Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
und Essyia wusste, dass dies sein voller Ernst war.
Das ist idiotisch, dachte sie: „Dann hoffe ich, dass du recht hast und mich tatsächlich beschützen kannst.“
„Ich beschütze dich vor den Dämonen der Hölle und allen Monstern des Nimrods“ sagte er lachend in seiner selbstsicheren Art und sie ließ sich von seinem Lachen anstecken.
In Gedanken hatte Eryn schon angefangen zu formulieren, wie er den Sachverhalt am besten in Worte fassen konnte. Doch als er in der Hütte auftauchte, war niemand da. Er ging nach draußen und auch dort fand er den Gesuchten nicht. Die Pferde dösten alle auf der Koppel vor sich hin. Vielleicht ist er zum Drachen gegangen?
Ein weiterer Sprung durch das Tor und Eryn stand vor dem Palast. Das mit den Toren ist schon eine verdammt feine Sache. Im Nu eile ich von da nach dort.
Im Vorraum traf Eryn auf einen der Dämonenmenschen und auch der konnte ihm nichts zum Verbleib von Meister Raiden sagen. Also ging es wieder zurück zur Hütte .
Ich kann mir kaum vorstellen, dass Meister Raiden alleine durchs Nimrod wandert. Zumal er auf Nachricht von uns wartet. Nein. Er ist nur schnell irgendwohin gegangen und wenn es nicht der Palast ist, dann vermute ich mal, dass er mit den Kristallen zurück nach Naganor gesprungen ist. Es hat so verdammt lange gedauert diese Kristalle zu bezaubern und er verschwendet sie einfach, weil ihm gerade etwas in den Sinn gekommen ist. Ob er überhaupt weiß, welche Arbeit das ist? Na ja, gearbeitet hat er offensichtlich auch. Da lagen aufgeschlagene Bücher auf dem Tisch und ein paar Zettel. Das untermauerte Eryns Annahme und er suchte nach der Schachtel mit den bezauberten Kristallen. Doch vergebens. Sie müsste hier stehen, aber da ist sie nicht mehr. Er hat sich bedient und sie dann irgendwo hingetan. Ich könnte jetzt Stunden mit Suchen verbringen. Manchmal stellt er die Sachen an die komischsten Orte. Das kennt man ja.
Besser, ich kehre zu Ravenor zurück und versuche es später erneut. Er wird ja nicht ewig weg sein.
„Oh Eryn, du lebst ja noch. Was hat er gesagt?“, wollte Ravenor nur zu gerne wissen, als der junge Magier zurückkam.
„Nichts. War nicht da.“ Eryn blickte in sehr erstaunte Gesichter und Ravenor fragte ungläubig:
„Echt?“
„Ja. Ich glaube er ist kurz zurück nach Naganor, denn die Kristalle waren weg. Ich werde es später noch einmal probieren, aber jetzt richten wir uns lieber hier draußen das Lager ein. Der Grün-Gelbe Ort liegt strategisch günstig.“
Ravenor machte keine Anstalten sich zu bewegen. „Warum bist du ihm nicht hinterhergesprungen? Für dich doch ein Leichtes.“
„Meine Ader Gold ist gerade ziemlich mickrig“, frischte Eryn die Erinnerung seines Freundes auf, „Schon vergessen? Damit komme ich nicht durch den Tunnel.“
„Ach stimmt.“ Gemächlich stand Ravenor auf und machte sich an dem Gepäck zu schaffen. Er musste nicht viel tun, denn die zwei magisch Begabten erledigten das Zeltaufbauen im Handumdrehen und bald brannte ein gemütliches Feuer. Schon bald verzogen sich Essyia und Ravenor ins Zelt und Eryn schlug die Zeit tot, indem er einen Eintopf zum Abendessen machte. Das Kochen empfand Eryn als entspannend. Er füllte den Topf mit Wasser und schüttete dann einen kleinen Beutel Körner hinein. Dann schnitt er Speck in kleine Stücke und gab sie hinzu. Es folgten Kräuter, Salz und etwas Öl, bis Eryn mit dem Geschmack zufrieden war. Die Körner brauchten länger um aufzuquellen und Eryn schnitzte zum Zeitvertreib an einem Stock herum. Nach geraumer Zeit kam Ravenor wieder aus dem Zelt.
„Du stehst auf, wenn der Tag schon fast vorbei ist“, bemerkte Eryn, doch Ravenor ignorierte die Stichelei. Er schwebte noch in höheren Sphären. „Der violette Kreis ist echt die Wucht. Hast du das schon mal probiert?“
Nebenbei rührte Eryn den Eintopf um. „Lassen wir das Thema lieber. Kreis Violett ist nicht meine bevorzugte Ader. Da gab’s bisher nur Misserfolge – auf ganzer Linie.“
„Ist in Ordnung. Verstehe ich. Warst du nochmals bei der Hütte?“
Eryn schüttelte den Kopf. „Nein, aber mache ich jetzt gleich.“
„Sollten wir nicht vorher essen?“
„Ach so richtig hungrig bin ich noch nicht und Meister Raiden sagt nicht nein, wenn ich ihm eine gute Mahlzeit auf den Tisch stelle.“
„So, so, du willst dich bei ihm einschleimen. Wenn er erst erfahren hat, dass du es wieder verpatzt hast.“
Ein Luftzauber traf Ravenor. „Für deine Feigheit. Weil du es ihm
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