Aretha Franklin - Queen of Soul
Greatest-Hits-Album Aretha Franklin: Ten Years of Gold heraus, das Arethas Hits von »I Never Loved a Man (The Way I Love You)« bis »(Giving Him) Something He Can Feel« präsentierte. Einen Monat später wurde »(Giving Him) Something He Can Feel« für einen Grammy nominiert.
Im Sommer 1976 ging das Gerücht um, dass Aretha in einem Film der Produzenten von Sparkle mitspielen und damit ihr Debüt als Schauspielerin geben würde. In einem Artikel der Zeitschrift Soul hieß es, sie würde für Warner Brothers Drehbücher lesen. Angeblich stand eine Musicalversion des Films Morning Glory (deutscher Titel: Das neue Gesicht ) von 1933 mit Katherine Hepburn zur Diskussion. Aretha Franklin in Hepburns Rolle der jungen Schauspielerin Eva Lovelace? Eine interessante Idee, die aber nie umgesetzt wurde.
Nach der Zusammenarbeit mit Curtis Mayfield bei Sparkle wanderte Aretha von Plattenproduzent zu Plattenproduzent, auf der Suche nach jemandem, der ihrer Karriere auf Dauer neues Leben einhauchen konnte. Der 60er-Jahre-Stil von Sparkle war großartig, aber sie musste dringend einen passenden aktuellen Sound für sich finden.
Doch ihre nächsten drei Alben bei Atlantic ließen sie immer weiter in der Gunst der Plattenkäufer abrutschen. Jedes der Alben verkaufte sich noch schlechter als der Vorgänger und Aretha schien allmählich in Vergessenheit zu geraten.
Für ihre nächste Single »Break It to Me Gently« rekrutierte Aretha sogar ganze vier Produzenten: Marvin Hamlish und Carole Bayer Sager sowie Marty und David Paich von der Rockband Toto. Die Single schaffte es nur auf Platz 85 der Pop-Charts. Der Song kam auf das Album Sweet Passion von 1977, wobei den Rest des Albums Lamont Dozier produzierte, das Mitglied des berühmten Trios Holland /Dozier / Holland, das in den 1960ern The Supremes, Martha & The Vandellas und The Four Tops produziert und damit Motown groß gemacht hatte. Leider war das Album ein Desaster. Arethas Scat-Version von »I Got the Music in Me« ist eine ihrer schlechtesten Aufnahmen aller Zeiten. Und noch nicht einmal Marvin Hamlishs »What I Did for Love« aus dem Musical A Chorus Line war leidenschaftlich genug, um die gepflegte Langeweile des Albums zu vertreiben.
Irgendwann im Laufe des Jahres 1976 hatte Aretha sich von Ken Cunningham getrennt und war nun wieder solo. Erwartungsgemäß hat sie sich nie öffentlich zu den Gründen für die Trennung geäußert.
Während sie 1977 nach einer neuen musikalischen Richtung suchte, nahm Arethas Privatleben eine positive Wendung. Im Januar 1977 trat sie bei einer Benefizveranstaltung für unterprivilegierte Kinder aus Los Angeles und Umgebung auf. Das Event wurde von Roosevelt Grier (einem bekannten afroamerikanischen Sportler und Entertainer) organisiert. Neben Aretha trat an diesem Abend auch der Sänger Ben Vereen auf. Vereen machte Arethas Son Clarence mit einem Freund bekannt, dem Schauspieler Glynn Turman. »Meine Mutter ist ganz verrückt nach dir«, verriet Clarence Turman. »Wer ist denn deine Mutter?«, wollte Turman wissen. »Aretha Franklin«, antwortete Clarence und nahm Turman in Arethas Garderobe mit, um die beiden miteinander bekannt zu machen. Aretha und Glynn verliebten sich sofort ineinander. Aretha lud Glynn zu ihrem bevorstehenden 35. Geburtstag ein und er lud sie ein, den Schauspielunterricht, den er gab, zu besuchen. Er kam zu ihrer Party, sie ging zu seinem Unterricht und der Funke sprang über.
Turman war vier Jahre jünger als Aretha und gerade mal zwölf, als er, zusammen mit Sidney Poitier in Lorraine Hansberrys aufwühlendem Stück A Raisin in the Sun , zum ersten Mal auf der Bühne stand. Er war einer der Stars des Films Cooley High von 1975, spielte in Ingmar Bergmans Das Schlangenei von 1978 und in der TV-Miniserie Centennial (deutscher Titel: Colorado Saga ). Er hatte zwei Ehen hinter sich und drei Kinder aus diesen Ehen, als er Aretha traf.
Aretha sagte damals über ihn: »Er hatte etwas sehr Sanftes, aber gleichzeitig auch sehr Starkes an sich, das mich anzog. Wir fingen eine Beziehung an und ich entdeckte an ihm eine gewisse Wärme – eine wahnsinnig beruhigende Wärme, die eine Frau bei dem richtigen Mann fühlt. Er war immer höflich zu mir, ein echter Gentleman, und intelligent, wortgewandt – alles, was ich an einem Mann mag. Ich habe ihm das nie erzählt, aber ich jubelte innerlich jedes Mal, wenn ich ihn sah, weil er so attraktiv war! Vielleicht war es seine Wassermann-Persönlichkeit, die mir so gefiel.
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