Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Anzahl der Golems.
    Inzwischen war auch Ravenor nicht mehr so überheblich und der Schweiß lief ihm in Strömen herunter. Eryn erging es kaum besser. Auch musste er seine Kampftaktik umstellen, da seine Ader Gold zu mickrig war, um durch Tunnel springen zu können. Er erhob sich auf ein Luftpolster, um einen besseren Überblick zu bekommen, doch jemand vereitelte seine Absicht und das Luftpolster löste sich plötzlich auf.
    Scheiße, wo ist der verdammte Knilch. Essyia hat recht. Sie werden uns überrennen, wenn ich den Bastard nicht finde. Wieder scannte Eryn, musste aber erneut abbrechen, als ein Hagel Steine auf ihn niederging. Sein magischer Schild schützte ihn und Essyia gerade noch im letzten Moment. Ravenor bekam eines der Geschosse an den Helm und Essyia griff sich daraufhin an den Kopf „Aua. Die Poxe auf den Blutbann. Eryn, befrei mich endlich. Oder willst du, dass wir hier alle krepieren?“
    Ein paar Explosionen verschafften ihnen etwas Luft und Eryn beschloss Essyias Wunsch endlich nachzugeben. Wir schaffen es nicht alleine. Die Magieblocker von außen zu lösen war ziemlich einfach. Meister Raiden hatte sie nicht besonders versiegelt, denn das wäre nun fatal gewesen. Als die Armreife zu Boden fielen, atmete Essyia auf: „Ah, was für eine Wohltat.“
    Dann stieg sie in die Luft und ihr Luftpolster wurde nicht zerstört. Die Magie blitzte in allen Farben. Zu gerne hätte Eryn sich das ganz genau angesehen, aber die Golems fesselten seine Aufmerksamkeit. Es wuchsen zwar keine neuen mehr nach, aber eine beträchtliche Anzahl bedrängte sie immer noch. Nach und nach wurden sie weniger und mit einem finalen Crescendo zerfielen die restlichen Golems zu Staub.
    Essyia schwebte wieder auf den Boden zurück. „So, erledigt“, sagte sie einfach und lächelte fein.
    Ravenor eilte auf sie zu und nahm sie in die Arme. „Du warst unglaublich. Meine kleine Fee kann wirklich kämpfen.“ Dann küsste er sie. Als sich ihre Lippen wieder trennten, sah er die Beule auf ihrer Stirn.
    „Oh, da hat dich etwas getroffen. Ich werde es heilen.“ Und noch bevor sie etwas sagen konnte, bemühte er sich mit Hilfe des Artefakts Essyia zu heilen.
    Ich könnte das selbst tun. Sogar um einiges besser, aber er ist sooo... lieb. Wie oft habe ich daran gedacht ihn mit meiner Magie zu unterwerfen. Ihm die kleinen Gemeinheiten heimzuzahlen. Aber wenn ich die Magie benutze, dann ist er nichts weiter als ein willenloser Diener. Ich will keinen Diener. Ich will meinen Ravenor. Er hat noch nicht einmal gemerkt, dass es seine Beule ist, die das verursacht. Sie schickte ihm etwas Heilmagie und brachte somit ihnen beiden Linderung.
    Eryn stand unbeachtet daneben, bis Essyia bemerkte, dass er die Magieblocker in der Hand hielt.
    Er denkt daran, sie mir wieder anzulegen. Als ob er das könnte. „Schmeiß die Dinger weg, sonst vergesse ich mich“, forderte sie gereizt und Eryn gab klein bei. Er hatte gerade eine Demonstration von Essyias Macht erlebt und musste sich eingestehen, dass er da nicht mithalten konnte.
    „Kein Problem. Schließlich sind wir ja alle auf derselben Seite. Was war das eigentlich für ein Kerl?“
    „Ein kleiner Feigling. Hab ihm ein paar auf den Pelz gebrannt und er ist auf und davon.“
    „Du hast ihn nicht erwischt?“ Der Gedanke, dass der Kerl wiederkommen könnte, gefiel Eryn nicht besonders.
    „Nein, aber der lässt sich so schnell nicht wieder blicken. Ich kenne solche Typen. Die wagen sich nur hervor, wenn sie sich überlegen fühlen. Golemzaubern ist was für Schwächlinge.“
    Dafür hat er uns ganz schön eingeheizt. „Wenn du das sagst. Ich kann überhaupt keine Golemzauber. Ist das Erdmagie?“ Eryns Wissensdurst obsiegte wieder einmal.
    „Das hier? Kreis Braun, Grau, Silber und Gelb. Aber du kannst die Golems auch aus fast allen anderen Materialien erschaffen. Metall, Luft, Wasser, Feuer...“
    Inzwischen hatte sich Ravenor das Gepäck wieder auf den Rücken geworfen. „Können wir jetzt weiter? Ich finde den Ort hier nicht besonders schön.“
    Plötzlich wurde das Gepäck noch um einiges leichter und Ravenor freute sich: „Wow, Essyia kann das noch um einiges besser als du, Eryn.“
    Schön. Ich zaubere auch noch keine siebzig Jahre lang .
    Sie zogen weiter und als die Schlucht noch enger wurde, da schwebten sie dann doch mit Essyias Hilfe auf Luftpolstern nach oben und befanden sich wieder auf der großen Ebene.
    Die Sonne senkte sich bereits dem Horizont entgegen, als sie den