Aretha Franklin - Queen of Soul
Song »Until You Say You Love Me«, kommentierte Aretha mit den Worten: »Ich las in den Credits, dass Randy Jackson von den J-5 [Jackson Five] auf diesem Song spielte, und auch [Discostar] Sylvester, den ich sehr mag. Es ist ein toller Song. Ich mag den Sound. Er erinnert mich an die 60er – früher Motown.«
Das Besondere an Who’s Zoomin’ Who? war, dass es Aretha nicht nur von ihrer souligen, sondern auch von ihrer rockigen Seite zeigte. Auf »Freeway of Love« ist der Saxofonist Clarence Clemons von Bruce Springsteens E-Street-Band zu hören, »Sisters Are Doin’ It For Themselves« ist eine Kooperation mit den Eurythmics und »Push« ein Duett mit Peter Wolf von der J.-Geils-Band.
Ursprünglich sollte David Bowie das von Walden komponierte »Push« mit Aretha singen, doch aufgrund von Terminkoordinationsproblemen wurde Peter Wolf dazu eingeladen. Carlos Santana spielt auf dem Stück das Gitarrensolo. Aretha erklärte: »Der Herr, den man auf dem Duett hört, ist Peter Wolf. Peter Wolf war zur selben Zeit wie ich bei Atlantic unter Vertrag. Damals begegneten wir uns aber nicht. Wir lernten uns erst bei der Aufnahme zu ›Push‹ kennen. Er ist ein sehr netter Mann – ruhig und unprätenziös, würde ich sagen. Ich finde, dass das ein richtig heißer Song geworden ist!« Wolf fand die gemeinsamen Aufnahmesessions in Detroit aufregend. »Jeder ihrer Takes ist eine einmalige Performance, sie sind alle auf einem sehr hohen Niveau«, schwärmte er.
Der heißestes Song auf dem Album ist zweifellos das Duett »Sisters Are Doin’ It for Themselves« zwischen Aretha und Annie Lennox von den Eurythmics. Lennox’ Partner, der Komponist, Produzent und Gitarrist Dave Stewart, produzierte das Stück, das vor Energie förmlich knistert. »Wieder rief Clive mich an und sagte: ›Ich habe da einen tollen Song‹«, erzählt Aretha. Annie hatte ihn Clive geschickt und der sandte ihn an mich weiter. Mein Terminplan war zu der Zeit ziemlich voll und ich sagte: ›Ich glaube nicht, dass ich das machen kann. Ich bin gerade erst aus dem Studio gekommen.‹ Ich war vor seinem Anruf etwa einen Monat lang im Studio gewesen. Und er sagte: ›Du musst einfach … du musst einfach. Wir müssen das aufnehmen!‹ Ich ging also zurück ins Studio und traf dort Annie und Dave. Tolle Leute, sie waren aus New York gekommen. Sie mag Ofenkartoffeln, also riefen wir Wendy’s, eines meiner Lieblingsrestaurants an. Wir bestellten Kartoffeln für Annie und Spareribs für mich und Dave – toller Typ. Sie waren im Studio sehr professionell und technisch versiert, dabei aber auch sehr entspannt und lustig. Wir hatten viel Spaß!«
Aretha beschloss, dass sie ein Rock-Outfit brauchte, um mit Rock’n’Rollern ins Studio zu gehen. Doch als sie ankam, stellte sie fest, dass Annie Lennox sich ihrerseits dem Queen-of-Soul-Kleidungsstil angepasst hatte. »Ich glaube, es fand eine Art Rollentausch statt«, erzählt Aretha lachend. »Ich trug eine Jeansjacke mit Nieten und sie war sehr schick angezogen, in einem schwarzen Hosenanzug und zweifarbigen Halbschuhen. Ich fand das irgendwie süß.« Nach der Session schwärmte Annie Lennox: »Als ich sie mit einer so leicht wirkenden Kraft singen hörte, wurde mir klar, warum die Queen of Soul immer noch auf ihrem Thron sitzt.«
»Sisters Are Doin’ It for Themselves« ist eine feministische Hymne. »Ich finde, dass der Song spiegelt, was heutzutage in ERA [Equal Rights Amendment, ein Gesetzentwurf, der die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen durchsetzen sollte] und der Frauenbewegung passiert«, sagt Aretha. »Sie verlassen die Küche. Nicht alle Frauen sind häuslich, manche sind eher geschäftstüchtig und karriereorientiert. Ich bin der Meinung, wenn eine Frau glaubt, dass sie den Job machen kann, dann sollte sie auch die gleiche Bezahlung dafür bekommen. Heutzutage sehen wir ja Frauen in Berufen, in denen sie bisher nicht vertreten waren, wie z. B. bei der Feuerwehr. Ich habe auf der Straße Bauarbeiterinnen oder Verkehrspolizistinnen gesehen. Ich finde, wenn eine Frau genug Mumm hat, das zu machen, dann sollte man ihr genauso viel bezahlen wie einem Mann.«
Die zwei von Aretha selbst produzierten Stücke auf dem Album waren »Integrity« und »Sweet Bitter Love«. Einige der Musiker, die bei den Songs mitwirkten, hatten schon bei den Sessions mit Luther Vandross mit Aretha gearbeitet: Keyboarder Nat Adderly Jr., Schlagzeuger Yogi Horton und Arrangeur Paul Riser.
»Es geht um die
Weitere Kostenlose Bücher