Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
nicht locker. Ich weiß nicht, warum ich das gesagt habe.«
    »Was war los? Hat sie Sie angebaggert?«
    »Glauben Sie, ich hätte abgelehnt?«
    »Keine Ahnung. Ja, vielleicht.«
    »Ich muss jetzt los.«
    Da dämmerte es Oliver. »Ah, sie gestand ein paar Dinge bei den ›Anonymen Spielern‹. Das ist schließlich Teil des Programms, man gibt Fehler der Vergangenheit zu. Dinge wie Affären. Wenn sie also nicht mit Ihnen rumgevögelt hat, mit wem dann?«
    »Sie wissen, dass ich Vertraulichkeiten nicht weitergeben darf.«
    »Shriner, ich versuche, einen Mord aufzuklären.«
    »Und ich darf keine Vertraulichkeiten weitergeben!«
    »Also gut, dann sagen Sie mir nicht, mit wem sie im Bett war, sondern geben mir nur eine Liste mit möglichen Namen.«
    »Nein.«
    »Nur Vornamen. Vielleicht so?«
    »Oliver, lassen Sie mich in Ruhe. Ich darf keine Vertraulichkeiten weitergeben. Und wenn Sie ihr erzählen, dass ich Ihnen etwas von einer Affäre gesagt habe, dann verklage ich Sie, bis Sie schwarz werden.«
    »Hatte sie mit einem von Littles Schülern eine Affäre? Manchmal geilt das Frauen auf. Dem Alten eine lange Nase zeigen, der Zeit für alles und jeden hat, nur nicht für seine Frau. Hatte sie eine Affäre mit Darnell Arlington?«
    »Herr im Himmel, Oliver, der Junge war siebzehn, als er wegzog.«
    »Und ein Siebzehnjähriger kriegt keinen Steifen? Es gibt Lehrer, die fangen mit Zwölfjährigen was an. Siebzehn ist ja fast legal. Und wahrscheinlich viel spaßiger als ihr Alter zu Hause, oder? Vielleicht ließ ihn Little deshalb von der Schule schmeißen.«
    »Sie haben eine schmutzige Fantasie. Sie hat nicht mit Arlington geschlafen. So viel kann ich Ihnen sagen.«
    »Wie wär’s dann mit einem ehemaligen Schüler? Er wäre zu dem Zeitpunkt von Littles Tod ein- oder zweiundzwanzig Jahre alt gewesen. Sagt Ihnen der Name Rudy Banks etwas?«
    Und da war sie... diese millisekundenlange Pause.
    Oliver klatschte in die Hände. »Du heilige Scheiße, es war Banks!«
    »So, jetzt gehe ich.«
    »Er ist übrigens verschwunden. Rudy.«
    Das ließ Shriner innehalten. »Wie meinen Sie das?«
    »Er ist letzten Samstag aus seiner Wohnung ausgezogen.«
    »Ausgezogen? Umgezogen. Das heißt noch lange nicht, dass er verschwunden ist.«
    »Wir können ihn nicht finden, es gibt keinen Nachsendeantrag, und die Nachbarn haben ihn nie zusammen mit den Möbelpackern gesehen. Außerdem haben wir Blut in seiner Wohnung gefunden.«
    Shriner verzog leicht das Gesicht. »Da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. Ich habe seit Jahren nicht mehr an Banks gedacht.«
    »Aber irgendwann mal haben Sie an ihn gedacht. Hielten Sie ihn je für einen Verdächtigen im Mordfall Bennett Little?«
    »Dazu kann ich nichts sagen.«
    »Wir reden hier nicht über Melinda Little, sondern über Rudy Banks. Hielten Sie ihn je für einen Verdächtigen im Mordfall Bennett Little?«
    Er seufzte. »Sein Name kam mir in den Sinn.«
    »Und?«
    »Das ist alles. Ich habe ihn der Polizei gegenüber erwähnt. Ich mache meine Arbeit nicht, um Mordfälle aufzuklären. Ich mache meine Arbeit, um Informationen an Polizisten weiterzugeben, die Mordfälle lösen sollten. Wenn die beschließen, darauf nicht zu reagieren, kann ich nichts dagegen tun.«
    »Warum haben Sie ihn der Polizei gegenüber erwähnt? Warum hielten Sie ihn für einen Verdächtigen?«
    »Ich kann dazu nichts sagen, ohne einen Vertrauensbruch zu begehen.«
    »Wissen Sie, was Banks gegen Little hatte?«
    »Banks hatte das Gefühl, dass Little ihn nicht respektierte, aber dieses Gefühl hatte Rudy bei jedem.«
    »Sie haben Ihren Verdacht an Arnie Lamar weitergegeben?«
    »Nein, Lamar war nicht da. Ich hab’s dem anderen gesagt.«
    »Calvin Vitton.«
    »Genau dem.«
    »Und Sie sind nicht an der Sache drangeblieben?«
    »Nein, bin ich nicht. Ich darf niemanden verhaften. Wenn die Polizei der Meinung ist, er war es nicht wert, näher unter die Lupe genommen zu werden, wer bin ich, denen deshalb zu nahe zu treten?«
    »Also gut.« Oliver versuchte, seinen Ärger zurückzuhalten. »Sie können nicht jedermanns Probleme lösen. Aber warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie Rudy Banks mal in Verdacht hatten?«
    »Sie haben mich nie gefragt.«
    Die Reisebroschüre bewarb einen Segeltörn nach Alaska: sieben Tage Segeln mit Anlegen in verschiedenen Häfen. Los ging’s im Hafen von Vancouver in der Provinz British Columbia, und das Ende der Reise lag in Anchorage.
    »Das Beste an der ganzen Sache ist«, sagte Cindy, »dass es von

Weitere Kostenlose Bücher