Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken
Sandalen obendrauf.
»Ich wollte dir das nur bringen«, sagte er und hielt ihr das Bündel hin. »Wie der Zufall es will, hat die Haushälterin ungefähr deine Größe, also sollten dir die Sachen einigermaßen passen.«
Eshe grinste schief, als sie die Sachen entgegennahm. Für eine Frau war sie ziemlich groß und schlank, von daher kam es selten vor, dass sie einer anderen Frau begegnete, die die gleiche Kleidergröße hatte wie sie.
»Danke«, sagte sie und legte alles auf die Ablage neben dem Waschbecken. Sie hörte, wie hinter ihr die Tür ins Schloss fiel, und nahm an, dass Armand wieder gegangen war. Daher nahm sie sich einen Moment Zeit, um sich genauer anzusehen, was er ihr gebracht hatte. Eine verschlissene alte Jeans, ausgebleicht und löchrig. Dazu ein T-Shirt mit der zweifelhaften Aufschrift »Warum einen Traktor kaufen, wenn du auch auf einem Farmer sitzen kannst?«.
»Ist ja nett«, meinte sie spöttisch.
»Was ist nett?«, hörte sie Armand im nächsten Moment fragen und wäre vor Schreck fast an die Decke gesprungen. Sie fuhr herum und musste feststellen, dass er die Tür keineswegs von außen zugemacht hatte. Am Leib trug er nur noch die Rußschicht.
Sie ließ ihren Blick genüsslich über so viel nackte Haut wandern, dann fragte sie: »Willst du dich etwa vordrängen?«
»Wenn wir gemeinsam duschen, sparen wir Wasser«, meinte er grinsend und fügte an, als sie ihn nur wortlos anstarrte: »Ich könnte dir den Rücken schrubben.«
Eshe legte das T-Shirt beiseite und zog das Hemd aus, dann stieg sie in die Wanne und stellte sich unter den Wasserstrahl. Als er ihr unaufgefordert folgte, warnte sie ihn: »Du schrubbst mir nur den Rücken, sonst rührst du mich nicht an. Ich habe nicht vor, mit deinen Armen und Beinen verknotet auf dem Wannenboden aufzuwachen, während Bricker und Anders uns fast die Tür eintreten.«
»Spielverderber«, neckte er sie und griff nach der Seife.
Armand riss sich aber tatsächlich zusammen und war schneller mit dem Duschen fertig als sie. Sie brauchte einfach mehr Zeit, weil sie sich die Haare gründlich waschen wollte. Als sie die Wanne verließ, hatte er sich bereits abgetrocknet und angezogen. Er gab ihr einen Kuss, dann ging er zur Tür und sagte: »Ich sehe mal nach, ob es Kaffee gibt.«
Sie nickte und trocknete sich ebenfalls ab. Es überraschte sie, dass ihr die Kleidung der Haushälterin tatsächlich einigermaßen passte. Die Jeans war ein wenig eng, saß für ein geborgtes Teil aber ausgesprochen gut. Sie hatte damit gerechnet, dass Anders oder Bricker bereits ungeduldig wartete, doch als sie das Badezimmer verließ, stand niemand vor der Tür.
Mit einem Achselzucken machte sie sich auf den Weg nach unten, wo sie in der Küche auf die beiden traf. »Wo sind Armand und Cedrick?«, wollte sie wissen und ging zur Kaffeemaschine.
»Cedrick ist losgefahren, um etwas zum Anziehen für uns zu kaufen, und er muss noch zu einer anderen Farm, um irgendwas zu erledigen«, ließ Anders sie wissen.
Dann übernahm Bricker: »Und Armand ist zu John gefahren. Er rief gerade an, als Armand nach unten kam, und fragte, ob er ihm bei einer neuen Kuh helfen kann, die krank zu sein scheint.«
»Und er ist hingefahren?«, fragte sie verwundert.
Bricker zuckte mit den Schultern. »John und Agnes waren in Europa, als Althea starb. Also sollte von den beiden keine Gefahr drohen. Ich habe mich angeboten, ihn zu begleiten, aber er will mit John über dessen Trinkgewohnheiten reden, und das möchte er lieber unter vier Augen machen.«
»Ah, ja«, murmelte sie und dachte sich, dass er vermutlich recht hatte. Ihr fiel auf, dass Bricker in seiner Hosentasche zu kramen begann, und sie sah ihm neugierig dabei zu, wie er einen Schlüssel hervorzog und auf den Tresen legte.
»Der Schlüssel für den SUV«, erklärte er und ging in Richtung Tür. »Jetzt gehört die Dusche mir.«
»Hast du beim Münzwurf gewonnen, dass du zuerst duschen darfst?«, fragte sie amüsiert, woraufhin er stehen blieb.
»Nein, aber Cedricks Haushälterin fährt mit mir anschließend in die Stadt zum Einkaufen. Anders lässt mir den Vortritt, weil ich etwas zum Anziehen und Dinge für den persönlichen Gebrauch besorgen soll, die jeder von uns so benötigt. Du kannst mitkommen, wenn du willst, oder du schreibst mir deine Kleidergröße auf und was du sonst noch so brauchst. Auf dem Tisch liegt ein Zettel. Wir werden mitbringen, was wir finden.«
Während er die Küche verließ, sah sie zum Tisch und
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