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Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Titel: Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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missmutig. Da er weiter nichts sagte, sondern sich vorbeugte, um den Schlüssel ins Zündschloss zu schieben, schloss sie die Wagentür. Dann sah sie dem Van nach, der die Auffahrt hinunter in Richtung Landstraße davonfuhr.
    Erst als sie die Rückleuchten des Wagens nicht mehr sehen konnte, drehte sie sich um und betrachtete nachdenklich das Haus. Dort drinnen wartete der Mann, der möglicherweise ihr Lebensgefährte war. Bedauerlicherweise war er vielleicht aber auch ein Mörder.

3
    Es war früher Nachmittag, als das laute Geräusch eines Staubsaugers vor ihrer Schlafzimmertür Eshe aus dem Schlaf riss. Der Lärm war einfach zu beharrlich, als dass sie ihn hätte ignorieren können. Zornig richtete sie sich in ihrem Bett auf und ließ einen Blick durch das Gästezimmer schweifen, in dem sie einen ausgesprochen unruhigen Tag verbracht hatte, und verfluchte Lucian für diesen Auftrag. Bislang war es ihr nicht möglich gewesen, sich nützlich zu machen, denn nachdem Lucian Argeneau in der Nacht abgefahren war, hatte sie noch einige Minuten draußen in der Auffahrt gestanden und all ihren Mut zusammengenommen, ehe sie wieder ins Haus zurückgekehrt war, um sich sofort ihrem Auftrag zu widmen.
    Bevor sie Armand jedoch auch nur eine Frage stellen konnte, um herauszufinden, ob er ihr Lebensgefährte oder ein Mörder oder sogar beides war, kam er ihr an der Tür entgegen und erklärte: »Mein Zimmer ist das große Schlafzimmer im ersten Stock ganz hinten. Außerdem gibt es oben noch vier Gästezimmer. Du kannst dir aussuchen, welches dir am besten gefällt. Ich muss jetzt nach Bessy und ihrem Kalb sehen und noch ein paar andere Dinge erledigen. Wir sehen uns, wenn du morgen aufgestanden bist. Gute Nacht.«
    Mit diesen Worten huschte er an ihr vorbei und verschwand, noch bevor sie sich bedanken konnte. Erstaunt sah Eshe ihm nach und empfand in diesem Moment nach all den sorgenvollen Gedanken, die sie sich gemacht hatte, fast so etwas wie Enttäuschung. Aber dann atmete sie seufzend durch, nahm ihre Tasche an sich und ging nach oben, um sich die Gästezimmer anzusehen. Jeder Raum war ansprechend eingerichtet, aber Eshe war vor allem begeistert von dem, der in Rosétönen gehalten war und der gleich neben dem großen Schlafzimmer lag. Sie legte ihre Tasche aufs Bett und schlich sich nach nebenan, um sich in Armands Zimmer umzusehen, solange sich ihr die Gelegenheit dazu bot.
    Ihre Suche förderte jedoch nichts Brauchbares zutage. Es existierte kein Tagebuch, in dem er die grausigen Taten festgehalten hatte, und es fand sich auch keine blutverschmierte Waffe, mit der er seine Ehefrauen enthauptet hatte. Es gab ein großes Bett, einen Sessel vor dem Kamin, ein Regal voll mit alten und neuen Büchern und einen Kleiderschrank. Das angeschlossene Badezimmer lieferte auch keine weiteren Erkenntnisse über den Mann. Sie verließ das Schlafzimmer und war so schlau wie vorher, nur dass sie jetzt wusste, welches Aftershave und welche Zahnpasta er benutzte.
    Anschließend streifte Eshe durch den Rest des Hauses, wobei ihr auffiel, dass sich nirgends irgendwelche Erinnerungsstücke oder Andenken fanden. Allem Anschein nach war Armand nicht der sentimentale Typ, da sie nichts entdecken konnte, was einen Hinweis auf sein früheres Leben und seine Ehefrauen bot. Nur im Büro stieß sie auf etwas, das belegte, dass der Mann Familie hatte. Es war nichts Offensichtliches, denn wie überall sonst im Haus waren auch dort keine Fotos oder Porträts aufgehängt, die erkennen ließen, dass es irgendeinen Menschen auf der Welt gab, der ihm etwas bedeutete. Erst nachdem sie das Schloss der untersten Schreibtischschublade geknackt hatte, wurde sie fündig: mehrere Fotoalben und eine Sammlung von Miniaturporträts. Die Porträts waren älteren Datums, sie stammten aus der Zeit vor der Erfindung der Fotografie. Sie zeigten drei verschiedene Frauen, mutmaßlich seine Lebensgefährtin und seine Ehefrauen, außerdem die Kinder Nicholas und Thomas, die sie auf Anhieb wiedererkannte. Letzteren hatte sie bei der Ausübung ihrer Funktion als Jägerin kennengelernt. Das letzte Bild zeigte ein Mädchen, bei dem es sich um Jeanne Louise handeln musste, die Tochter aus seiner letzten Ehe mit Rosamund.
    Die Alben enthielten Fotos, die durchweg jüngeren Datums waren. In einem fanden sich Fotos seines ältesten Sohnes Nicholas und seiner Ehefrau Annie, entstanden bei verschiedenen fröhlichen Anlässen, bei ihrer Hochzeit, beim Picknick und so weiter. Ein anderes

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