Aretha Franklin - Queen of Soul
sehr zufrieden mit dem Ergebnis.«
Zu dem Grund, warum eine Hälfte des Albums von Chuck Jackson und die andere von Arif Mardin produziert worden war, erklärte sie: »Wir wollten einfach einen Kontrast. Also sprach Clive Arif an. Das heißt, er sprach ihn schon an, bevor wir Chuck mit ins Boot holten, aber seine anderweitigen Verpflichtungen verhinderten, dass er das ganze Album produzierte. Arif ist natürlich ein guter Freund. Als wir früher zusammenarbeiteten, war er meistens der Arrangeur – er schrieb unglaublich tolle Arrangements für Bläser und Streicher – aber dieses Mal saß er im Produzentenstuhl und es war toll. Wir arbeiteten sehr gut zusammen. Ich hatte die Songs schon mit Clive ausgewählt, also ging es nur darum, die Tracks aufzunehmen und von dort weiterzumachen.«
Ursprünglich sollte der autobiografische Song »School Days« das Kernstück des Albums bilden und Aretha schlug vor, dass sie auf dem Cover von Kindern umringt in einem Klassenzimmer sitzt und ein Eis isst. Arista redete ihr das mit dem Argument aus, dass ein solches Foto zu »unruhig« wäre, um effektiv zu sein. Letztendlich war auf dem Cover eine schöne Nahaufnahme von Aretha in weißem Blazer und dunkelblauer Seidenbluse zu sehen. Die Idee mit dem Eis wurde in den Innenteil verbannt: Dort trägt Aretha auf einem Foto einen Strohhut und verdrückt ein riesiges Eis.
Der heißestes Song des Albums ist ihre Version von Otis Reddings »Can’t Turn You Loose«. Mit diesem Song aus den 60er-Jahren ließ sich das Feeling der alten Aretha heraufbeschwören. »Was den Song von Otis angeht«, erklärte sie, »so haben wir schon damals bei Atlantic viel darüber geredet, ihn aber letztlich nie aufgenommen. Ich glaube, unser Timing ist gut, weil 60er-Jahre-Songs gerade ein Revival erleben – ›Midnight House‹, ›Soul Man‹ und so weiter. Der Film [ Blues Brothers ] ist ein weiterer Beweis dafür.«
»Ich habe das Gefühl, dass wir zu guter Musik zurückkehren – zu Musik, die einen bewegt«, sagte Aretha 1980. Fans und Presse gaben ihr Recht. »Ein umwerfendes Album«, schrieb Stereo Review , »eine potente, peppige und phänomenale Sammlung großartiger Aufnahmen … ein Album, das man sich merken muss«, schwärmte die Chicago Sun-Times . Und die Zeitschrift Blues and Soul stellte fest, dass »nach einer längeren Durststrecke Queen Aretha bei Arista ein spektakuläres Debüt hinlegt«.
Aretha wurde ihr erfolgreichstes Album seit dem 1976 erschienenen Sparkle . Es erreichte Platz 47 der LP-Charts und enthielt die beiden Hitsingles »United Together« und »Come to Me«.
Am 17. November 1980 trat die Queen of Soul im Rahmen einer Varietévorstellung für die Royal Family vor der Queen of England auf. »Sammy Davis war der Moderator«, erinnert sich Aretha, »Sheena Easton war da und Cleo Laine und James Cagney und J. R. Ewing [Schauspieler Larry Hagman]. Es war wunderbar. Nach dem Auftritt kam die königliche Family zu uns runter. Lady Di war damals noch nicht mit Prinz Charles verheiratet, aber sie war da, und die Queen Mum auch. Ich fand, dass sie sehr warmherzig und authentisch waren. Das war auf jeden Fall ein großer Moment für mich. Und direkt danach trat ich sechs Nächte hintereinander im Royal Victoria auf, mit jeweils zwei Shows pro Nacht.« Die zwei Songs, die Aretha für das britische Königshaus sang, waren »Amazing Grace« und »The Shining Hour«.
Nach Erscheinen ihres Debütalbums bei Arista im Herbst 1980 war Aretha sehr zufrieden mit ihrem neuen Label. Ihr gefiel die persönliche Betreuung durch Clive Davis, die der ähnelte, die Jerry Wexler ihr in ihrer Hochphase bei Atlantic hatte angedeihen lassen.
»Mir gefiel, wie die Plattenfirma ihr Ding durchzog«, sagte sie damals. »Sie waren immer schon kreativ und progressiv und sie machen Riesenschritte vorwärts. Und Clive hat viel Erfahrung. Wir begegneten uns flüchtig, als ich bei CBS war, und dann noch mal um 1973 herum, als ich mit Atlantic verhandelte und auch andere Optionen in Betracht zog. Ich bin sehr froh, mit ihm zusammenzuarbeiten, und ich bin begeistert, wie enthusiastisch das Label hinsichtlich des Albums ist. Das ist genau das, wonach ich gesucht habe – die Unterstützung, die man braucht, wenn man seine ganze Energie und Kreativität in ein Projekt gesteckt hat.«
Als Aretha bei Arista unterschrieb, herrschte dort allgemeine Begeisterung darüber, dass man diesen talentierten Superstar an Land gezogen hatte. Gleichzeitig
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