Arglist: Roman (German Edition)
aufzutreiben.«
»Ich werde mich intensiv damit befassen.«
Aber seine Augen blieben ausdruckslos, denn der Captain hatte nur eine vage Idee von den Ermittlungen in diesem Fall. Er wusste weder, wer Rudy Banks war, noch, wie er ins Bild passte.
»Ich«, fuhr Decker fort, »war gerade dabei, Ms. Greeves zu erläutern, dass sich Hollywood, seit wir Blut in Banks’ Wohnung gefunden haben, ebenfalls für sein Verschwinden interessiert.«
»Weil sein Apartment in ihrem Revier liegt und wegen des Mordes an Ekerling«, improvisierte Strapp.
»Genau«, sagte Decker, »ich habe mit Ekerlings Freundin gesprochen. Sie hatte Ekerlings alte Zahnbürste. Wir sind gerade dabei, die DNA zu isolieren. Aber selbst wenn wir etwas finden, geht der Fall wahrscheinlich an Rip Garrett und Tito Diaz über. Sie waren als Erste an Ekerling dran.«
Strapp nickte.
»Wie sieht es aus mit den Kerlen, die für Ekerling hinter Gittern sitzen?«, fragte Genoa.
»Sie beteuern ihre Unschuld in allen Punkten außer dem Autodiebstahl.«
»Und was glauben Sie?«, fragte Genoa.
»Um ehrlich zu sein, ich habe mich noch nicht entschieden. Ich sehe mir die beiden genauer an, aber dabei muss ich diskret vorgehen. Ekerling ist kein offizieller Fall von mir.«
»Das ist doch lächerlich. Alle sollten zusammenarbeiten und sich nicht wegen Reviergrenzen den Kopf zerbrechen.«
»Es ist lächerlich, nur leider wurden die Regeln lange vor meiner Zeit festgelegt«, erwiderte Decker. »Wir tun, was wir können.«
Genoa rollte die Augen. »Wäre es hilfreich, Hollywood einen Bonus zu versprechen, wenn sie mit Ihnen zusammenarbeiten?«
Decker lächelte. »Bei allen guten Absichten, Ms. Greeves, befürchte ich, es könnte zu einer leichten Verärgerung kommen. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich es noch ein bisschen länger auf meine Art versuche?«
Genoa zuckte mit den Achseln. »Wie Sie wollen.« Sie stand auf und blickte Strapp direkt ins Gesicht. »In einigen Wochen werde ich wiederkommen. Ich habe Ihrem Revier hier mehr Geld geboten, um schneller zur Lösung zu gelangen, aber Ihr Lieutenant behauptet, schon so intensiv wie möglich an dem Fall zu arbeiten.«
Strapps Augen zuckten nervös. »Ich bin sicher, dass das stimmt.«
»Außerdem hatte ich die Gelegenheit, einen Blick auf Ihr Computersystem zu werfen. Das ist ein Dinosaurier.«
»Wir kriegen die ausgemusterten Teile«, sagte Decker.
»Ich würde gerne Ihr gesamtes Computersystem erneuern. Für mich bedeutet das gute Reklame, und Ihnen hilft es vielleicht sogar, Ihre Fälle besser zu lösen.«
»Davon bin ich überzeugt«, meinte Decker, »jede Art von Unterstützung Ihrerseits wäre genial.«
»Wir wissen das zu schätzen.«
Genoa nahm ihre Sonnenbrille aus der Handtasche und setzte sie auf. »Ihr Lieutenant scheint mir ein Mann mit Prinzipien zu sein, Captain Strapp. In meinem Geschäftsbereich gibt es das ziemlich selten. Der letzte Mensch mit Prinzipien, dem ich begegnet bin, war Dr. Little. Und was ist mit ihm passiert?«
26
Strapp kratzte sich am Kopf. »Egal, wie Sie die Dame beruhigt haben, aber könnten Sie Ihre Zauberkräfte auch auf die obere Etage loslassen? Die haben mich ziemlich am Wickel.«
»Sagen Sie denen, dass Sie sie auf Ihre Seite gebracht haben«, meinte Decker, »und um noch überzeugender zu wirken, erwähnen Sie das versprochene neue Computersystem.«
»Die werden diese Begünstigungen nicht gerne sehen. Sie wissen doch, wie die Politheinis funktionieren.«
»Sie bietet uns Hilfe an, und wir können das nicht ablehnen. Es würde ihre Gefühle verletzen, und sie würde vielleicht die ganze Belohnung widerrufen.«
Die Andeutung eines Lächelns zeigte sich auf Strapps Gesicht. »Tja, dumm gelaufen für die da oben. – Wer zum Teufel ist eigentlich Rudy Banks?« Nachdem Decker ihn aufgeklärt hatte, sagte Strapp: »Wenn Sie ein paar Extraleute brauchen, um den Kerl aufzustöbern, kann ich das in die Wege leiten.«
»Lassen Sie mich erst mal zusehen, ob ich ihn ins Visier kriege, bevor Sie Leute bereitstellen.«
»Halten Sie mich auf dem Laufenden.« Strapp zögerte einen Moment. »Sie sind gut mit Greeves klargekommen, Pete. Wenn ich in Zukunft mit ihr zu tun habe, will ich, dass Sie dabei sind.«
Als der Captain das Büro verließ, wäre er fast mit Marge und Oliver zusammengestoßen, die gerade zu Decker wollten. Er inspizierte ihre Erscheinung. Oliver trug einen blauen Anzug, Marge hatte eine dunkle Hose und einen Pulli an. Angemessen, sauber,
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