Und Eryn ahnte langsam, was gerade passiert war.
Kurz zuvor saß Ravenor an die Felswand gelehnt und schonte sein Bein. Die Bemerkungen der Hexe ärgerten ihn immer noch. Für die Magischen sind wir Unmagischen wie minderwertige Lebewesen und sie lassen es uns bei jeder Gelegenheit spüren. Mein Vater, die Hexe und selbst Eryn. Dabei rette ich der Fee auch noch das Leben. Aber das zählt ja gar nichts. Sie hält mir noch vor, dass das nur mit Hilfe eines ‚Krückstocks‘ möglich war. So hat sie doch abfällig das Artefakt genannt. Ist es wirklich dermaßen anders, über richtig starke Magie zu verfügen? Ich kann meine Adern kaum spüren und als ich den Lichtzauber wirkte, da haben Eryn und Meister Raiden mich mitleidig belächelt. Ich würde wenigstens einmal gerne die wahre magische Macht besitzen wollen.
Er sah zu Eryn herüber und bemerkte sofort neidisch: Da! Eryn, der wirkt schon wieder Magie, so wie er vor dem angeblichen Ort der Macht steht. Ich schätze er scannt. Haben sie nicht gesagt, dass jeder die Magie aus dem Ort auf sich ziehen kann? Wahrscheinlich stimmt das eh nicht. Man müsse nur die Adern öffnen und die Magie springt über. Meine Adern öffnen kann ich. Richtige Magier würden mich mit Sicherheit jetzt wieder auslachen. Aber es bekommt ja keiner mit, wenn der unmagische Ravenor seine kümmerlichen Adern öffnet und davon träumt, wie er die Magie des Ortes auf sich zieht.
Eigentlich glaubte Ravenor selbst nicht daran. Er wollte einfach im Geheimen so tun als ob und konzentrierte sich, so wie er es tat, wenn er den Feuerstrahl des Handschuhs lenkte. Aber urplötzlich floss die Magie der Kreise Grau und Braun in ihn hinein und es fühlte sich einfach gigantisch an. „Wow, das ist ja irre!“
Ravenor, du Volldepp hast gerade den Ort der Magie entleert und Meister Ador war eben dabei, mir äußerst wichtige Dinge zu erzählen . „Hab ich dir nicht gesagt, du sollst keine Magie gebrauchen? Jetzt stehen wir wieder am Anfang und müssen auf den nächsten Zenit warten. Das war echt Scheiße.“
Aber Ravenor hörte Eryns Tadel gar nicht. Er war zu fasziniert von dem Gefühl, dass ihn durchflutete: „Es fühlt sich absolut toll an. So ist das also für euch Magier. Ich beneide euch echt darum. Es ist ganz
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