Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aretha Franklin - Queen of Soul

Aretha Franklin - Queen of Soul

Titel: Aretha Franklin - Queen of Soul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
Vom Netzwerk:
zusammengestellt, auf der einige der größten Namen des Showbusiness vertreten sind. Da es schnell gehen musste, stellten einige internationale Superstars bereits eingespielte Songs aus ihrer Backlist zur Verfügung, die zu dem traurigen Anlass passten. Von Barbra Streisand kam »Love Theme from A Star Is Born (Evergreen)«, Paul McCartney ist mit »Little Willow« vertreten und Eric Clapton steuerte »Tears in Heaven« bei. Aretha ging jedoch ins Studio und produzierte eine ganz eigene und besonders berührende Version von »I’ll Fly Away« in Erinnerung an die Prinzessin der Herzen. Mit The Logos Baptist Assembly als himmlischem Chor im Hintergrund liefert Aretha hier eine ihrer gefühlvollsten Aufnahmen ab. Das Stück fängt a capella an und Aretha spricht mittendrin die Gänsehaut erzeugenden Worte: »Wir verbeugen uns vor Diana, Prinzessin von Wales.«
    Am 29. November 1997 verstarb Coleman Young, Detroits erster schwarzer Bürgermeister und einer der umstrittensten Politiker der Motor City. 20 Jahre lang, von 1974 bis 1994, hatte er mit aller Kraft versucht, die Stadt aus der ökonomischen Misere herauszuführen. Aretha hatte zum Kreis seiner größten Befürworter gezählt. Auf seiner Trauerfeier erschien sie in einem eleganten schwarzen Kleid mit weißem Besatz und einem schwarzen Pillbox-Hütchen und widmete Young den Song »The Impossible Dream«.
    Im Februar 1998 war Aretha wieder in New York, um an mehreren hochkarätigen Events teilzunehmen. Am 23. Februar sang sie bei einem Benefizdinner der Wohltätigkeitsorganisation MusiCares zu Ehren von Luciano Pavarotti die Puccini-Arie »Nessun Dorma« aus der Oper Turandot . Dieses ungewöhnliche Ereignis fand zwar nur in kleinem Kreise statt, doch es wurde gemunkelt, dass Arethas Operndebüt großen Eindruck auf die Anwesenden gemacht hatte. Am darauf folgenden Abend konnte sie das Experiment auf einer Party von Arista wiederholen.
    In derselben Woche, am 25. Februar, fand die 40. Grammy-Verleihung in der Radio City Music Hall statt. Im Vorfeld hatte es schon viele Medienberichte über die angekündigten Live-Acts gegeben. So sollte Barbra Streisand im Duett mit Celine Dion den Song »Tell Him« singen und Luciano Pavarotti »Nessun Dorma« zum besten geben. Der Abend brachte jedoch auch einige Überraschungen. Zuerst sprang der Rapper Dirty Ol’ Bastard auf die Bühne und störte Countrysängerin Shawn Colvins Rede. Als Nächstes stürmte ein verwirrter Mann, auf dessen nackter Brust die Worte »Soy Bomb« standen, die Bühne und tanzte wild vor einem nicht aus der Ruhe zu bringenden Bob Dylan herum. Barbra Streisand hatte in letzter Minute wegen Grippe abgesagt, sodass Celine Dione statt des geplanten Duetts ihren Titanic-Hit »My Heart Will Go On« sang. Doch ohne Zweifel war Arethas Auftritt der phänomenalste und meistdiskutierte Moment des Abends. Eine halbe Stunde bevor Pavarotti auf die Bühne sollte, riet sein Arzt ihm, wegen eines Halsproblems auf den Auftritt zu verzichten. Die Queen of Soul bot an, ihn zu vertreten. Laut Aretha »waren es noch acht Minuten bis zum Auftritt. Sie rannten mit dem Kassettenrekorder und dem Band, das Pavarotti am Nachmittag aufgenommen hatte, hoch, damit ich mir das Orchesterarrangement anhören konnte. Ich kannte die Arie, weil ich sie in derselben Woche schon für ihn im Waldorf gesungen hatte. Aber dafür hatte ich sie gezielt in kurzer Zeit gelernt und was man so lernt, vergisst man auch schnell wieder. Also musste ich mich ganz schön anstrengen, um wieder alles zusammenzukriegen.« Erschwerdend kam hinzu, dass das Stück nicht für ihre Stimmlage arrangiert war. Doch als Aretha »Nessun Dorma« anstimmte, jagte sie dem Publikum Schauer über den Rücken. Meisterhaft war es ihr gelungen, eine Brücke zwischen Pop und Klassik zu schlagen. Am Ende der Arie gab es Standing Ovations. Allein in den USA hatten geschätzte 25 Millionen Menschen den Auftritt vor dem Bildschirm verfolgt – und alle schienen sich einig darüber, dass der Auftritt der Diva gelungen war. Als Perfektionistin war Aretha selbst allerdings nicht ganz zufrieden. »Die Luft blies mir mit 100 Meilen pro Stunde ins Gesicht«, beschwerte sie sich später. »Man hatte mir versprochen, dass auf der Bühne kein Luftzug wehen würde. Der Wind schnitt mir einige der hohen Töne ab. Davon war ich gar nicht begeistert.«
    Der spontane Auftritt erwies sich als einer der krönenden Momente ihrer Karriere. In USA Today hieß es, ihre soulige Version der

Weitere Kostenlose Bücher