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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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dem Ball findet die offizielle Verlobung statt. Und nun beschließen wir die Wettkämpfe mit dem Auszug der Streiter und der Parade der Schwarzen Garde.“
    Es kam zu einer kleinen Pause, während sich die Männer bereit machten. Dann zogen die Männer der Garde wie schon zu Beginn der Veranstaltung im Stechschritt vorbei. Dazwischen marschierten die edlen Söhne unter dem Banner ihrer Häuser. Diesmal ritt auch Ravenor unter ihnen. Ein strahlender Held auf seinem braunen Hengst. Was der König wieder einmal lobend herausstrich. „Callas passt wirklich gut zu ihm, findest du nicht auch, Raiden.“
    „Ein viel zu teures Geschenk, Bruder“, unkte der Schwarze Prinz.
    Dafür gab es einen brüderlichen Knuff in die Seite. „Jetzt gönn’ dem Jungen doch auch mal etwas. Er hat schließlich heute für Ardeen den Sieg davongetragen. Aber wenn du seiner überdrüssig bist, dann – du weißt schon – schick ihn einfach nach Arvon an den Hof.“
    Danian ist wirklich penetrant, was dieses Thema anbelangt. „Der Junge hat sich wieder einmal mehr genommen als ihm zusteht. Und nur weil du ihn nicht so kennst wie ich, denkst du, er könne kein Wässerchen trüben. Er hat sich schon so ziemlich alles an Verfehlungen geleistet, was es da überhaupt so gibt und nur meine strenge Hand kann ihn im Zaum halten. Die letzte Verfehlung liegt mir dabei noch ziemlich bitter im Magen.“
    Fragend sah Danian seinen Bruder an: „Und was soll das nun wieder Schlimmes gewesen sein?“
    In der Öffentlichkeit würde Prinz Raiden darüber keinesfalls sprechen, also telepathierte er mit seinem Bruder und schilderte Danian knapp Ravenors letztes Vergehen. Plötzlich brach der König in heftiges Lachen aus und erntete dafür von allen Seiten irritierte Blicke, wohingegen Prinz Raiden leicht säuerlich das Gesicht verzog.
     
    Auf dem Ball am Abend fand dann die offizielle Verlobung statt. Lady Estell und Sir Askir gaben ein schönes Paar ab und sie strahlten glückliche Verliebtheit aus. Es wurden viele Reden gehalten und die Zeremonie war herzerweichend und rührte etliche der anwesenden Damen zu Tränen. Auch die Herren vergaßen ihre üblichen Zwistigkeiten und wünschten den jungen Leuten von Herzen nur das Beste. In Anbetracht dessen rückten sogar die Turniersiege in den Hintergrund. So wunderte sich Sir Ravenor zwar, dass er wieder normal Dienst hatte, wo er doch Sieger der Herzen geworden war. Empfand es aber als nicht allzu schlimm, denn ob er nun als einer der Gäste herumstand, um den Reden zu lauschen oder als Sicherheitsoffizier herumstand um im Großen und Ganzen dasselbe zu tun, machte eigentlich keinen Unterschied.
     
    So klangen dann die Feierlichkeiten aus und bis zum Mittag des nächsten Tages waren dann endlich alle Gäste abgereist. Selbst Estell weilte nicht mehr in Naganor. Es war vereinbart worden, dass sie die nächste Zeit als Hofdame bei der Königin in Arvon verbringen sollte, während Sir Askir in der Garde weiterhin seinen Dienst versah.
    Auch Lady Uster hatte sich schnell verabschiedet, nicht ohne Prinz Raiden eine großzügige Vergütung für ihre Dienste aus dem Kreuz zu leiern. Und obwohl der Herr von Naganor wusste, wie er hintergangen worden war, fühlte er sich dennoch schuldig die Dame vernachlässigt zu haben und versuchte mit dem Geld nun sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Dann kam Meister Werge und legte dem Prinzen schonungslos die Ausgabenliste vor. Die Summe war erschreckend hoch.
    „Da spart man mühsam jahrelang und ein einziges Fest schlägt so vernichtend zu Buche. Vielleicht sollte ich die Männer der Garde auf halbe Ration setzen, um die Verluste auszugleichen.“ Prinz Raiden verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lehnte sich zurück. Dabei schloss er die Augen. Die letzten Tage steckten ihm noch in den Knochen. Ein Kampf ist weniger anstrengend als dieses endlose Palaver.
    „Das wird nicht ins Gewicht fallen, mein Prinz“, kommentierte Meister Werge Prinz Raidens Bemerkung, als ob dies purer Ernst gewesen wäre.
    Der Herr von Naganor hatte gar nicht richtig zugehört: „Was?“
    „Die Garde auf halbe Ration zu setzen...“, erklärte Meister Werge und Prinz Raiden winkte müde ab:
    „Ach so, das war ein Witz. Ein Versuch, die Sache mit Humor zu nehmen. Es ist wohl am besten, gar nicht mehr daran zu denken und so zu tun, als hätte man immer so wenig besessen.“
    Da lag noch genügend Gold in Prinz Raidens Schatzkammer und Meister Werge kommentierte so trocken wie immer:

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