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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Dann gingen sie alle drei zurück zum Lager und fachten die Glut neu an.
     
    Der Tag verstrich mit Warten. Immer wieder ging Eryn zum Ort der Macht und beobachtete den Fluss der Magie. Bald wird es zu sprudeln beginnen, dachte er wiederholt, doch es dauerte noch.
     
    Er ist da. Sie verstehen inzwischen langsam die Zusammenhänge. Er wartet. Ich werde warten. Was sonst sollte ich auch tun. Warten, jahrelanges Warten. Ich tue nichts anderes als warten. WAAARTEN!
     
    „Es ist erstaunlich ruhig. Bin ich nicht gewöhnt, dass hier so rein gar nichts passiert“, meinte Eryn.
    „Die Ebene ist halt nicht so gut zum Verstecken geeignet, darum findet man hier auch nur die Grasfresser, die in großen Herden umherziehen“, erklärte Essyia und fuhr dann fort: „Die magischen Wesen bevorzugen Wald, Felsen und Flussniederungen. Hier draußen sitzt du wie auf dem Präsentierteller und jeder Flattermann kann dich leicht entdecken.“
    „Ach so!“, meinte Eryn, der das aus diesem Blickwinkel noch nie betrachtet hatte: „Ich gehe dann mal wieder hoch zum Steinhaufen. Es kann nicht mehr lange dauern. Ich schätze vor Einbruch der Nacht sind wir zurück bei der Basis.“
    Ravenor sah ihm kurz hinterher, wandte sich dann aber wieder seiner kleinen Fee zu. Sie war das absolut Beste, was ihm bisher in seinem Leben passiert war. Zunächst war Ravenor durch Essyia zu abgelenkt. Nach einiger Zeit jedoch fiel es ihm auf, dass Eryn nicht wieder zurückgekommen war. Ansonsten dauert sein Scan doch nur wenige Minuten und er ist jedesmal kurz darauf wiedergekommen. Ravenor warf einen Blick in Eryns Richtung. Der stand vor dem Altar und Ravenor bemerkte zu Essyia: „Hey, ich glaube, Eryn redet mit diesem Dingsda. Er steht nun schon so lange da oben.“
    Nun sah auch Essyia hin und meinte dann besorgt: „Da stimmt was nicht.“
    „Wieso?“
    „Siehst du nicht, wie er komisch hin und her schwankt.“
    Ravenor zuckte mit den Schultern und behauptete einfach: „Ist halt die Magie.“
    Essyia zog ein Gesicht. „Auch wenn du in Gedanken redest, dann schwankt man nicht wie ein Grashalm im Wind. Da stimmt was nicht. Lass uns nachsehen.“
    „Wir sollten ihn auf keinen Fall stören. Du weißt doch, diese blöden Orte entladen sich, wenn man sie nur ansieht.“
    Aber es ist wirklich auffällig, wie Eryn so hin- und herpendelt, und Ravenor kamen Zweifel. Essyia war bereits aufgestanden und stieg den kleinen Hügel hinauf.
    „Halt, warte!“, rief ihr Ravenor hinterher und hatte sie nach zwei Schritten eingeholt. „Wir dürfen ihn nicht stören“, begann er erneut und dachte daran in welche Tiefen der Ungnade er bei dem Prinzen fallen würde, wenn sie es schon wieder vermasselten.
    Doch Essyia entgegnete bestimmt: „Ein bisschen Ahnung von Magie habe ich als Eishexe der achten Stufe und meinen siebzig Jahren Erfahrung in magischen Dingen auch. Und ich sage dir, da stimmt etwas nicht. Hol den Handschuh und scanne“, befahl sie ihm eindringlich.
    „Und wenn ich...“, begann Ravenor seine Zweifel vorzubringen, doch sie unterbrach ihn:
    „Und wenn Eryn draufgeht? Wir haben noch einen Ort, der die nächste Woche reift. Aber hier stimmt was ganz und gar nicht. Scanne es und sag mir, was du siehst. Dadurch entlädst du noch nicht einmal den Ort, wenn du dich nicht ganz trottelig anstellst.“
    Verlegen kratzte sich Ravenor am Hals. „Na gut“, lenkte er schließlich ein. Dann ging er und holte das Artefakt. Dann zog er den Handschuh an und aktivierte ihn. Unschlüssig sah er zu Eryn hinüber, der komisch hin und her wippte. Wie in Trance. Aber wenn Essyia sich irrt, oder ich den Ort versehentlich entlade?
    „Und wenn wir es vergeigen...“, fing er wieder an und Essyia wurde langsam ungehalten: „Du wirst doch einen einfachen Scan durchführen können. Oder weißt du nicht wie das geht, Unmagischer?“
    Das war eine Beleidigung in Ravenors Ohren und er verzog missbilligend seine Mundwinkel. „Ich weiß sehr wohl wie das geht.“ Die Magischen denken immer ich bin ein Depp. Scannen ist nicht so schwer.
    Vorsichtig machte er sich ans Werk, während Essyia ihn bedrängte: „Sag mir, was du siehst.“
    „Die Adern.“
    „Wer hätte das gedacht, und was tun sie?“, langsam verlor sie die Geduld, weil Ravenor sich so dilettantisch anstellte.
    „Gold und Silber fließen von Eryn über den Ort der Macht in den Boden. Muss das so sein?“
    „Scheiße!“, fluchte sie laut. „Nein. Er ist in einem Bann gefangen. Wir müssen ihn da

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