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Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Titel: Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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Wirtschaftsauskunfteien, was seine Kreditwürdigkeit angeht. Eine davon hat uns kontaktiert, weil wir als seine Rechtsvertretung angegeben waren. Ich bin mir sicher, es ist keine große Sache, aber wir sollten das klären …«
    »Es gibt also kein Problem?«, fragte Collio.
    »Bisher nicht. Ich vermute, sonst hätten sie auch nicht mich geschickt, oder?« Solveigh lächelte ein wenig naiver, als es der Anwältin, die sie zu sein vorgab, gestanden hätte. »Soweit ich weiß, wird Herr Vizzone in heiklen Fällen direkt von Herrn Marsh betreut, oder nicht?«
    »Natürlich«, sagte Andrea Collio.
    Der Köder ist gelegt, dachte Solveigh, als sie die Tür zu ihrem Audi öffnete. Schauen wir mal, ob sie anbeißen. Wenn sie ihr glaubten, würden sie bei Tergut, Marsh und Westerkamp anrufen, um sich ihre Identität bestätigen zu lassen. Natürlich würde Eddy sagen, dass Frau de Vries heute bei Michele Vizzone vorsprechen wollte. Eine Telefonleitung zu kapern gehörte für ihn zum Standardrepertoire.
    Als sie außer Sichtweite des Scala war, rumpelte sie mit dem Wagen auf einen Bordstein und übergab sich in einen Blumenkübel. Ob es eine Folge von vier Tagen auf Verapamil war oder die gespielte Freundlichkeit gegenüber den Mördern ihrer Freunde, wusste sie nicht. Es war nicht wichtig. Wichtig war nur, dass ihr Plan funktionierte.

KAPITEL 23
Iliciovca, Moldawien
Mittwoch, 26. Juni 2013, 17.38 Uhr (am selben Tag)
    Schon vom Haupteingang aus konnte Lila den grün glänzenden Sportwagen erkennen. Radu hatte Wort gehalten, er holte sie ab. Ioana und Lila rannten die Stufen hinunter bis zu seinem Auto.
    »Und, haben sich eure Großeltern entschieden?«, fragte Radu. Er begrüßte sie beide mit zwei Küssen auf die Wange.
    »Na ja«, sagte Lila. »Sie meinen, wir sollten auf unsere Eltern warten, und…«
    »Wir machen es«, sagte Ioana. »Oder brauchst du unbedingt ihre Unterschriften?«
    »Eure reichen mir«, lachte Radu. »Aber es wäre mir nicht  recht, wenn wir es ohne ihre Zustimmung durchziehen würden.«
    »Es ist ja nicht so, dass sie es nicht wissen«, sagte Ioana, als sie auf die Rückbank kletterte. »Wir haben gesagt, dass wir es machen wollen, und sie haben auch nicht wirklich Nein gesagt.«
    »Aber …«, wollte Lila einwenden, aber Ioana schnitt ihr das Wort ab.
    »Wir schreiben ihnen einen Brief, in dem wir alles noch einmal erklären und wie sie uns bei deiner Firma erreichen können. Wenn es nicht klappt mit dem Modeln, sind wir nach den Sommerferien wieder zurück.«
    »Okay«, sagte Radu. »Das klingt nach einem Plan.«
    »Oder nicht, Lila?«
    Lila nickte: »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Heute fahren wir zum Fotografen.«
    »Wir machen jetzt schon Bilder?«, fragte Ioana aufgeregt.
    »Keine Modelfotos, Cousinchen. Wir brauchen welche für das Visum. Und die Pässe. Oder habt ihr einen Reisepass?«
    Die Mädchen zuckten mit den Schultern.
    »Das dachte ich mir. Wozu schließlich auch?«, sagte Radu und lachte. »Und danach gehen wir was trinken. Zur Feier des Tages.«
    »Was gibt es denn zu feiern?«, fragte Lila.
    »Du meinst außer eurer Entscheidung?«, fragte Radu zurück. »Zum Beispiel, dass ich heute das Okay von meiner Chefin bekommen habe?«
    »Das heißt …?«, fragte Ioana.
    »Das heißt, dass ich die Verträge für meine Firma unterschreiben darf. Ich habe ihr Bilder von dem Mittsommerfest geschickt, und sie ist begeistert von euch beiden.«
    Lila blickte zu Ioana auf dem Rücksitz und sah in freudestrahlende Augen, die eine rosige Zukunft im Blick hatten. Eine Zukunft jenseits von Drochia und Iliciovca. Eine Zukunft in Bukarest. Im Westen. In Europa.

KAPITEL 24
München, Deutschland
Montag, 1. Juli 2013, 12.19 Uhr (fünf Tage später)
    »Die Akte aus Frankreich ist da«, rief Adelheid Auch. »Und das Büro von Kriminaldirektor Wochinger fragt nach der Urlaubsvertretung für den Kriminalhauptkommissar Beck.«
    »Sagen Sie dem Büro Wochinger, wir machen die Urlaubsvertretung.« Paul Regen stand auf und stellte sich in die Zwischentür.
    »Soll ich annehmen, dass das in diesem Fall bedeutet, die Frau Auch macht das auch noch?«
    Paul Regen lächelte: »Sie sind die Beste, Frau Auch!« Dann schnappte er sich die Akte, die wesentlich dicker war, als er vermutet hatte, und schloss die Tür. Es war das erste Mal seit vier Monaten, dass Hauptkommissar Paul Regen das Mittagessen ausfallen ließ. Stattdessen versuchte er, sich trotz der Sprachbarriere, die seine mangelhaften

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