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Aretha Franklin - Queen of Soul

Aretha Franklin - Queen of Soul

Titel: Aretha Franklin - Queen of Soul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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mit der Aufnahme von »Look to the Rainbow« für das Album von 1986 gewissermaßen ein Kreis.
    Das Cover des Albums ziert ein von Andy Warhol geschaffenes Porträt von Aretha – eine der letzten Arbeiten des plötzlich Anfang 1987 verstorbenen Künstlers. Warhol hatte einst unter dem Titel »Reigning Queens« [»Herrschende Königinnen«] von vier königlichen Häuptern Porträts angefertigt. Wie passend, dass er kurz vor seinem Tod auch die Queen of Soul in sein Oeuvre integrierte.
    Als Krönung ihres 80er-Jahre-Comebacks erschien 1987 Arethas erste Videokassette, Aretha: Ridin’ on the Freeway (RCA / Columbia Home Video), auf der die Musikvideos »Freeway of Love«, »Another Night«, »Jimmy Lee«, »Jumpin’ Jack Flash« und »I Knew You Were Waiting (For Me)« zusammengefasst waren. In Nebenrollen zu sehen: George Michael, Keith Richards, Whoopie Goldberg, Ronnie Wood und Clarence Clemons.
    Arif Mardin, der sowohl bei Atlantic als auch bei Arista mit Aretha zusammengearbeitet hatte, freute sich besonders über ihr Comeback. »Bei Atlantic war sie extrem erfolgreich, doch wie in vielen guten Ehen war nach einer gewissen Zeit einfach die Luft raus«, erklärt er. »Clive Davis ist offensichtlich ein sehr cleverer Plattenboss. Er sollte einen Preis kriegen für das, was er mit seinen Acts erreicht hat – vor allem mit Ladys wie Aretha, Dionne und natürlich Whitney [Houston]. Er lenkte die Künstler in die richtigen Bahnen.« Jerry Wexler freute sich ebenfalls über Arethas Comeback: »Ich bin überglücklich, dass sie mit einem so gewaltigen Knall wiederkam, nachdem sie lange in der Versenkung verschwunden war.«
    Im Januar 1987 wurde Aretha als erste Frau in die Rock’n’Roll Hall of Fame aufgenommen. »Jetzt sind die Türen geöffnet, Mädels!«, sagte sie lachend. »Aber im Ernst: Ich finde das großartig und fühle mich sehr geehrt.« Aretha bestieg zwar kein Flugzeug (und auch keinen Zug), um an der Ehrung persönlich teilzunehmen, schickte aber stellvertretend ihren Bruder Cecil. Die Rock’n’Roll of Fame Foundation wurde 1984 von einer Gruppe von Führungskräften im Musikgeschäft gegründet, um die Verdienste von Sängern, Bands und Musikern zu würdigen, die Rockgeschichte geschrieben hatten. 200 Rock- und Popexperten – darunter Kritiker und Produzenten – nominieren die Anwärter und stimmen dann ab, wer jedes Jahr in die Hall of Fame aufgenommen werden soll. Voraussetzung für eine Nominierung ist, dass man vor mindestens 25 Jahren seine erste Platte aufgenommen hat. Die erste Zeremonie fand 1986 statt und geehrt wurden Größen wie Elvis Presley, Buddy Holly, Chuck Berry, James Brown und Sam Cooke. Aretha wurde im zweiten Jahr ausgewählt. Die Zeremonie fand im Januar im Waldorf-Astoria Hotel in New York statt und neben Aretha wurden u. a. Marvin Gaye, Fats Domino, Ray Charles, Little Richard, B. B. Kind, Jackie Wilson, Bo Diddley, The Coasters, Joe Turner, Muddy Waters, Clyde Mcphatter und Arethas Freund aus Kindertagen Smokey Robinson gewürdigt. »Das war auf jeden Fall ein Meilenstein in meiner Karriere!«, betont Aretha.
    Im März 1988 wurde es langsam eng in Arethas Trophäenregal. Auf der 30. Grammy-Verleihung, die in der Radio City Music Hall in New York präsentiert wurden, bekam sie die Grammys Nr. 13 und 14 und war damit die weibliche Künstlerin mit den meisten Grammys. Der Song »I Knew You Were Waiting (For Me)« gewann in der Kategorie »Bester R & B-Auftritt von einem Duo, einer Gruppe oder einem Chor« und für das Album Aretha von 1986 wurde sie als »beste R & B-Sängerin« ausgezeichnet. Wieder einmal nahm Aretha die Preise nicht persönlich entgegen, sondern blieb in Detroit, wo sie die Show mit ihrem Freund Willie Wilkerson vor dem Fernseher verfolgte. »Ich hatte gerade einen schönen Topf Bohnen auf dem Herd und etwas Maisbrot und wir genossen es, zu essen und dabei die Show zu sehen«, berichtet sie.

© Arista Records/MJB Nr. Archives
    Arista-Präsident Clive Davis und Atlantic-Produzent Jerry Wexler 1981 auf einer Party, die zu Ehren von Aretha im Time/Life -Hochhaus in New York stattfand. Ihre Höhenangst hinderte Aretha jedoch daran, auf ihrer eigenen Party zu erscheinen.

    © Charles Moniz Collection
    Arethas Vorliebe für tiefe Dekolletés brachte ihr mehrfach Ärger mit Fernsehproduzenten und den Artdirektoren von Arista Records ein. Aus Protest erscheint sie hier bei einem öffentlichen Auftritt in Frack und Pelzmantel.

    © Universal Studios/Mark

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