Aries
schaltete das Radio ein und der Radiosprecher erklärt gerade die Wetterlage. Er warnte vor erheblichen Neuschnee. Gespannt hörte ich zu und dachte, - perfekt. Das Wetter schien auf meiner Seite zu sein. Das ersparte mir so einiges, vor allem meiner Mutter zu erklären, warum ich Silvester, nicht mit, zu Großvater wollte. Loni hatte die Wettervorhersage ebenfalls gehört und sah mich grinsend von der Seite an.
>> Du scheinst Glück zu haben, Fränni. Großvater und Eve werden zwar traurig sein, denn es kommt nicht oft vor, dass wir Weihnachten und Silvester, zusammen verbringen können und in diesem Jahr hatten wir gehofft … der Schnee hat lange, auf sich warten lassen. <<
>> Ich weiß. <<, antwortete ich und schaute schuldbewusst auf meine Hände.
>> Mach dir nichts draus. Wir holen den Besuch nach. << und sie lächelte mir aufmunternd zu.
Ich kuckte aus dem Fenster und fühlte mich mies, weil ich erleichtert war. Manche Dinge klären sich wie von selbst, ohne dass man was dafür tun muss. Gott sei Dank.
Als wir die Stadtgrenze erreichten, war vom Schnee nichts mehr zu sehen. Die Straßen glänzten schmutzig und matschig. Loni fädelte unser Auto in eine Parklücke ein, und als wir ausstiegen, begann es zu regnen.
>> Das noch. <<, maulte sie und rannte ums Auto herum. Sie holte einen großen Regenschirm aus dem Kofferraum und spannte ihn auf. Wir hielten den Schirm über unsere Köpfe und hakten uns unter. Flink eilten wir der Innenstadt entgegen. Loni dirigierte durch die kleinen Gassen und kurze Zeit später, standen wir vor einem großen Einkaufscenter. Wir schüttelten das Wasser vom Schirm und traten ein. Warme Luft blies uns entgegen und Loni strahlte.
>> Na, wenigstens ist es warm hier. Wo willst du hin? <<
>> Geh voran, ich folge dir. <<
Loni schob sich durch die Leute und ich hatte Mühe, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Sie steuerte sogleich die Männerabteilung an.
>> Ich brauche noch was für Karl … einen Pullover oder ein schönes Hemd. << Zusammen sahen wir die Auswahl durch. Ein einfarbiger Pullover aus Schurwolle in Olivgrün gefiel mir. Ich strich über die flauschige Wolle. Der würde Ari schön stehen … er passt perfekt, zu seinen Augen. Loni nickte.
>> Der ist schön … und der Rundhalsausschnitt ... da kann man gut ein Hemd unterziehen. << Ich gab ihn ihr. Sie suchte nach dem Etikett und studierte die Pflegehinweise: - Schurwolle und Seide. Edel. Aber Handwäsche. >> Hmm … das ist das Einzige, was mich stört. Aber gute Sachen kann man eben nicht, in der Maschine waschen. << und nach weiterem betrachten. >> Was meinst du? <<
>> Ich finde ihn schön und auch Karl würde er gut stehen. <<
>> Auch? Ach so … du hast recht. Weißt du was? Wir nehmen ihn mit. << Sie kramte in dem Stapel und suchte die passende Größe heraus. Hängte ihn sich über den Arm und wir sahen uns weitere Pullover an. Nach einiger Zeit hatte sie sich für drei verschiedene Pullover entschieden.
>> Wie viele willst du denn noch? <<, fragte ich, von den vielen Menschen genervt.
>> Na Großvater, dein Vater und Karl … ich denke, das reicht jetzt. Gehen wir rüber zu den Hemden. << und Loni marschierte auf die Hemdenabteilung zu. Während sie dort jedes Hemd aus dem Regal zog und sich intensiv näher betrachtete, sah ich mich um, was sich alles noch auf dieser Etage befand und entdeckte Jeans und Jacken.
>> Weißt du was, ich gehe zu den Jeans rüber. Du brauchst doch hier noch ne Weile … ich warte an der Kasse auf dich. << Loni nickte abwesend und studierte weiter die Hemden. Ich schlenderte auf die Jeansabteilung zu. Im Grunde wollte ich nichts kaufen und sah mir gelangweilt ein paar T-Shirts an. Danach zu den Sweatshirts. Meine Hände wanderten darüber, aber es war nichts dabei, was mein Interesse weckte. Danach zu den Männerdüften ... Schuhe ... Sportsachen ... für wen sollte ich was kaufen.
An der Rolltreppe, studierte ich den Plan der verschiedenen Abteilungen und Etagen. Im oberen Stockwerk befanden sich die Musikabteilung und der Buchhandel. Das war schon was anderes. Ich stellte mich auf die Rolltreppe und fuhr nach oben. Im nächsten Stockwerk lief ich um die Treppe herum und trat auf die Nächste.
Gelangweilt kuckte ich mir die Leute an, die mir entgegen kamen, als mein Atem stockte. Auf der Rolltreppe, die nach unten führte, warteten Marie und Gabriel. Schnell wendete ich mich ab. Sie waren in sich vertieft und ich hoffte inständig, dass sie mich nicht bemerkten. Aber auf gleicher Höhe
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