Aretha Franklin - Queen of Soul
Showgeschäft diskutiert, um herauszufinden, ob sie mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Manche Männer haben Angst, dass sie ›Mr. Franklin‹ genannt werden könnten. Aber ein richtiger Mann kann das wegstecken. Ein Typ, an dem ich interessiert war, erzählte einem Freund von mir, dass er dachte, ich würde ihn eines Tages mein Gepäck tragen lassen. Das hört sich so an, als hätte er nicht viel Selbstbewusstsein.«
1994 war Aretha auch an der hervorragenden CD-Kompilation A Tribute to Curtis Mayfield beteiligt – neben Stars wie Gladys Knight, Bruce Springsteen und B. B. King. Sie wählte für ihre Hommage die Ballade »The Makings of You«.
Im selben Jahr brachte Rhino Records zwei exzellente Greatest-Hits-CDs auf den Markt: The Very Best of Aretha Franklin, Volume One, The ’60s und The Very Best of Aretha Franklin, Volume Two, The ’70s. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um das auf zwei CDs aufgeteile Album 30 Greatest Hits , mit den Bonussongs »Border Song (Holy Moses)«, »All the King’s Horses« und »Something He Can Feel«, aber ohne den Gospelsong »Wholly Holy«.
Am 20. Juni 1994 trat Aretha zum ersten Mal im Weißen Haus auf. Sie sang vor Präsident Bill Clinton und Gattin Hillary sowie 180 Gästen, die sich im Rose Garden versammelt hatten. Das abwechslungsreiche Programm umfasste einige ihrer klassischen Hits – »Respect«, »Freeway of Love«, »I Say a Little Prayer« und »Brand New Me« – sowie einige ihrer Jazznummern aus den frühen 60ern wie »I Want to Be Happy«, »Smile« und »Cottage for Sale«. Danach betrat Lou Rawls die Bühne und gemeinsam sangen sie eine bewegende Version von »Tobacco Road«. Bevor es losging, scheuchte Aretha ihre Musiker mit der Bemerkung »die brauchen wir jetzt nicht« von der Bühne und setzte sich ans Klavier, um sich und Rawls selbst zu begleiten. Zum Finale kam noch der Chor der Washingtoner Eastern High School hinzu und alle schmetterten den Song »I Was Born to Sing the Gospel«. Das einstündige Konzert wurde vom nicht-kommerziellen Sender PBS aufgezeichnet und am 12. Oktober 1994 unter dem Titel In Performance at The White House ausgestrahlt. Doch trotz Arethas großartigem Gesang war mal wieder ihr Outfit das Tagesgespräch: Diesmal ging es um ein sehr tief ausgeschnittenes, schulterfreies Kleid von Arnold Scaasi. Als sich die vollschlanke Aretha verbeugte, um die Standing Ovations des Publikums entgegenzunehmen, sah es aus, als würde alles aus dem Kleid herausplumpsen. Das Ereignis gilt als ihr dramatischster Mode-Fauxpas der 90er-Jahre. Die Presse schoss sich schnell auf Aretha ein. Toriano Boynton schrieb in USA Today: »Das Kleid war tief ausgeschnitten und tief war auch Arethas Schweigen auf der Party, die nach ihrem Auftritt im Weißen Haus stattfand. Bevor die Reporter im Ballsaal des Ritz-Carlton auch nur den Mund aufmachen konnten, sagte Franklin mit rollenden Augen: ›Danke, dass Sie mir keine Fragen stellen.‹« Im selben Artikel hieß es gehässig, dass Aretha zwar nicht besonders am Dinnerbuffet interessiert gewesen sei, dafür aber umso mehr an den mit Schokolade überzogenen Erdbeeren, die es zum Nachtisch gab.
In New York trat Aretha am 3. November 1994 bei einer Benefizveranstaltung der National Academy of Arts and Sciences auf. Zusammen mit Chaka Khan und Kevin Campbell sang sie am 25. November im Detroiter Cobo Hall anlässlich einer Veranstaltung ihrer eigenen Wohltätigkeitsorganisation, des dritten jährlichen Franklin Scholarship Awards Dinner and Dance. Kurz darauf wurde ihr eine Ehrung zuteil, die sie besonders freute. Aretha erzählt, dass sie eines Tages zu Hause vor dem Fernseher saß, als dort Präsident Bill Clinton erschien und sich lobend über den National Council of Negro Women äußerte. »Das hat mich sehr berührt«, sagt sie. »Ich dachte mir, dass der Präsident mir eines Tages vielleicht etwas verleihen würde. Und dann kochte ich weiter. … Am nächsten Tag bekam ich einen Anruf von meinem Agenten.« Der Agent informierte sie, dass sie ausgewählt worden sei, um in diesem Jahr als eine von fünf Personen den Kennedy Center Lifetime Achievement Award zu erhalten. »Ich war wirklich geplättet«, sagt sie, »weil diese Auszeichnung tatsächlich vom Präsidenten vergeben wird. Man weiß also nie, was Gott für einen im Ärmel hat.« Die Auszeichnung des Kennedy Centers wird jedes Jahr vom Präsidenten der Vereinigten Staaten und der First Lady an fünf lebende Legenden aus dem
Weitere Kostenlose Bücher