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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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vorwurfsvoll an.
    Eine Schelte für unseren ordentlichen Sir Ravenor. Was der wohl dazu sagt?
    „Hör auf mich anzugiften. Wir haben andere Sorgen.“
    „Und die wären?“, fragte Essyia und auch Meister Raiden lauschte gespannt.
    „Geld“, brachte es Ravenor mit einem Wort auf den Punkt.
    Was sonst. Das ist jetzt keine allzu große Überraschung.
    „Ich habe es immer wieder durchgerechnet. Selbst wenn wir keine extra Ausgaben haben, dann reicht es gerade so um die Zinsen und unseren Lebensunterhalt zu bezahlen. Von dem Kredit ist kaum mehr was übrig und der klägliche Rest schmilzt schnell dahin. Wir werden uns immer mehr verschulden. Das macht mir Sorgen.“
    „Wenn ich meine Magie hätte...“
    Aber Ravenor wollte davon nichts mehr hören. „Kannst du dieses Thema nicht einfach sein lassen. Akzeptier es endlich. Überleg lieber, was du tun könntest, damit sich unsere Kasse aufbessert, denn im Augenblick bin ich es, der das gesamte Geld nach Hause bringt.“
    Oh, deutliche Worte. Was die Eishexe nun wohl sagt?
    „Soll ich Rüben ziehen und du verkaufst sie um Mitternacht auf dem Markt, wenn du keinen Dienst mehr hast?“
    „Sehr hilfreich, hast du keine besseren Vorschläge?“ Ärgerfalten zogen sich über seine Stirn.
    Essyia hatte nebenbei Ravenors Dreckspur wieder nach draußen gefegt. „Du könntest doch deinen Vater bitten, dein Gehalt zu erhöhen. Er wird dich schon nicht verhungern lassen.“
    Nein, würde ich nicht, aber ein bisschen schmoren lassen fördert die Charakterbildung. Mit Spannung wartete Meister Raiden nun, was Ravenor darauf sagen würde.
    „Ich werden den Prinzen nicht anbetteln. Das ist unter meiner Würde“, brauste Ravenor auf.
    Aha, stolz ist das Bürschlein. Aber wie löst du jetzt dein Problem?
    „Du brauchst ihn ja nicht anzubetteln. Er soll dich befördern. Schließlich bist du doch sein Fleisch und Blut. Warum du nur ein kleiner Offizier bist und kein Kommandant verstehe ich bis heute nicht.“
    Frauen und ihre Ambitionen. Jetzt hat sie ihm einen Floh ins Ohr gesetzt.
    „Ich habe es schon ein paar Mal versucht dir zu erklären. Das Blut zählt nicht und aus welchem anderen Anlass heraus sollte er mich befördern?“
    Sie grinste ihn spöttisch an. „Du erzählst doch sonst immer allen, wie verdammt gut du bist. Wäre das kein Grund?“
    „Schon“, stimmte dem Ravenor vorbehaltlos zu und fügte dann etwas geknickt an: „Aber der Prinz sieht das anders...“
    Na, wie sehe ich es denn?
    „...Jeden kleinen adeligen Deppen zieht er mir vor. Und erst wenn alle Ortens, Agarats, Durins, Lohtens und wer weiß noch ein Kommando erhalten haben, dann, ja dann denkt er vielleicht an mich. Auch wenn ich zehnmal fähiger bin als alle zusammen.“
    Da leidet jemand gerade sehr stark an Selbstüberschätzung.
    „Ich hab es im Blut, Befehle zu erteilen. Ich bin jemand, der führen kann.“
    Sagt er das jetzt, um ihr zu gefallen, oder ist das seine wirkliche Überzeugung?
    „Das Kommando über eine Hundertschaft wäre ein Anfang.“
    Uh, das entspricht wohl eher seiner wirklichen Überzeugung. Aber wie willst du das erreichen, Ravenor? Hat er tatsächlich vor, mich mit diesem Anliegen aufzusuchen? Mein Prinz, ich habe kein Geld mehr, darum müsst Ihr mich befördern. Ein guter Witz.
    „Aber ich glaube kaum, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen wird“, beurteilte auch Ravenor die Lage sehr treffend. „Und allein das Vortragen dieses Anliegens könnte unsere Situation noch drastisch verschlechtern. Der Prinz ist von so unausgeglichenem Temperament und manchmal sehr ungerecht.“
    Ha! Ich bin nicht ungerecht. Die Sichtweise der Situation ist nur eine andere. Na wenigstens hat der gute Sir Ravenor selbst erkannt, dass seine Träumereien keine Früchte tragen werden. Wenn die nötige Reife vorhanden ist, dann kann man über solch eine Sache nachdenken. Vorher nicht und nur wenn mein unausgeglichenes Temperament nichts dagegen hat!
    „Besser wir überlegen uns realistische Lösungen.“
    Wieder hatte die Eishexe eine ihrer Meinung nach gute Idee: „Dann verkauf doch den Hengst, der bringt sicherlich einiges an Geld ein.“
    Ein wütender Aufschrei durchzog den Raum: „Callas! Nein! Der ist ein Geschenk des Königs. Außerdem brauche ich als Offizier ein entsprechendes Streitross. Das ist fast so, als ob ich mein Schwert verkaufen sollte.“ Ravenor war entrüstet, doch Essyia empfand den Ernst der Lage nicht ganz so.
    Sie hob die Arme und streckte die Handflächen in einer

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