Aretha Franklin - Queen of Soul
königlicher Aufmachung lässt sich im Mai 1989 in Atlantic City von ihren Fans feiern.
© Peter Max/Mark Bego Collection
Der bekannte Künstler Peter Max zeichnete dieses Porträt exklusiv für dieses Buch. Es fängt die Queen of Soul auf der Höhe ihrer Popularität in den 1980er-Jahren ein.
© Lisa Berg/PBS Productions/MJB Nr. Archives
Aretha trat 1994 vor dem US -Präsidenten Bill Clinton und seiner Gattin Hilary mit langen, weißen Handschuhen und einem für sie typischen sehr tief ausgeschnittenen Dekolleté im Weißen Haus auf. Als sie sich verbeugte, gewährte sie nach Meinung einiger Betrachter einen allzu offenherzigen Blick auf ihre üppige Oberweite.
© Universal Studios/MJB Nr. Archives
In der Blues-Brothers -Fortsetzung Blues Brothers 2000 von 1998 schlüpfte Aretha wieder in die Rolle der »Miss Murphy«. Diesmal arbeitet ihre Figur jedoch nicht mehr in einem Diner, sondern ist inzwischen zur Besitzerin eines exklusiven Autohauses aufgestiegen. In dieser Szene singt Aretha eine leicht veränderte Version ihres Megahits »Respect«.
KAPITEL NEUN
GRÜSSE AUS DETROIT
Die meisten Detroiter, die im Showgeschäft arbeiten, müssen sich in Los Angeles oder New York nach Arbeit umsehen – aber wenn man die Queen of Soul ist, kommt der Berg zum Propheten. Da Aretha sich im Allgemeinen weigerte, Motor City zu verlassen, mussten die Produzenten ihrer Projekte sich ihren geografischen Vorgaben anpassen. So konnte Aretha den Komfort ihrer zwei Detroiter Domizile genießen und gleichzeitig die musikalischen Einrichtungen ihrer Heimatstadt aktiv fördern. Seit dem Aufstieg von Motown Records in den 1960er-Jahren hatte nichts Detroit mehr ins Blickfeld der Musikindustrie gerückt als Arethas Reiseboykott.
»Detroit und seine Vororte haben alles, was andere Großstädte auch haben«, sagte Aretha 1985. »Die Vororte sind wunderschön: Bloomfield, Birmingham, Wabeek – einfach großartig. Man kann hervorragend angeln. Überall gibt es Seen, mindestens sieben in der Region. Und Bürgermeister [Coleman] Young hat Downtown mit der Waterfront am Fluss wirklich Großartiges geleistet. Es gibt River Front [ein Wohnungskomplex], das einfach fantastisch ist, und einige weitere neue Gebäude. Schätzchen, hör zu, Detroit kommt ganz groß raus!«
Durch ihren Umzug nach Detroit in den 80er-Jahren hatte sich Aretha dem Trubel des Showgeschäfts in Los Angeles entzogen. Damals sagte sie: »An L. A. vermisse ich am meisten, dass ich nicht einfach zur Tonight Show oder zu Merv Griffin oder Solid Gold rüberspringen kann. Und ich vermisse Fat Burgers [ein Hamburger-Restaurant]!«
Aretha war zufrieden mit ihrem unkomplizierten Leben in einem Vorort von Detroit. Ihr weißes Haus im Kolonialstil mit sechs Schlafzimmern stand auf einem 1,2 Hektar großen Grundstück mit Swimmingpool und Gemüsegarten. »Ich bin die Frau von nebenan, ich bin ein nachbarschaftlicher Typ«, sagte Aretha über sich selbst. »Ich habe einen Garten und wir essen frische, selbst angebaute Produkte, ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe. Vor zwei Wochen habe ich Grünkohl gemacht und bin danach zu einem Konzert von Luther Vandross gegangen. Grünkohl und Vandross – ein toller Abend! In meinem Garten pflanze ich Senf und Rettich zusammen an. Und ich habe grüne Tomaten … welche Farbe sollen sie auch sonst haben, bevor sie rot werden? Außerdem züchte ich Mais, Zucchini, grüne Bohnen, fast alles, was ein guter Garten so hergeben sollte. Ich habe einen grünen Daumen.« Diese Aussage lässt vermuten, dass Aretha ihre hochkalorischen Lieblingsspeisen durch frisches Gemüse ersetzt hatte, doch weit gefehlt: Die zweite Hälfte der 1980er-Jahre gehört zu ihren schwergewichtigsten Phasen. Das selbstangebaute Gemüse garnierte lediglich Spareribs, Schweinshaxen und Chicken Italiano.
Ihr Alltagsleben um 1985 beschrieb Aretha so: »Ich stehe so um 11 oder 11.30 Uhr auf. Dann sind die Soap Operas dran, zuerst The Young and the Restless [deutscher Titel: Schatten der Leidenschaft ]. Die Seifenopern gehen bis drei Uhr Nachmittags und dazu das, was ich Küchengespräche nenne. Ich bin im Wohnzimmer und meine Haushälterin Katherine ist in der Küche und wir schreien von einem Zimmer zum anderen rüber: ›Hast du das gesehen?‹ Die Abendserien mag ich auch.«
Weiter offenbarte sie: »Ich spiele Tennis – ich habe eine gemeine Rückhand, doppelhändig wie Chris Evert. Ab und zu schwimme ich. Ich bin gern auf der Driving Range. Und ich
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