Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
mit dem Sprung ins Nimrod und die Gefahr war groß, dass sie bei einem missglückten Versuch ihre einzige Chance verwirkten.
Als Meister Raiden alleine war, ließ er seinen Gedanken freien Lauf. Ihm fiel durchaus eine weitere Person ein, die den Sprung außer ihm bewältigen konnte: Meister Eriwen. Doch ich werde den Teufel tun den Verräter vorzuschlagen solange Meister Elderon nicht selbst auf diese Idee kommt. Bei dem Gedanken an Meister Eriwen kam dem Prinzen die Galle hoch, aber in seiner jetzigen Lage konnte er rein gar nichts unternehmen. Ich weiß nicht einmal Bescheid, was sonst so in meiner Zitadelle vor sich geht – geschweige denn drüben in der Garnison. Eingesperrt im eigenen Haus, wie lange will er das Spiel noch treiben? Bestraft dafür, dass ich klüger und fleißiger war als alle anderen...
Gerade kam der oberste Magier zurück in den Raum und Meister Raiden riss sich am Riemen.
„Raiden, ich habe nachgedacht, versuche Eryn über den Bann zu erreichen. Vielleicht bewegt ihn das zur Rückkehr.“ Es verwunderte Raiden, dass dies nun plötzlich doch eine Option darstellte.
„Es wird ihm Schmerzen bereiten und ich kann ihm nichts sagen.“
„Es wird ihn dazu bringen, schnell zurückzukehren, wenn er dazu in der Lage ist. Und genau das möchte ich herausfinden. Manche Opfer müssen gebracht werden um Schlimmeres zu verhindern.“
„Eure Meinung...“, wollte Raiden gerade in Opposition gehen, doch der Seelenbann begann bereits zu wirken und so lenkte er ein: „...aber wenn Ihr es für nötig haltet. Sagt mir einfach, wann ich aufhören soll.“ Lediglich die Verbindung zu Eryn konnte Meister Raiden spüren, doch alles andere wurde von einer nebeligen Wand verschluckt. Und er konnte Eryn in keinster Weise erreichen. Während er die Magie fließen ließ, sah er zu Meister Elderon und wartete auf dessen Wink, damit er den Versuch beenden konnte. Der alte Meister strich sich über den Bart und sein Blick war in sich gekehrt.
Er denkt nach und vergisst die Zeit darüber. Tut mir leid, Eryn. Als nach mehreren Minuten immer noch keine Aufforderung zum Beenden kam, da fragte Meister Raiden nach: „Meister Elderon, langt das nun, oder soll ich weitermachen?“
Der andere schien plötzlich aus seinen Gedanken gerissen. „Beende es. Die Zeit war sicherlich ausreichend.“ Das meine ich auch. Eryn hat gerade eine ziemlich beschissene Zeit erlebt, möchte ich annehmen.
„Meinst du, er ist noch am Leben?“, fragte der Weiße Magier und Prinz Raiden nickte.
„Mit großer Wahrscheinlichkeit. Die Verbindung stand. Ich konnte ihm nur nichts mitteilen. Ihr solltet trotzdem endlich eine Entscheidung treffen und jemanden ins Nimrod schicken. Geht selbst, wenn Ihr mir nicht traut.“ Die Zögerlichkeit Meister Elderons ging Meister Raiden mächtig auf die Nerven.
„Entscheidungen müssen wohldurchdacht sein. Es ist nicht hilfreich die Dinge zu überstürzen. Ich werde mir Rat in dieser Sache einholen.“
„Wie Ihr meint.“ Aber Meister Elderon nahm auf Prinz Raidens Unwillen keine Rücksicht. Er telepathierte und als er geendet hatte, gab es neue Anweisungen für den Herrn von Naganor.
„Meister Tellenor konnte ich leider nicht erreichen...“
Was für ein Pech aber auch. „...doch Meister Savyen kommt gleich durch das Tor. Würdest du ihn bitte hereinlassen.“
„Natürlich, ein gern gesehener Gast in diesen Mauern. Zumal sein Urenkel mein Schüler ist.“ Meister Raiden eilte nach draußen. Den Sicherheitszauber hätte er auch von seinem Arbeitszimmer aus aufheben können, doch wenn er die Wahl hatte zwischen der Gesellschaft Meister Savyens und der von Meister Elderon, dann gab er ohne zu zögern dem Herrn von Draegnok den Vorzug. Das Tor flackerte und der Wassermagier trat hindurch.
„Seid gegrüßt, Meister Savyen. Wichtige Angelegenheiten wollen beraten werden.“
„Meister Raiden, ich hätte den Weg auch so gefunden“, stieß ihn der Wassermagier sogleich vor den Kopf.
„Aus Eurem Munde klingt es fast so, als wäre meine Höflichkeit eine Beleidigung.“
Die Furchen zogen sich noch tiefer in Meister Savyens faltiges Gesicht. „Ich halte Eure Höflichkeit eher für Falschheit und nun haltet mich nicht weiter mit Belanglosigkeiten auf. Ich muss mit Meister Elderon sprechen.“
So muss ich mit mir in meinem eigenen Haus reden lassen. „Er erwartet Euch bereits.“
Im Arbeitszimmer saß Meister Elderon auf Raidens angestammten Platz und Meister Savyen auf Raidens
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