Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
wolltest sagen: Glücklicherweise bist du mir in die Hände gelaufen, denn du scheinst nicht viele Freunde zu haben, kleine Fee.“
„Die Koogs gehören jedenfalls nicht dazu, aber die werden auch nicht eure Freunde werden. Sie haben seit Kurzem einen fanatischen Anführer, der alle magischen Wesen aus ihrem Territorium vertreiben will. Und weil sie dazu auch noch geistig beschränkt sind und man mit ihnen nicht vernünftig reden kann, sind wir überhaupt aneinandergeraten. So ein Irrsinn, sich der Ausrottung der magischen Wesen zu verschreiben, dabei sind sie selbst welche.“
Während Eryn Essyias Ausführungen zuhörte, sah er sich die primitiven Malereien an den Felswänden an. „Dann sollte vielleicht ich mit ihnen reden“, stellte Ravenor sehr überzeugt fest: „Schließlich bin ich unmagisch und bin somit nicht der Feind.“
„Das halte ich für keine gute Idee“, entgegnete Essyia, „denn bevor sie die Magischen aus ihrem Gebiet vertrieben haben, haben sie erst einmal die Unmagischen abgeschlachtet. Vermutlich wurden sogar einige Unmagische hier in dieser Höhle geopfert. Und ich befürchte auch, dass die Koogs gerade dann auftauchen werden, wenn der Zenit dieses Ortes gekommen ist. Womit wir ein noch größeres Problem haben.“
„Hmm“, brummte Eryn. Keine guten Neuigkeiten und kein Meister Raiden, der eine Entscheidung trifft.
Diese Koogs scheinen keine angenehmen Zeitgenossen zu sein, dennoch muss ich mit Ador sprechen – egal wie. „Und man kann wirklich nicht mit diesen Koogs reden?“
„Also ich hab’s zunächst versucht, aber dann kamen sie und haben meine Hütte abgebrannt. Mein Glück, dass ich zu dem Zeitpunkt nicht darin gewesen bin, sonst hätten sie mich erledigt. Und ihre Anzahl in Verbindung mit ihren magischen Fähigkeiten hat mich zur Flucht veranlasst. Sie sind hartnäckig in ihrem Bestreben und erst nach Tagen konnte ich sie abschütteln.“
„Und du meinst wirklich, sie kommen hierher?“ Eryns Blick ruhte auf dem alten eingetrockneten Blut am Boden. Das sind viele dunkle Flecken. Sie scheinen mit Opfern nicht zu geizen.
„Ziemlich sicher.“
„Wie viele werden es ungefähr sein?“
„Sie sind eine zahlreiche Rasse. Schwer einzuschätzen. Um ehrlich zu sein, würde ich den Ort lieber wieder verlassen wollen. Warten wir halt auf einen neuen Zenit. Die wiederholen sich doch sowieso alle paar Monate.“
Mit seinem Scan sah Eryn die schwarze und weiße Magie. Zwei ineinander verwobene Schlangen, die sich bereits aufwölbten. Dasselbe Phänomen, das er nun schon bei einigen Kreisen gesehen hatte.
„Ich will nicht mehr warten. Lauter missglückte Versuche und ständig müssen wir warten. Wir werden es zumindest versuchen“, entschied er. „Noch sind keine Koogs hier. Und wenn wir wissen, dass sie kommen, dann haben wir zumindest das Überraschungsmoment auf unserer Seite oder können uns im Zweifelsfall immer noch zurückziehen. Aber zunächst suchen wir uns einen sicheren Lagerplatz und dann machen wir genauere Pläne.“
Sie gingen wieder nach draußen und betrachteten aufmerksam das Gelände. Unter Abwägung aller strategischen Gesichtspunkte suchten sie sich einen Platz aus, von dem sie die Höhle optimal einsehen konnten, selbst aber gut versteckt waren.
Während sie wieder einmal auf den Zenit warteten, kehrte Eryn noch zweimal zur Basishütte zurück, aber Meister Raiden blieb verschollen.
Dann kamen die Koogs. Zunächst nur eine kleine Gruppe von sieben Kriegern, die in der Nähe der Höhle ihre Zelte aufschlugen.
Lange hatten sich Eryn, Ravenor und Essyia über die Koogs unterhalten. Essyia erzählte den beiden anderen alles was sie wusste. Die Koogs wirkten auf einen Magier wie Unhaer, wenn sie in dessen Nähe kamen. Schafften sie es sich auf knapp einen Meter zu nähern, dann konnten keine Zauber mehr gewirkt werden. Wobei es dann für den Zauberkundigen ziemlich unangenehm wurde, denn dann blieben ihm nur mehr die normalen Verteidigungsformen der Unmagischen. Zudem hatten die Koogs selbst eine gute Magieresistenz auch auf größere Entfernungen und starben nicht gleich beim ersten Streifschuss. Ihre Kampfzauber beschränkten sich auf den Kreis Rot und waren auch nicht allzu ausgeprägt, darum kämpften die Koogs mit Pfeilen, Speeren und Klingen. Körperlich waren sie kräftig und muskulös und sie hatten sich die letzten Jahrzehnte über stark vermehrt.
Sie waren Jäger und lebten in primitiven Stammesgemeinschaften, die auch
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