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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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das Raubtier seines Stolzes ist schwer verwundet. In diesem Zustand ist er ungenießbar bis gefährlich. Also ich würde bis morgen warten. Dann beruhigt er sich wieder und tut so, als ob nichts gewesen wäre. Der ist seinem Vater in der Beziehung nämlich gar nicht so unähnlich.“
    Trotz Eryns Warnungen ging Essyia dennoch hinaus. Das Feuer war durch den Regen ausgegangen und es war stockdunkel. Aber Ravenor saß so mit dem Rücken zum Zelt, als ob er weiterhin in die Flammen starren würde. Essyia rief sanft seinen Namen, doch Ravenor ignorierte sie beleidigt. Sie ging um ihn herum und erleuchtete die unfreundliche Nacht mit kleinen funkelnden Lichtkugeln. Dann stellte sie sich direkt vor ihn, aber er tat so als wäre sie gar nicht da.
    „Ravenor, kommst du ins Zelt?“, sprach sie nun versöhnlich im Geiste und er dachte die Antwort ebenfalls.
    „Ah, die böse Hexe liest meine Gedanken. Ich bin nicht scharf auf die Gesellschaft der zwei Magischen, die mir so böse Streiche spielen.“
    „Ach komm schon, jetzt hör auf beleidigt zu sein. Die Nacht ist noch lang und ich hätte gerne, dass mein Mann das Lager mit mir teilt.“
    „Der Diener ist nicht in der Stimmung dafür. Aber du kannst mich ja wie eine Marionette tanzen lassen. Die Macht dazu hast du ja wieder. Meine Wünsche sind sowieso ohne Belang.“
    „Dein Verhalten ist lächerlich, nur wegen ein paar Teller. Ich musste andauernd hinter dir herräumen und du hast mir nie dabei geholfen. All meine Bitten stießen auf taube Ohren und darum fand ich das heute nur gerecht.“ Sie setzte sich neben ihn und küsste ihn auf die Wange. Das Eis taute langsam.
    „Ist es das, was mich erwartet, wenn ich mit dir gehe. Räum auf, feg die Hütte, koche, wasch die Wäsche und wasch das Geschirr ab. Da sage ich ‚nein danke‘. Bei der Garde muss ich auch vieles tun, was mir nicht gefällt, aber das ist wenigstens Männerarbeit.“
    Sie küsste ihn wieder. „Scht, Unmagischer, wenn du mit mir kommst, dann werden wir uns ein Schloss bauen und ich zaubere ein paar Golems, die solche primitiven Arbeiten übernehmen. Keiner von uns muss diesen Mist in Zukunft machen. Versprochen. Und jetzt sei nicht so abweisend. Deine kleine Fee möchte ihren Ravenor zurückhaben.“
    Sie spürte wie er seine Hand auf ihren Hintern legte. „Versprochen?“, fragte er leise und sie flüsterte ihm ins Ohr: „Versprochen. Auf immer und ewig.“
    Nachdem der Haussegen wiederhergestellt war, kam Ravenor nun doch noch mit ins Zelt.

Eryn war so klug das Thema nicht anzuschneiden, sondern sprach von seinen Plänen: „Ich hab nachgedacht. Morgen versuche ich es noch einmal und wenn ich Meister Raiden wieder nicht finde, dann schlage ich vor, dass wir zum Schwarz-Weißen Ort aufbrechen. Ist sowieso nur ein Sprung durch das Tor. Und dann warten wir dort. Eigentlich hätten wir das heute schon machen können, dann hätten wir uns das Auf- und Abbauen des Zeltes einmal sparen können.“
    „Manchmal werde ich das Gefühl nicht los, dass ihr Magier ein bisschen faul seid“, scherzte Ravenor schon wieder besserer Stimmung und Eryn fügte an: „Das bringt die Magie mit der Zeit mit sich. Denk nur an Meister Raiden.“
    „Besser nicht. Ich denke daran, dass er zum Glück nicht da ist. Ansonsten müsste ich sicherlich eine sinnlose Arbeit verrichten, aber so kann ich mit meiner kleinen Fee...“
    Eryn winkte gähnend ab. „Schon gut. Das brauchst du nicht näher auszuführen. Ich schotte mir den Bereich hier drüben gegen Geräusche und andere Belästigungen ab, damit ich in Ruhe schlafen kann.“
     
     
    15. Sechs Orte der Macht: Schwarz – Weiß
     
    Der Schwarz-Weiße Ort der Macht lag in einer Höhle in den Ausläufern der Berge. Schon bei ihrem ersten Besuch dort war ihnen aufgefallen, dass die Höhle nach wie vor als Kultstätte diente und als sie nun erneut dort ankamen, fluchte Essyia sogleich los: „Höllenpoxe. Der Ort riecht nur so nach verdammten Koogs.“
    Eryn sah sie fragend an: „Was sind Koogs?“
    „Hybriden. Eine Dienerrasse, die keinem Herren mehr dient. Sie können gewirkte Magie anderer Wesen absorbieren wenn sie einem nahe kommen. Dabei können sie selbst im Kreis Rot Kampfzauber wirken. Wegen diesen Bastarden musste ich die Berge verlassen. Sie haben meine Hütte zerstört und waren hinter mir her. Ich hatte sie schon abgehängt, als ich dann euch unglücklicherweise in die Hände lief.“
    Ravenor stand hinter ihr und hatte seine Arme um sie gelegt. „Du

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