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Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Titel: Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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sondern von einem jungen Mädchen.«
    Paul Regen wartete auf eine Reaktion und stellte fest, dass die Kunst, einen Metallstock in die Luft zu werfen, ein ähnlich frustrierendes Lernerlebnis sein muss wie das Windsurfen.
    »Herr Regen? Sind Sie noch da?«, fragte Adelheid Auch.
    »Natürlich bin ich noch da, Frau Auch«, sagte Paul. »Haben Sie sich also nun ein junges, zarthäutiges Ärmchen vorgestellt?«
    »Ich stelle es mir vor«, sagte Adelheid Auch, »aber ich weiß nicht, was das …«
    »Und nun stellen Sie sich weiterhin vor, dass die Beine aus dem Fass auf der Mülldeponie ebenfalls jungen Frauen gehört hätten.«
    »Was sie aber nicht haben«, warf Adelheid Auch ein.
    »Nein, was sie nicht haben«, bestätigte Paul Regen. »Deswegen müssen Sie es sich ja auch erst vorstellen.«
    »Okay«, sagte Adelheid Auch. »Was dann?«
    »Ich möchte, dass Sie mir jetzt sagen, was Sie vermuten würden, wenn Sie mehrere Leichenteile unterschiedlicher junger Frauen fänden, eingelegt in derselben Formalinlösung.«
    »Ich würde vermuten …«
    »Eben«, sagte Paul Regen.
    »Meinen Sie das wirklich ernst? Aber ist es nicht gerade für eine Mordserie der Opfertyp, der entscheidend ist? So steht es zumindest in jedem Lehrbuch.«
    »Ich weiß«, sagte Paul Regen.
    »Und ein Leichenteil hier in München und eines in Frankreich spricht nun auch nicht gerade für Ihre Theorie«, hatte Adelheid Auch einzuwenden.
    »Das stimmt.«
    »Und trotzdem glauben Sie, dass es derselbe Täter war?«
    »Das weiß ich noch nicht, Frau Auch«, sagte Paul Regen wahrheitsgemäß.
    »Aber dass die Fälle zusammenhängen, daran glauben Sie?«
    »Nein, Frau Auch, das weiß ich«, log Paul Regen.
    »Und wie?«
    Das war die alles entscheidende Frage, mit der Paul Regen noch aufs ermittlungstechnische Glatteis zu führen war. Erneut landete ein Stock im Gras statt in der Hand einer der Kampfsportschülerinnen. War das die Lösung?
    »Vielleicht hat er geübt«, flüsterte Paul Regen.
    »Bitte was?«, fragte Adelheid Auch. »Sie sind kaum noch zu verstehen.«
    »Ich komme ins Büro«, rief Paul Regen und beschleunigte seinen Schritt. Die Universität war gleich um die Ecke und damit die U-Bahn-Linien 3 und 6. Wenn er am Sendlinger Tor umstieg, wäre er nach sechs Stationen in der Grünen Villa.
    »Bereiten Sie eine Eingabe über Europol und das BKA vor«, schnaufte Paul Regen im Dauerlauf. »Wir suchen nach allen Körperteilen, die in den letzten fünfzehn Jahren in Formalin gefunden wurden. Auch ganze Leichen. Die sollen das überall verteilen! Alle Staaten, zumindest die Prümer. Und die sollen ihren Hintern bewegen, wenn ich bitten darf.«

KAPITEL 31
Amsterdam, Niederlande
Mittwoch, 3. Juli 2013, 14.37 Uhr (am nächsten Tag)
    Solveigh schob Eddy über den blanken Linoleumboden des Amsterdamer Universitätskrankenhauses. In dem noch nicht eröffneten Neubau begegneten ihnen keine Schwestern oder Ärzte, nur das Quietschen der Reifen von Eddys Rollstuhl störte die geisterhafte Ruhe. Solveigh drückte den Türöffner, und die beiden Flügel setzten sich, begleitet vom Surren einer elektrischen Hydraulik, in Bewegung. Direkt hinter der Tür standen zwei Mitarbeiter der ECSB in schwarzen Anzügen neben einem Metalldetektor. Sie hielten ihre Hände in der Nähe ihrer Waffen, was einem ungeschulten Auge nicht zwangsläufig aufgefallen wäre.
    »Entspannt euch, Jungs, wir sind’s«, sagte Solveigh.
    »Darf ich Sie bitten, sich auszuweisen?«, fragte Michael, der Kleinere der beiden. Seine Hand ruhte immer noch am Knopf seines Jacketts, bereit, die Waffe aus dem Schulterholster zu ziehen.
    »Komm schon, Michael. Ich bin’s, Solveigh. Und seinen Rollstuhl wirst du doch auch noch erkennen, oder nicht?«
    »Die Ausweise!«, verlangte der Zweite. »Es gibt keine Ausnahmen.« Es tut mir leid, sagte sein Blick.
    Seufzend reichten Solveigh und Eddy ihm ihre ECSB-Dienstmarken.
    »Zufrieden?«
    »Wenn Sie freundlicherweise Ihre Waffe hier abgeben würden?«, forderte Michael und hielt ihr ein Plastikkörbchen hin, wie sie an der Sicherheitskontrolle in Flughäfen benutzt wurden.
    »Ist nicht euer Ernst«, sagte Solveigh und zog die Jericho. Sie hielt sie an zwei Fingern am Lauf und legte sie hinein. Kein Grund, die Nerven noch weiter zu strapazieren, dachte sie.
    »Jetzt hier durch, bitte«, sagte Michael und deutete auf den Metalldetektor.
    Solveigh zuckte mit den Achseln und wartete auf das Piepsen, aber offenbar war sie sauber, was am Flughafen selten

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