Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett
ihr denn schon hier?«
»Seit einer Viertelstunde. Wir waren im Wohnzimmer, als du ins Haus gekommen bist«, sagte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Während er sie umarmte, fragte er sich, wie er sie hatte übersehen können. Von der Diele gelangte man schließlich direkt ins Wohnzimmer.
»Und ich finde auch, Gia hat recht, dass es gut wäre, sie weiterhin nicht unter Druck zu setzen«, fuhr Marguerite fort, während er den Blutbeutel über seine Fangzähne schob. »Das dürfte auch nicht so schwierig werden. Wir gehen heute Abend vornehm essen, da ergibt sich keine Möglichkeit, mit ihr rumzuknutschen. Und danach stehst du erst mal für die Dauer eures Auftritts auf der Bühne.« Sie dachte kurz nach. »Ich werde dafür sorgen, dass Genie auch zum Konzert kommt. Sie soll dann neben Carolyn sitzen, ich setze mich auf die andere Seite, dann kannst du in der Pause nicht neben ihr Platz nehmen.«
Christian verzog mürrisch den Mund, da er seine Chancen auf Berührungen und Küsse schwinden sah.
»Was ist mit dem Tanzen?«, wollte Gia wissen. »Wir sollen doch nach dem Konzert noch in einen Club gehen und tanzen.«
Als er das hörte, begann Christian mit dem Beutel vor dem Mund zu grinsen. Den ersten Teil des Abends würde er sich gern zusammenreißen, wenn er Carolyn dafür auf der Tanzfläche in den Armen halten konnte. Er würde mit den Händen über ihren Rücken streichen, sie an sich drücken, ihren süßlichen Duft tief einatmen, an ihrem Ohrläppchen knabbern und …
»Das reicht jetzt, Junge«, holte Julius ihn abrupt aus seinen Träumereien. »Wenn Gia und deine Mutter finden, dass du nicht mit ihr tanzen solltest, dann solltest du auch auf sie hören. Wir gehen in einen Nachtclub, in dem vor allem schnelle Musik gespielt wird.«
»Selbst in den Clubs läuft zwischendurch was Langsames«, gab Gia zu bedenken, womit sie Christian wieder Hoffnung machte.
»Dann werden eben die Jungs mit Carolyn tanzen, damit Christian keine Gelegenheit dazu bekommt«, entschied Julius.
Christian zog verärgert den mittlerweile leeren Beutel von den Zähnen. »Meint ihr nicht, dass sie das misstrauisch machen wird? Außerdem sind wir hier nicht in der Firma. Du kannst den Jungs nicht befehlen, mit ihr zu tanzen.«
»Also ich bin bereit«, verkündete Zanipolo, der damit auf seine Anwesenheit aufmerksam machte. Christian warf ihm einen wütenden Blick zu, der dann auch noch zu seinen beiden anderen Cousins wanderte, die in die Küche gekommen sein mussten, als er für einen Moment abgelenkt gewesen war. Alle drei hielten sich am Esstisch auf und nickten zustimmend, allesamt offenbar begeistert von der Aussicht, mit seiner Frau zu tanzen.
»Und sie wird keinen Verdacht schöpfen, wenn du dich über das Benehmen deiner Cousins beschwerst, die dich damit ärgern wollen«, fand Julius.
Fluchend drehte sich Christian um und nahm einen zweiten Beutel aus dem Kühlschrank.
»Es ist nur zu deinem Besten, mein Lieber«, erklärte Marguerite, als sie sich zu ihm gestellt hatte und mit einer Hand über seinen Rücken strich. »Du kannst ihr ja immer noch einen Gutenachtkuss geben. Das erwarten wir schließlich, und darauf wird dein Vater auch wieder pochen, nicht wahr?«, fragte sie an ihren Ehemann gewandt.
»Natürlich. Ich freue mich über jede Möglichkeit, ihm zu helfen, damit er diese Frau bekommt«, erwiderte Julius so nett und freundlich, dass Christian argwöhnisch die Augen zusammenkniff. Der Mann genoss es, ihn zappeln zu sehen, aber das hatte er wohl auch verdient. Immerhin war er mit seinem Vater allzu hart ins Gericht gegangen, was dessen romantische Fähigkeiten in Bezug auf Marguerite betraf.
Seufzend schüttelte er den Kopf und konzentrierte sich auf den zugesicherten Kuss. Wenigstens der wurde ihm zugestanden. Viel war es nicht im Vergleich zu dem, was er wollte, aber es war immerhin ein Anfang.
»Es wird nicht mehr lange dauern, Christian«, versicherte ihm Marguerite. »Aber wenn du jetzt Geduld beweist, dann ist dir der Erfolg so gut wie garantiert.«
Er zog den leeren Beutel von den Zähnen, murmelte ein »Schon klar« und öffnete den Kühlschrank für Nachschub.
»Wenn du sie noch länger so anstarrst, wird sie dir bald nicht mehr glauben, dass du schwul bist.«
Christian verzog bei Santos Worten den Mund, ohne Carolyn auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Es war einfach faszinierend, wie sie sich zur Musik bewegte. Ihre ganze zurückhaltende Art schien von ihr abgefallen zu sein,
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