Aretha Franklin - Queen of Soul
22. Dezember in die Kinos. Im Hinblick auf das Urteil der Kritiker war das Album sogar erfolgreicher als der Film. Bei Arista hoffte man, dass es an den kommerziellen Erfolg des Soundtracks von Whitney Houstons Filmdebüt Bodyguard von 1992 anknüpfen könne. Und diese Hoffnungen sollten sich erfüllen: Waiting to Exhale landete auf Platz 1 der Pop- und der R & B-Charts, verkaufte sich über sechs Millionen Mal und wurde in der Kategorie »Album des Jahres« für einen Grammy nominiert. Es war das erste Multiplatin-Album, an dem Aretha beteiligt war.
Anlässlich der Sommerolympiade in Atlanta 1996 wurde die olympische Flamme durch das ganze Land getragen, bevor man damit das Feuer im Olympiastadion entzündete. Am 9. Juni kam sie auch nach Detroit, wo Aretha zum offiziellen Begrüßungskomitee gehörte. »Es bedeutet mir unglaublich viel, dass die Flamme hier vorbeikommt«, sagte sie. »Ich bin stolz darauf, dass sie die Flamme nach Detroit bringen.« Leider gibt es kein Foto, das diesen denkwürdigen Moment dokumentiert: Aretha mit der olympischen Flamme.
Ebenfalls 1996 erschien das Album Songs of West Side Story – eine Neueinspielung des Musicalklassikers gesungen von Pop-, Rock- und Soulstars, darunter Michael McDonald, Little Richard, Salt’n’Pepa, Patti LaBelle, Natalie Cole, Phil Collins – und Aretha. Sie singt darauf eine neue Version von »Somewhere«, das sie bereits in den 1970ern einmal aufgenommen hatte.
1997 wurden die Grammy Awards zum ersten Mal aus New York übertragen. Aretha war nicht nur einer der musikalischen Acts des Abends, sondern sie gehörte auch zu den Präsentatoren. Zudem wurde der Soundtrack zu Waiting to Exhale , an dem sie beteiligt war, als »bestes Album des Jahres« nominiert. Um das Album beim Festprogramm würdig zu vertreten, führten mehrere Stars, darunter auch Aretha, ein Medley der auf dem Album vertretenen Songs auf. Brandy legte los mit ihrer Nummer »In My Room«, gefolgt von Mary J. Blige mit »I’m Not Gonna Cry«. Dann sang der Star des Films, Whitney Houston, ihren Hit »Exhale (Shoop Shoop)«, der bis auf Platz 1 der Charts geklettert war. Cece Winans kam zu ihr auf die Bühne und gemeinsam sangen sie ihr Duett »Count on Me«, in das dann Aretha, Chaka Khan, Brandy und Blige mit einstimmten. Doch trotz des harmonischen Ensembleauftritts ging der Grammy für das beste Album des Jahres letztlich an Falling into You von Celine Dion. Aretha sah an diesem Abend fabelhaft aus in ihrem bodenlangen, cremefarbenen Seidenkleid. Ein Insider verriet, dass sie kurz vor der Show noch unschlüssig war, was sie anziehen sollte. Einer spontanen Eingebung folgend, ging sie ein Geschäft für Hochzeitsmoden auf der West 57. Straße und kaufte dieses wunderschöne Kleid in letzter Minute von der Stange. In dieser Show glänzte Aretha neben Tony Bennett und Stevie Wonder auch in der Rolle der Präsentatorin des Grammys für den besten Song des Jahres. Ausgezeichnet wurde »Change the World« von Eric Clapton und die Trophäe ging ebenfalls an den Produzenten des Songs – Kenny »Babyface« Edmonds, mit dem auch Aretha schon zusammengearbeitet hatte.
Das Jahr 1997 brachte zwei weitere interessante Kompilationen: Sony / Columbia Records veröffentlichte unter dem Titel Aretha Sings the Standards zehn zuvor noch nie auf CD erschienene Songs aus der Zeit bei Columbia. Eine besondere Rarität war dabei die jazzige Version von »Moon River«, die während ihrer Columbia-Jahre nie auf einem regulären Studioalbum erschienen war. Sie findet sich nur auf Once in a Lifetime, einer seltenen Kompilation von 1969. Rhino Records setzte die Neuauflage der Atlantic-LPs fort und brachte zudem die neue Kompilation Aretha Franklin Love Songs heraus. Der Song »If You Don’t Think« aus dem oft übersehenen Album Let Me in Your Life von 1974 wurde hier zum ersten Mal auf CD gepresst, alle anderen Songs sind bereits im CD-Set Queen of Soul enthalten.
Im Jahr 1997 gab Aretha auch einigen Verstorbenen musikalisch das letzte Geleit. Am 20. Juni starb Lawrence Payton von den Four Tops und Aretha sang wenige Tage später in Detroit bei seiner Beerdigung. Das Weihnachtsalbum der Four Tops, an dem Aretha mitgewirkt hatte, war das letzte Album mit allen vier Bandmitgliedern gewesen. Als Prinzessin Diana im August bei einem Autounfall ums Leben kam, wollte auch die Musikindustrie dieses tragischen Ereignisses gedenken. Innerhalb von wenigen Wochen wurde die Doppel-CD Diana: Princess of Wales
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