Aretha Franklin - Queen of Soul
Bereich der Künste verliehen. Es ist eine der prestigeträchtigsten Ehrungen, die einem amerikanischen Bürger überhaupt zuteil werden kann. Neben Aretha wurden am 4. Dezember 1994 auch der Schauspieler Kirk Douglas, der Broadwayregisseur Harold Prince, der Folksänger Pete Seeger und der Komponist Morton Gould geehrt. Die Feierlichkeiten erstreckten sich über zwei Abende. Zunächst wurden die Preisträger zum Dinner im Weißen Haus mit dem Präsidenten und Mrs. Clinton geladen. Aretha sah hinreißend aus in ihrem langen weißen Rüschenkleid von Arnold Scaasi. Bill Clinton sagte in seiner Dinneransprache: »Man könnte fast behaupten, dass Hillary und ich mit Aretha studiert haben, weil kaum ein Tag verging, an dem wir nicht ihre Musik hörten. … Sie nahm ihr gottgegebenes Talent und wandte es auf irdische Leiden und Freuden an.« Die eigentliche Verleihungszeremonie wurde am folgenden Abend im Kennedy Center abgehalten. Aretha erschien 20 Minuten zu spät – sie war aufgrund einer Magen-Darm-Grippe unpässlich. Als sie dann in einem schulterfreien roten Samtkleid mit um die Schultern drapiertem Schal erschien, waren alle Augen auf sie gerichtet. Auf der Bühne wurde sie musikalisch von Mitgliedern der Detroiter New Bethel Baptist Church, Patti LaBelle und The Four Tops gewürdigt. Mit 52 Jahren war Aretha die jüngste Künstlerin, der diese hohe Auszeichnung je verliehen wurde. Später sagte sie: »Diese Auszeichnung ist absolut umwerfend. Sie ist ohne Frage das Paradestück.«.
Zur Zeremonie im Kennedy Center erschien Aretha mit dem gutaussehenden Schauspieler Renauld White, bekannt aus der TV-Seifenoper The Guiding Light . Laut eigener Aussage hatten beide seit Jahren eine Liebesbeziehung, die mal aktuell war und mal nicht. Von Ebony über die Beziehung befragt, enthüllte sie: »Renauld und ich stehen uns nah, sehr nah … Zwischen uns passiert irgendetwas Unerklärliches. Es ist warm. Mir gefällt es.«
Was war aus ihrem Verlöbnis aus den 80ern mit Feuerwehrmann Willie Wilkerson geworden? Es blieb auf der Strecke, wie Wilkerson später offenbaren sollte. Er sagte: »Sie ist wirklich eine sehr häusliche Person. Sie bleibt gern zu Hause und mag es, einen Mann im Haus zu haben. Ich bin aber eher ein Typ, der nicht zu Hause rumsitzen kann. Ich bin viel zu unruhig.« Aretha hat in der Vergangenheit betont, dass sie zu ihren Verflossenen immer Kontakt hält. 1994 bat sie Wilkerson, von dem sie sich bereits getrennt hatte, sie bei einer Konzerttournee zu unterstützten. Er nahm dankbar an. »Ich habe die offizielle Funktion des Musikbibliothekars«, erklärte er damals. »Ich kümmere mich um die Noten. Ich achte darauf, dass nichts verloren geht und dass sie die Noten bekommt. Sie hat mir erst vor Kurzem diesen Job angeboten. Es hört sich nicht nach viel an, ist aber eine große Sache.«
Jahre, nachdem die Affäre abgekühlt war, gab Aretha endlich zu, dass der geheimnisvolle Liebhaber, über den sie Anfang der 1980er-Jahre Andeutungen gemacht hatte, tatsächlich Dennis Edwards von den Temptations gewesen war. »Dennis Edwards kam etwa 15 Jahre zu spät«, verkündete sie. »Soll heißen: Als er endlich erkannte, was er an mir hatte, war es zu spät. Ich war nicht mehr interessiert. Er ließ mich ein paar Mal abblitzen und ich hatte die Nase voll.« Edwards hat inzwischen reumütig bekannt: »Ich hätte Aretha heiraten sollen. Es lag ganz bei mir, aber ich hatte wohl Angst, diesen Superstar zu heiraten.«
Am 10. Januar 1995 trat Aretha bei einem Konzert zu Ehren von Ella Fitzgerald im Universal Amphitheater in Universal City, Kalifornien, auf. Fitzgerald ging es zu dieser Zeit gesundheitlich schlecht und Aretha sah es als große Ehre an, die Frau zu unterstützen, die in der Welt des Jazz den Rang inne hatte, den sie selbst für Soul und R & B einnahm. Bei den Grammy Awards, die am 1. März 1995 in Los Angeles verliehen wurden, war Arethas »A Deeper Love« in der Kategorie »beste R & B-Performance einer weiblichen Künstlerin« nominiert, verlor aber schließlich gegen Toni Braxtons »Breathe Again«.
Aretha weigerte sich nach wie vor, in der Öffentlichkeit über ihre Kinder zu sprechen, doch 1995 erschien ein Artikel in der Vanity Fair , der Einblick in ihr Privatleben und das ihrer Söhne gab. Das Magazin listet die vier als »Edward, ein Student der Theologie; Kecalf, ein Rapper; Teddy junior, der Gitarre spielt und mit seiner Mutter reist, sowie Clarence, ein chronisch Schizophrener« auf. Die
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