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Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Titel: Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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nach.
    »Ja. Wir haben gehört, dass sie vor ihrem Tod Erkundigungen eingeholt hat, die mit Armands Ehefrauen zu tun hatten. Und wir haben überlegt, ob sie vielleicht auch mit dir gesprochen hat.« Es folgte eine lange Pause, eine derart lange Pause, dass Eshe zu der Überzeugung gelangte, dass die Antwort Ja lauten würde, die Frau aber noch mit sich rang, ob sie die Wahrheit sagen sollte. »Es ist wichtig«, fügte sie leise hinzu.
    Nach einem langen, gequälten Seufzer antwortete Mary: »Ja, ich bin ihr begegnet. Es war eigentlich purer Zufall. Ich wollte für William etwas zu Armand bringen, und da stand sie vor der Tür und klopfte an. Als ich zu ihr auf die Veranda kam, stellte sie sich vor und erklärte mir, sie wolle zu ihrem frischgebackenen Schwiegervater. Ich sagte ihr, dass er sich wahrscheinlich hinten in der Scheune oder auf dem Feld aufhielt.«
    Eshe stutzte, als sie das hörte. Armand hatte beteuert, sie nie gesehen zu haben. »Ging sie dorthin, um nach ihm zu suchen?«
    »Nein.« Nach einer kurzen Pause fuhr Mary fort: »Wir kamen ins Gespräch, und dann auf einmal rannte sie zu ihrem Wagen und raste davon.«
    Bei diesen Worten versteifte sich Eshe am ganzen Körper, und ihre Nackenhaare richteten sich auf. Sie wusste, das war das fehlende Mosaiksteinchen, mit dem alles einen Sinn ergeben würde. »Was hast du zu ihr gesagt, bevor sie losgerannt ist, Mary?«
    »Ich … ich weiß nicht mehr«, murmelte sie.
    »Es ist wichtig, Mary«, sagte sie eindringlich. Als ihr vom anderen Ende der Leitung nur beharrliches Schweigen entgegenschlug, gab Eshe einen ungehaltenen Laut von sich und fuhr schweres Geschütz auf: »Ich bin eine Vollstreckerin, Mary. Ich ermittele in einer Angelegenheit des Rats, und das, was du zu Annie gesagt hast, ist dabei von entscheidender Bedeutung.«
    »Ich wüsste nicht wieso«, konterte Mary, die mit einem Mal verärgert klang. »Annie hat mir alle möglichen Fragen über Althea und über Armands Ehefrauen gestellt. Am Ende des Gesprächs kam das Thema erneut auf Althea und die Tatsache, wie wenig sie für Agnes und John übrig hatte. Althea hatte die beiden für Schmarotzer gehalten, die sich nach dem Tod ihrer Schwester Armands Gutmütigkeit zunutze gemacht hatten. Sie fand, die beiden hätten schon vor Jahrhunderten ausziehen sollen, und so war es ihr Hauptanliegen nach der Heirat, Agnes und John dazu zu bringen, das Haus zu verlassen. Zwar erreichte sie, dass die beiden nach Europa zogen, aber sie hatte ständig Angst, sie könnten plötzlich wieder auftauchen. Das entwickelte sich allmählich zu einer regelrechten Manie, und in der Nacht, als wir Toronto erreichten, glaubte sie, sie hätte Agnes gesehen. Sie war fest davon überzeugt, dass die beiden nach Kanada zurückgekehrt waren und alles zerstören würden, was sie bis dahin erreicht hatte.«
    »Althea hat Agnes gesehen?«, hakte Eshe nach.
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete Mary. »Agnes und John waren in Europa, jeder wusste das. Entweder hatte sie es sich nur eingebildet, oder sie hatte jemanden gesehen, der Agnes ähnlich sah. Jedenfalls regte sie sich so darüber auf, dass sie nicht schlafen konnte und vor dem Zubettgehen noch einen Spaziergang machte.«
    »Warum hat William davon nichts erwähnt?«, wunderte sich Eshe.
    »Ach, William weiß davon überhaupt nichts. Althea hatte auch nichts davon erwähnt, bis ich zu ihr ging, um Thomas zu uns zu holen. Der Junge ließ sich lieber von ihr baden, und nachdem wir unsere Zimmer bekommen hatten, nahm sie ihn mit zu sich, um ihn zu baden. Als ich dann zu ihr ging, um den Jungen abzuholen, saß der im kalten Wasser in der Wanne, während Althea im Zimmer auf und ab ging wie ein Tiger im Käfig. Immer wieder blieb sie stehen, schaute aus dem Fenster und faselte etwas davon, auf dem Weg in die Stadt Agnes gesehen zu haben. Ich versuchte ihr klarzumachen, dass sie sich geirrt haben musste, weil Agnes und John in Europa waren, wie jeder wusste. Aber sie wollte nicht zuhören. Das tat sie nie, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte«, fügte Mary verzweifelt hinzu. Das ließ Eshe daran denken, wie Althea beharrlich an dem Glauben festgehalten hatte, Armand sei ihr Lebensgefährte, weil sie ihn nicht lesen konnte. Sie hatte nicht einsehen wollen, dass sie es nur deshalb nicht gekonnt hatte, weil er älter war als sie. Ganz offensichtlich war ihre Mutter der Meinung, dass es sich bei der Geschichte mit Agnes nur um einen weiteren Fall von Starrsinn gehandelt

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