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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Ausweichplatz, womit sich der Herr von Naganor mit einem neuen Ausweichplatz begnügen musste. Im Grunde genommen Kleinigkeiten, doch das stolze Herz des Prinzen trug dadurch eine weitere tiefe Wunde davon. Dann diskutierten die altehrwürdigen Meister stundenlang und Prinz Raiden saß gelangweilt daneben, bis ihn schließlich Meister Elderon aufforderte sich zu beteiligen:
    „Du bist so schweigsam, Raiden, obwohl du unmittelbar von allem betroffen bist. Was ist deine Meinung?“ Als ob das von Belang wäre. „Eryn sitzt im Nimrod fest. Das ist meine Meinung, denn sonst wäre er schon seit Tagen hier. Jemand sollte gehen und ihn herausholen.“
    Meister Savyen lächelte böse. „Und das seid natürlich Ihr, Meister Raiden.“
    „Das habe ich nicht gesagt“, dementierte der sofort.
    „Wäre auch nicht die beste aller Ideen, da jeder weiß, dass Ihr Eure eigenen Interessen vor die der anderen setzt. Und dabei fürchte ich um das Wohl des Jungen.“
    „Da erstaunt Ihr mich aber, wenn man bedenkt, dass Ihr Euren eigenen Urenkel bei der letzten Prüfung fast umgebracht hättet...“, giftete Meister Raiden mit schmeichlerisch süßen Worten zurück und der Wassermagier stieg darauf ein: „Die Situation war in keinem einzigen Augenblick gefährlich. Als Landratte meint Ihr natürlich, ein Schluck Wasser bedeute schon den Tod.“
    Aber nun ging der oberste Magier dazwischen: „Meine Herren, es ist nicht der Zeitpunkt zum Streiten, wir brauchen eine Lösung für das Problem.“
    „Ihr habt den Kristall, Meister Elderon, also gebt ihn Meister Savyen. Dann kann der ins Nimrod springen und seinen lieben Verwandten zurückholen. Ist sowieso ein widerliches Land voller Monster und mit dem eingebildeten Drachen in seiner übergroßen Herrlichkeit. Meister Savyen fühlt sich dort sicherlich gleich wohl.“ Es war Meister Raidens voller Ernst und gerade diese Geisteshaltung bewirkte es, dass Meister Elderon sich endlich zu einer Entscheidung durchrang.
    „Wir haben alle Vor- und Nachteile gründlich abgewogen...“
    Totgeredet.
    „...und ich würde vorschlagen noch einen weiteren Tag abzuwarten...“
    Wie immer.
    „...In Anbetracht dessen, dass wir nur einen Versuch haben, sollte Raiden gehen. Auch kennt er das Land am besten und der Große Graue empfängt ihn, wohingegen er uns vielleicht aus der Kriegszeit noch in unguter Erinnerung hat.“
    Meister Savyen grummelte vor sich hin, sagte aber nichts dagegen.
    „Also ist es beschlossen. Ich gebe dir drei Tage, Raiden, dann solltest du zurück sein...“
    Mir ist schon klar was dann passiert.
    „...und dich unverzüglich bei mir melden.“
    „Ja, Meister Elderon. Würdet Ihr mir bitte den Kristall geben.“ Der Herr von Naganor streckte die Hand aus. Von der Seite hörte man Meister Savyens bissige Bemerkung: „Lasst ihm die Leine nicht zu lang, Meister Elderon. Er beschämt die Bruderschaft und hintergeht uns, wann immer sich ihm die Gelegenheit dazu bietet.“
    „So, ich beschäme die Bruderschaft also? Weil ich alleine entdeckt habe, wozu die gesamte Bruderschaft in fünfzig Jahren nicht fähig war.“ Der Kristall wechselte den Besitzer, während sich Meister Savyen und Meister Raiden heiße Wortgefechte lieferten.
    „Nein, sondern weil Ihr – wie schon beiläufig erwähnt – nur Euren Vorteil seht und nicht im Entferntesten daran dachtet die Bruderschaft einzubeziehen.“
    „Und Ihr seid etwa nicht eigennützig. Euch geht es doch nur um das bisschen Unhaer, das auf Draegnok zukriecht. Aber keine Angst, fünfzig weitere Jahre bleiben Euch sicherlich noch.“
    „Nur der Junge hat das alles ermöglicht. Wenn Ihr ihn nicht an Euch gerissen hättet, dann wäre Euch diese Entdeckung niemals gelungen.“
    Das fand selbst Meister Raiden ungeheuerlich. „Darf ich das mal richtigstellen: Zuerst wurde mir Eryn aufgedrängt. ‚Raiden, nimm dich des Jungen an. Alle Mittel sind erlaubt, damit er lernt seine Magie zu gebrauchen.‘ Und später dann hatte Eryn – Meister Eryn – mehrfach die Wahl sich zu entscheiden und er ist stets in Naganor geblieben. Freiwillig. Und wisst Ihr, Meister Savyen, wie er über Euch denkt? Er hält Euch für einen alten Griesgram und hat... ich würde fast sagen eine gewisse Angst vor Euch. Nicht unberechtigt, möchte ich meinen.“
    „Pha, das ist ja lächerlich. Der Junge kennt mich ja kaum.“
    „Was er von Euch kennengelernt hat, hat ihm offensichtlich schon gereicht.“
    Meister Elderon wurde gar nicht mehr beachtet, bis er die

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