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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Wichser.«
    »Vielleicht?«
    »Na gut, ich war genau ein Mal drin. Vielleicht für zehn Minuten. Rein-und-raus. Die Zicke am Eingang wollte mich nicht durchlassen. Hat behauptet, er ist nicht da.«
    »Warum gingen Sie zu Ekerlings Büro?«, fragte Garrett.
    »Weil ich nichts mehr von dem Kerl gehört hatte«, sagte Travis wütend. »Er schrieb mir, mein Scheiß hat ihm gefallen und ich soll ihm mehr davon schicken, okay? Aber dann hab ich nie wieder was von ihm gehört. Er hätte ja mal anrufen können. Wie viel Zeit braucht man dafür?«
    »Ungefähr eine Minute«, sagte Decker. »Das muss Sie ganz schön angekotzt haben.«
    Martel winkte ab. »Über so’m Scheiß musst du drüberstehen, wenn du groß rauskommen willst, alles klar? Wer kein dickes Fell hat, schafft’s nie.« Er sah sich in dem Vernehmungsraum um. »Und wenn ich noch kein dickes Fell hatte, bevor ich eingebuchtet wurde, dann hab ich’s jetzt. Obwohl den Wichsern hier gefällt, was ich mache. Wenn ich erst mal raus bin, ist das mein Empfehlungsschreiben, oder?«
    »Ist doch schön, wenn man Anerkennung bekommt.«
    »Stimmt, Mann.«
    »Muss Sie ja ganz schön angekotzt haben, als Ekerling sein Versprechen nicht gehalten hat.«
    »Na logisch hat mich das angekotzt – das heißt nicht, dass ich ihn abgeknallt hab!«
    »Wie dumm dann aber auch, dass wir jemanden haben, der behauptet, dass Sie es waren.«
    Schließlich nahm Martel doch noch Blickkontakt auf. »Dass ich was war?«
    »Dass Sie Ekerling umgelegt haben.«
    Martel wand sich auf seinem Stuhl. »Zum letzten Mal: Ich hab Ekerling nicht abgeknallt.«
    »Wir haben jemanden, der sagt, Sie waren’s«, wiederholte Decker.
    »Dann lügt der.«
    »Ich finde es interessant, dass Sie gar nicht fragen, wer unser Zeuge gegen Sie ist«, merkte Diaz an.
    Decker schoss das letzte Argument ab. »Na los, Travis, erzählen Sie uns, was passiert ist. Jemand hängt Ihnen was an. Sie halten den Kopf für jemanden hin, der es nicht wert ist. Der Ihnen was anhängt. Und warum?«
    »Wenn Sie einen verdammten Zeugen haben, warum fragen Sie nicht den?«
    »Wir haben ihn gefragt«, sagte Garrett, »und uns seine Version angehört, und darin sieht es gar nicht gut aus für Sie.«
    »Jetzt würden wir gerne Ihre Version hören«, sagte Diaz.
    Martel verschränkte die Arme vor der Brust und sah dabei ziemlich selbstgefällig aus. »Sie wollen mich verarschen, Mann. Es gibt keinen Zeugen!«
    »Wir haben einen Zeugen«, wiederholte Decker.
    »Ach ja?« Noch ein spöttisches Grinsen. »Wen denn?«
    »Wir wissen, wer Ihnen was anhängen will, denn Sie erzählen es ja der ganzen Welt, jeder kann es auf MySpace herunterladen.« Decker beugte sich zu ihm vor. »›Wie Musik und Verbrechen – B und E, der ganze Scheiß‹.«
    Martels Kopf zuckte zurück. Er versuchte sich wieder in den Griff zu kriegen und den Blicken der Polizisten standzuhalten, aber er konnte seine Show nicht mehr durchziehen. Schließlich kam es ihm wohl in den Sinn, dass die beste Masche, unerwünschten Informationen zu begegnen, die wäre, einfach zu schweigen. Decker begann, ihn wie einen Fisch am Haken einer Angelschnur einzuholen.
    »B und E«, wiederholte er. »Ganz schön schlau. Für jeden Außenstehenden heißt das nichts weiter als Breaking and Entering, Einbruch und Raub, oder? Aber wir wissen, welches echte Verbrechen dahintersteckt.«
    Martel schwieg weiter.
    »Wenn wir ihn erst mal verhaftet haben, wie lange, glauben Sie, braucht B, bis er gegen Sie aussagt? Möchten Sie über B reden? Er wird todsicher über Sie reden.«
    Martel antwortete nicht. Decker blieb an ihm dran, ohne Einzelheiten preiszugeben.
    B und E. B und E.
    Wie Musik und Verbrechen – B und E, der ganze Scheiß.
    Der ganze Scheiß von B gegen E.
    Es dauerte noch eine weitere Stunde, bis sich die ersten Risse in Martels Selbstbewusstsein auftaten.
    Travis öffnete den Mund und schloss ihn wieder. »Vielleicht weiß ich ja, was Sie meinen, vielleicht auch nicht.«
    »Wir brauchen mehr als ein ›vielleicht‹, wenn wir Ihnen helfen sollen«, sagte Garrett.
    »Vielleicht weiß ich’s, vielleicht nicht.«
    »Also, was denn nun?«
    »Wenn’s derselbe Kerl ist, dann hab ich den ein- oder zweimal getroffen.«
    »Ein- oder zweimal, Travis?«, fragte Garrett nach.
    »So in der Art.«
    »B gefiel Ihre Musik?«, fragte Decker.
    »Das hat er jedenfalls gesagt.« Martel flüsterte jetzt nur noch.
    »Wollte er mit Ihnen eine CD produzieren?«
    »Das hat er gesagt.«
    »Unter der

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