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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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offensichtlich nicht sagen möchtest und übrigens: Ich habe es nicht wieder verpatzt. Die anderen Male waren alle anderen daran schuld, nur nicht ich.“ Eryn war aufgestanden und ging durchs Tor, noch bevor Ravenor etwas entgegnen konnte.
     
    Wenig später kam er zurück und man konnte schon in seinem Gesicht erkennen, dass er wieder erfolglos gewesen war. „Es ist schon komisch, dass er nicht da ist“, rätselte Eryn, aber Ravenor fand nichts dabei:
    „Sei doch froh. Also mir geht es zurzeit ausgesprochen gut und ich vermisse den Prinzen nicht wirklich. Er kann ruhig noch ein paar Stunden weg sein... oder sogar Tage.“
    „Essyia, wie lange dauert es, bis die Adern wieder erstarken?“ Die Eishexe hatte bisher schläfrig, mit dem Rücken an einen Stein gelehnt, dagesessen. Nun sah sie zu Eryn auf. „Schwer zu sagen. Manchmal schnell, manchmal dauert es Monate. Mir ist es einige Male passiert und das ging dann immer mehrere Wochen.“
    Diese Aussichten erschreckten Eryn. „So lange. Ist euch eigentlich klar, dass wir hier festsitzen? Ohne die Ader Gold und die Kristalle kommen wir nicht mehr nach Ardeen zurück.“
    Also das störte Essyia nicht im Geringsten. „Und wenn schon. Ich habe es mir in Ardeen anders vorgestellt als es dann war. So betrachtet bin ich hier im Mittelland um einiges besser dran... ohne Magieblocker. Ein schönes Gefühl wieder frei zu sein und das möchte ich nicht mehr missen.“ Sie war aufgestanden und ergriff nun Ravenors Hand. „Wir werden zusammen unseren eigenen Weg gehen und du kannst überlegen, ob du mit uns kommst, Eryn. Zu dritt kann uns kaum etwas gefährlich werden. Selbst hier im Mittelland. Und was schuldest du Meister Raiden schon. Ich habe oft genug erlebt, wie er euch beide behandelt. Ihr könnt mir nicht erzählen, dass euch das gefällt.“
    Einerseits hat sie recht. Die prinzlichen Launen und die manchmal ausgesprochen undankbare Behandlung sind nicht von der Hand zu weisen. Essyias Angebot ist durchaus eine Verlockung, doch da stehen andere Gründe dagegen. „Wir sind beide an Meister Raiden gebunden. Ravenor durch die Verwandtschaft und ich durch den Seelenbann. Der Herr von Naganor wird immer Macht über mich haben, es sei denn, der Bann wird gebrochen. Und genau das hat uns der Drache in Aussicht gestellt – im Austausch für den Schlüssel. Es ist nur ein dünner Faden der Hoffnung, doch solange der Bann besteht, werde ich niemals frei sein. Wenn ich nur mit diesem Meister Ador sprechen könnte. Er will mir wichtige Dinge sagen und bei dem Wenigen, das ich bisher erfahren habe, könnte er durchaus wissen, wo der Schlüssel zu finden ist. Das würde mich meiner Freiheit ein ganzes Stück näher bringen. Und darum muss ich unbedingt zum nächsten Ort der Macht um endlich mit Meister Ador reden zu können. So viel Pech, wie wir bisher hatten, gibt es fast gar nicht. Ich meine, das kann doch nicht endlos so weitergehen.“ Eryn hatte sehr offen gesprochen. Ob ich zu viel verraten habe? Aber Essyia hat ihre Loyalität immer wieder bewiesen und Ravenor vertraut ihr blind.
    „Also kommst du nicht mit, wenn wir gehen“, deutete Essyia Eryns lange Rede.
    „Nein. Da sind zu viele offene Fragen, auf die ich Antworten haben möchte.“
    Nun mischte sich auch Ravenor in das Gespräch ein: „Und wir werden auch nicht gleich gehen. Ich habe es dir bereits gesagt. Der Prinz mag mich behandeln wie er will, aber er ist trotz alledem mein Vater und ich werde nicht einfach wie ein Feigling ohne ein Wort davonlaufen. In meinen Adern fließt das Blut des Königshauses von Ardeen. Es ist eine Frage der Ehre.“
    „Pha, nichts als dummer Stolz. Dein Blut ist genauso rot wie das aller anderen Menschen“, hielt sie ihm vor, aber Ravenor sagte nichts weiter dazu und Essyia war ob der verbohrten Ansichten der beiden Herren beleidigt. Törichte Narren, wenn sie ihr Leben lang Diener sein wollen – bitte. Wenn sich mein unmagischer Tölpel darin mal nicht täuscht, wie sein schwarzherziger Vater reagieren wird. Nur was mache ich? Alleine gehen und mich in Sicherheit bringen? Aber ich will meinen Unmagischen mitnehmen... ohne, dass ich ihn verhexen muss.
     
    Wenig später hatten sich die Gemüter wieder etwas abgekühlt und sie saßen friedlich zusammen beim Essen. Eryns Kochkünste wurden wieder einmal gelobt und nichts blieb von dem köstlichen Eintopf übrig. Sah man mal von dem dreckigen Geschirr ab, das nun herumstand. Da kam Essyia eine Idee, zumal sie immer noch

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