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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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durchdringend. »Ich hoffe Wochen oder Monate, doch es können auch Jahre werden.«
    »Oder nie.«
    »Ganz genau.«
    »Würden individuelle finanzielle Anreize für diejenigen, die den Mord aufklären, die Arbeitsbereitschaft erhöhen?«
    Decker dachte einen Moment nach, bevor er ihr antwortete. »Downtown L.A. ist voll von ungeklärten Mordfällen. Alles Leute wie Ben Little... niedergeschossen, getötet, niemand wurde je dafür verhaftet, niemand je dafür vor Gericht gestellt. Es gibt Tausende von trauernden Familien, die nichts wissen über die letzten Momente ihrer geliebten Menschen, die nicht wissen, ob das Ungeheuer, das ihre Ehefrauen, ihre Töchter, ihre Ehemänner und Söhne getötet hat, immer noch da draußen herumläuft und andere tötet. Wenn wir mehr Leute hätten, könnten wir mehr für diese Fälle tun. Aber wir haben diese Leute nicht, und deshalb bleiben neunundneunzig Prozent der ungelösten Fälle ungelöst. So läuft das eben.«
    Genoa unterbrach ihn verärgert. »Ich bin nicht hier, um mir Ihr Gejammer anzuhören, Lieutenant. Was zählt, sind Resultate.«
    »Ich jammere Ihnen nichts vor, lassen Sie mich bitte ausreden. Normalerweise würde man einen ungelösten Fall niemals an einen Revierleiter im aktiven Dienst übergeben. Im Fall Dr. Little hat man mich persönlich damit beauftragt, da Sie eine große Geldsumme angeboten haben.«
    »Falls der Fall gelöst wird.«
    »Ja, falls der Fall gelöst wird.« Decker machte eine Pause. »Glauben Sie mir, wir können das Geld gebrauchen. Ich kann Geld gebrauchen. Und wenn Sie wollen, können Sie mir mehr Geld versprechen. Und wenn ich den Fall löse, nehme ich das Geld. Ich mag Geld. Aber ich schwöre bei Gott, Ms. Greeves, dass ich nicht intensiver an dem Fall arbeiten kann, als ich es jetzt schon tue. Und noch etwas, ich brauche auch keinen finanziellen Anreiz. Ich kann offene Rechnungen nicht ausstehen.«
    Genoa starrte ihn eisig an. »Sie lassen mich auflaufen?«
    »Ich sage Ihnen die Wahrheit.«
    »Ich wette, Sie waren als Kind ganz schön fies.«
    »Und ich wette, Sie wissen gar nichts von mir, außer dass Sie wahrscheinlich aufgrund meiner Größe ahnen, dass ich in der Highschool Football gespielt habe. Soll ich Sie jetzt im Fall Little mit den neuesten Fakten vertraut machen? Vielleicht erinnern Sie sich an Ben Little und Ihre Vergangenheit und können mir helfen, wenn ich Ihnen ein paar Sachen erzähle.«
    Die Frau hielt seinem Blick zuerst stand, musste aber schließlich doch wegschauen. »Na gut.« Sie setzte sich bequemer auf dem Stuhl zurecht. »Was haben Sie zu bieten?«
    »Möchten Sie Wasser oder Kaffee, bevor ich loslege? Es kann eine Weile dauern. Ich gehe davon aus, dass Sie Fragen haben werden.«
    »Ein Glas Wasser wäre nett. Normalerweise schleppe ich einen Rucksack voll mit meinem eigenen Zeug durch die Gegend.« Sie strich ihren Rock glatt. »Und normalerweise trage ich Jeans und T-Shirt. Aber irgendwie dachte ich, ich müsste mich für diesen Anlass herausputzen.«
    »Hoffentlich nicht wegen des Reviers.« Er lächelte ehrlich. »Es ist lange her, dass Sie in Südkalifornien waren.«
    »Ich hasse es, hier zu sein. Nur schlechte Erinnerungen.« Sie sah ihn neutral an. »Sie scheinen ziemlich scharfzüngig zu sein. Ich sollte Sie wohl besser nicht gegen mich aufbringen.«
    »Ich habe schon Schlimmeres erlebt. Ehrlich, ich bin wirklich ein netter Kerl.« Er hielt ihr einen Teller mit Rinas Keksen hin. »Möchten Sie einen? Frisch gebacken von meiner Frau.«
    »Ihre Frau ist der Milch-und-Kekse-Typ?«
    Decker lachte. »Wenn das Leben nur so einfach wäre! Bedienen Sie sich. Ich hole ein Glas Wasser für Sie.« Als er zurückkam, war sie bei ihrem zweiten Keks angelangt. Und als Decker gerade zum Ende seines Vortrags kam, betrat Strapp das Büro. Der Captain wirkte kühl und gefasst, doch Decker kannte ihn gut genug, um seine Nervosität zu bemerken. Strapp streckte die Hand aus. »Es tut mir sehr leid, Sie verpasst zu haben, Ms. Greeves, aber wenn Sie mir das nächste Mal Bescheid geben, wann Sie kommen, werde ich für Sie da sein.«
    »Genau deshalb habe ich Ihnen nichts gesagt«, entgegnete Genoa, »denn ich wollte mir einen eigenen Eindruck verschaffen, bevor Sie sich auf meinen Besuch vorbereiten. Ihr Lieutenant hier versorgt mich gerade mit dem neuesten Stand. Er arbeitet hart an dem Fall, aber bis jetzt hat das noch nicht sehr viel gebracht. Vielleicht könnten Sie ihn stärker darin unterstützen, Rudy Banks

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