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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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schätzen«, erwiderte Marge.
    »Behalten Sie diesen Typ einfach nur im Auge«, sagte Garrett. »Wenn Sie ihn erkennen, versuchen Sie nicht, ihn auf eigene Faust festzunehmen. Er ist gefährlich.«
    »Für meinen Job brauchen Sie ein neutrales Gesicht.« Dobbins redete, während er eine Zahl in einem Sudoku einsetzte. »So ohne Vorverurteilung, verstehen Sie? Massenweise nervöse Männer hier. Je gelangweilter man aus der Wäsche guckt, desto ruhiger sind sie. Außerdem spiele ich jedes Wochenende in Gardena Karten. Ich habe ein gutes Pokerface.«
    »Schon mal gewonnen?«, fragte Oliver.
    »Ich gewinne gerade genug, um immer wieder hinzugehen. Ich könnte wahrscheinlich mehr auf die Seite legen, wenn ich aufhören würde, aber was ist das Leben ohne ein bisschen Risiko?« Dobbins widmete sich wieder seinen Zahlen. »Machen Sie sich keine Sorgen, dass ich mich verrate. Ich bin ein geschmeidiges Kerlchen.«
    »Wenn Sie den Mann sehen, rufen Sie uns an«, sagte Garrett einfach.
    »Sofort«, fügte Diaz hinzu.
    »Ja, ja«, meinte Dobbins.
    »Zu jeder Tages- und Nachtzeit«, erklärte Marge. »Wählen Sie eine der Nummern, die wir Ihnen gegeben haben.«
    »Und wenn Sie die Nummern gerade nicht griffbereit haben«, sagte Decker, »dann rufen Sie 911 und bitten Sie, zu einem von uns durchgestellt zu werden.«
    »Versuchen Sie auf keinen Fall, ihn selbst dingfest zu machen«, wiederholte Diaz.
    »Mann, ich hab’s kapiert.«
    Dem war nichts mehr hinzuzufügen, und so ließen sie Cecil Dobbins wieder allein mit seinem öden Job. Er schnappte sich die Tageszeitung und nahm sich das Kreuzworträtsel vor.
     
    Montag, neun Uhr abends.
    Garrett meldete sich bei Decker. »Wir haben ihn!«
    Decker saß zu Hause vor dem Fernseher und konnte kaum glauben, was ihm die Stimme aus seinem Handy erzählte. »Sie haben Rudy Banks?«
    »Wir haben ihn im Visier. Hat vor zehn Minuten das Sand Dunes betreten. Ich brauche ungefähr zwanzig Minuten dahin, Tito steckt im Stau fest und ist noch eine halbe Stunde weit weg.«
    Decker schnappte sich Schlüssel und Brieftasche; dann ging er zu seinem Waffentresor, drehte das Zahlenkombinationsschloss, wobei er versuchte, seine Hände so ruhig zu halten, dass er die richtigen Kerben übereinanderbrachte. »Wer beobachtet den Laden?«
    »Ich habe die Dienststelle in Santa Monica angerufen und gebeten, ein paar Zivilstreifen hinzuschicken. Sie fangen an, das Gebiet mit Streifenwagen weiträumig abzusperren, aber ich habe mehrmals betont, sie sollen scharf aufpassen, dass davon nichts zu erkennen ist. Wie viele Leute in dem Motel sind, weiß ich nicht, aber leer ist es auf keinen Fall.«
    »Das Letzte, was wir gebrauchen können, wäre eine Geiselnahme.«
    »Ganz meine Meinung. Beim letzten Check waren zwei Einheiten in Zivil in der Nachbarschaft unterwegs.«
    »Gut. Wo sollen wir uns treffen?«
    Garrett gab ihm eine Adresse durch. »Diesmal entwischt er uns nicht.«
    Die Tür des Safes sprang auf, und Decker verstaute seine Beretta in seinem Schulterhalfter. »Ich bin in dreißig bis vierzig Minuten da.«
    »Hoffen wir, dass bis dahin alles vorbei ist.«
     
    Als er aus der Einfahrt setzte, rief er Marge an und brachte sie auf den neuesten Stand. »Ich bin unterwegs. Sag du Oliver Bescheid und erzähl ihm alles.«
    Die Götter des Straßenverkehrs waren ihm nicht wohlgesinnt. Er brauchte über eine Stunde, um den Freeway hinter sich zu bringen, und als er endlich abfahren konnte, wusste Decker, dass er in der Klemme saß. Auf allen Spuren stand der Verkehr still. Er schaltete den Nachrichtensender ein, und als er die Schlagzeilen hörte, hieb er mit der Faust aufs Armaturenbrett. »Scheiße!«
    Tick, tack, tick, tack, tick...
    »Genaue Zahlen, wie viele Menschen sich im Sand Dunes oder womöglich in der Gewalt des Geiselnehmers befinden, sind nicht bekannt. Es gibt mehrere, bislang unbestätigte Berichte über wenigstens einen Bewaffneten...«
    Decker stellte das Radio aus und wählte Garretts Handynummer. Als niemand ranging, versuchte er es bei Diaz. Auch keine Antwort.
    Er schaltete den Nachrichtensender zum zweiten Mal ein.
    »... Berichte, nach denen der Bewaffnete mindestens drei Frauen als Geiseln genommen hat.«
    Sein Handy klingelte. Garrett. »Wie weit sind Sie noch weg?«
    »Fünf Minuten.«
    »Schon davon gehört?«
    »Ja, schon davon gehört.«
    »Treffen wir uns beim Sand Dunes . Bis gleich.«
    Decker holte das Blaulicht hervor und stellte die Sirene an. Selbst mit dem ganzen Schnickschnack

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