Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
Grün-Gelben Ort der Macht und somit den Torstein erreichten.
Als sie nun endlich ihr angepeiltes Ziel erreicht hatten, da schien plötzlich keiner der Herren mehr in Eile zu sein. Sie legten erst einmal das Gepäck ab und begannen eine Rast einzulegen. Nicht einmal das Gespräch drehte sich mehr um die Orte der Macht oder Meister Raiden.
Bis dann Essyia schließlich bemerkte: „Wolltest du nicht so schnell wie möglich zur Hütte zurückkehren um Meister Raiden zu unterrichten?“
Uhg. Unliebsames Thema . „Naja schon. Aber ich esse vorher noch was. Um Bericht zu erstatten bleibt immer noch genug Zeit. Wir haben schließlich heute nichts mehr vor. Die halbe Stunde macht da auch nichts mehr aus.“ Galgenfrist. Der Alte wird toben. Das weiß ich jetzt schon .
Aber Essyia ließ nicht locker. „Dann kannst doch du gehen, Ravenor. Du hast ja bereits gegessen.“
Darauf bin ich absolut nicht scharf. Außerdem habe ich es diesmal nicht verbockt. „Ach, das soll ruhig Eryn machen. Außerdem kann ich kein Tor aktivieren.“
Sieh an. Die beiden haben Schiss vor dem Herrn von Naganor. „Ich kann auch Tore aktivieren. Das ist nicht so schwer. Du müsstest nur hindurchgehen.“ Mal sehen, was er jetzt sagt. Ach ja und seine Gedanken könnte ich auch gleich lesen. Essyia lächelte entwaffnend.
Meine kleine Fee hat uns durchschaut, trotzdem ist es besser wenn Eryn geht. Erstens steht er beim Prinzen höher im Kurs und zweitens bin ich dann mit meiner kleinen Fee alleine. „Eryn kann Meister Raiden das mit der Magie viel besser erklären als ich.“
Bei diesen Aussichten war Essyia mit Ravenor plötzlich so ganz einer Meinung: „Damit hast du recht. Eryn, soll ich das Tor für dich aktivieren?“ sagte Essyia und zwinkerte Ravenor dabei zu.
Kurz wanderten Eryns Mundwinkel nach unten. „Zu freundlich. Ich mach es gleich selbst. Schade, wir hätten dich schicken sollen, Essyia. Aber wenn man weder mit dem Drachen noch mit Meister Raiden besonders gut auskommt... “
„Ich weiß dein Opfer zu schätzen, Eryn.“ Sie lächelte ihm hinreißend zu. „Und keine Angst. Du bist dem Herrn von Naganor ein zu wertvoller Diener, als dass er dir etwas antäte.“
Vorwurfsvoll sah Eryn sie an, sagte aber nichts weiter. Dann stand er auf und verschwand durch das Tor.
„Das hättest du nicht sagen sollen. Das verletzt ihn“, tadelte Ravenor seine Frau, doch Essyia sah das nicht so ernst. „War doch nur Spaß. Ihr zwei habt so einen Heidenrespekt vor dem Schwarzen Magier. Das ist schon übertrieben.“
„So, meinst du? Du musst deinen Kopf ja nicht hinhalten und unter uns, selbst mit deiner Magie würde ich im Ernstfall immer noch auf meinen Alten wetten. Denn der ist wirklich verdammt gut in diesen magischen Dingen. Und das mit Eryn war nicht in Ordnung. Er leidet schon so genug unter dem Seelenbann. Ich hab’s dir doch erklärt.“
Das war doch nur Spaß und jetzt bekomme ich dafür Schelte. „Ist schon gut, ich hab’s kapiert“, lenkte sie ein. „Aber wir sollten uns auch Gedanken machen. Denn ich glaube kaum, dass es Meister Raiden gefällt, dass ich so frei herumlaufe. Ich, die gefährliche Eishexe. Es wäre das Beste, wenn wir jetzt abhauen würden. Das würde uns einen großen Vorsprung verschaffen und Eryn würde somit keine Schuld treffen und wir sind frei. Meister Raiden würde uns niemals wiederfinden.“ Sie hatte seine Hand ergriffen und sah ihn eindringlich an.
„Das willst du wirklich?“ Zwar hatte auch Ravenor mit diesem Gedanken mehr als geliebäugelt, doch nun kam ihm das zu schnell und überraschend.
„Natürlich. Ich lasse mir keine Magieblocker mehr anlegen. Das ist so schändlich.“ Und ihr traten alleine bei dem Gedanken die Tränen der Wut in die Augen.
Ravenor zog sie an sich, um sie zu trösten. „Scht, kleine Fee, das wir dir auch keiner mehr antun. Ich lasse nicht zu, dass dir jemand wehtut.“
„Und wie willst du Unmagischer das verhindern? Dein Vater hat dich in der Hand und kann dich wie eine Marionette tanzen lassen. Wir sind nur sicher, wenn wir den Augenblick jetzt nutzen. Wir springen durch das Tor und sind fort bevor Eryn zurückkommt.“
Er streichelte ihre Schulter. „Nein. Das kann ich nicht. Nicht so jedenfalls. Wir werden gehen, aber nicht wie Verbrecher auf der Flucht. Das ist nicht... meine Art. Das ist nicht richtig. Wenn mein Vater kommt, dann werde ich mit ihm reden und dann werden wir gehen. Das ist der richtige Weg.“ Er sagte die Worte sehr bestimmt
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